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Franzosen bilden neuen Flugzeugbau-Giganten

Vor sechs Jahren holte Safran sich eine Abfuhr, diesmal war der Luftfahrt- und Rüstungskonzern erfolgreich. Im Rahmen einer freundlichen Übernahme fusioniert die Gruppe mit Zodiac. „Das ist eine einmalige Chance“, freute sich Safran-Chef Philippe Petitcolin. Die beiden französischen Unternehmen werden zusammen zur Nummer zwei unter den weltgrößten Luftfahrt-Zulieferern aufsteigen. Safran konzentriert sich künftig auf das Luftfahrtgeschäft. 2016 hatte das Unternehmen seine Aktivitäten für Trägerraketen mit denen von Airbus verschmolzen. Das Sicherheitsgeschäft hingegen steht zum Verkauf.

Safran ist aus der früheren Snecma entstanden und stellt unter anderem Systeme für die Flugkontrolle, die Kraftstoffversorgung, Fahrwerke und Bremsen her. In einem Gemeinschaftsunternehmen mit General Electric bauen die Franzosen zudem Flugzeugmotoren und zählen hier neben Rolls-Royce und Pratt & Whitney zu den größten Ausrüstern der Welt.

Zodiac dagegen ist spezialisiert auf die Ausstattung von Kabinen. Dazu zählen Sitze, Gepäckfächer, die Innenverkleidung und Notrutschen. Allerdings werden angesichts der Suche nach immer leichteren Materialien und angesichts der Digitalisierung auch diese Produkte immer aufwendiger. In den Rücklehnen der Sitze etwa wird die gesamte Technik für die Unterhaltungssysteme und für die lokale Internetanbindung untergebracht.

Zodiac hatte in den vergangenen Jahren erhebliche Probleme. Bei Flugzeugen wie dem neuen Großraumflieger A 350 und der kleinen A 320 Neo kam es zu Verzögerungen bei der Lieferung von Sitzen und Toiletten. Fabrice Brégier, der Chef der Zivilflugzeugsparte von Airbus, kritisierte den Zulieferer dafür öffentlich. Petitcolin sagte, Zodiac werde schrittweise zu den früheren Margen zurückkehren. „Die meisten Probleme scheinen überwunden, Safran dürfte also keinen hohen Aufwand betreiben müssen, um seine neue Aktivität in Ordnung zu bringen“, erwartet Tom Chruszcz, Luftfahrtexperte von Fitch Ratings.

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Angesichts der hohen Auftragsbestände sowohl von Airbus als auch von Boeing haben auch die Zulieferer eine sichere Perspektive. Doch zugleich sind sie zu hohen Investitionen gezwungen, um zuverlässiger und schneller mehr Flugzeuge bestücken zu können. Das erklärt den Zwang zur Konsolidierung unter den Zulieferern, die sich fortsetzen dürfte. Die Fusion Safran-Zodiac folgt also der Logik der Branche.

Allerdings sind die Bedingungen für die Fusion großzügig. Safran bietet 29,47 Euro je Zodiac-Aktie – ein Aufschlag von mehr als 26 Prozent auf den Schlusskurs des Vortages. Die Zodiac-Titel zogen darauf kräftig an, die Safran-Aktie dagegen rutschte ab. Auch nach der Fusion wird der französische Staat bei Safran das Wort führen: Mit 22 Prozent hält er den größten Anteil an dem Konzern.

KONTEXT

Wo Airbus Flugzeuge zusammenbaut

Vier Werke

Der größte europäische Flugzeughersteller Airbus baut in vier großen Produktionswerken auf drei Kontinenten Flugzeuge zusammen. Die Hauptproduktionsstätten.

Toulouse

Am Stammsitz von Airbus in der südfranzösischen Stadt mit mehr als 21 000 Beschäftigten in der Region werden auf mehreren Fertigungslinien die A320, A330, A350 und A380 endmontiert. Für die A320-Familie gibt es zwei Endmontagelinien.

Hamburg-Finkenwerder

Das Hamburger Werk in Finkenwerder ist mit 12 700 Beschäftigten die größte Produktionsstätte von Airbus in Deutschland. Für die Flieger der A320-Familie werden hier nicht nur Teile produziert, es gibt auch drei Endmontage-Linien. Eine vierte Linie soll in Hamburg entstehen, wenn die Produktion des Erfolgsschlagers A320 mehr als ohnehin geplant ausgeweitet wird. Auch an anderen Airbus-Programmen wie dem weltgrößten Passagierflugzeug A380 ist Hamburg beteiligt.

Tianjin

2008 eröffnete Airbus ein Werk als Joint Venture in der chinesischen Hafenstadt Tianjin. Dort werden von mehr als 400 Mitarbeitern ebenfalls Flugzeuge der A320-Familie montiert.

Mobile

Mit der Fertigungsstätte im US-Staat Alabama will Airbus dem Erzrivalen Boeing noch mehr Konkurrenz machen. Im Frühjahr 2016 soll dort der erste auf dem 470 000 Quadratmeter großen Areal montierte Mittelstreckenjet der A320-Familie ausgeliefert werden. 1000 Arbeitsplätze sind dort geplant.

Quelle: dpa