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Flaute bei der Deutschen Börse

Die Deutsche Börse konnte ihr Ergebnis im zweiten Quartal steigern. Also alles in Ordnung? Nicht ganz: Gegen Börsenchef Carsten Kengeter wird weiter ermittelt – und auch der Ausblick fürs restliche Jahr sieht trübe aus.

Erst hat man kein Glück, dann kommt auch noch das Pech dazu: Seit Monaten hält die Affäre um umstrittene Aktienkäufe von Börsenchef Carsten Kengeter den Konzern in Atem. Auch die geplatzte Fusion mit der Londoner Börse sorgte für reichlich Frust. Aber wenigstens stimmten die Zahlen – dass stimmte auch viele Aktionäre gnädig. Doch jetzt hat die Flaute an den Märkten auch die Deutsche Börse erwischt.

Dort ging es nach den politischen Wirren um das Brexit-Referendum und die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten in den vergangenen Monaten relativ ruhig zu. Das hat Folgen.

Zwar konnte der Konzern das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebit) steigern. Unterm Strich verdiente die Deutsche Börse im zweiten Quartal mit 176,3 Millionen Euro aber rund vier Prozent weniger als im selben Quartal des Vorjahres. Analysten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet.

Freude bereitete der Börse in der ersten Jahreshälfte einmal mehr die Abwicklungstochter Clearstream, die Derivatebörse Eurex, in früheren Jahren eines der Zugpferde des Konzerns, musste hingegen in Teilbereichen Federn lassen und einen leichten Rückgang hinnehmen.

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Börsen-Finanzchef Gregor Pottmeyer erklärte, die Geschäftsentwicklung habe leicht unter den Erwartungen gelegen. Damit wird es für die Börse auch schwieriger, ihr selbstgestecktes Ziel zu erreichen. Zwar sei es weiterhin möglich, das untere Ende der Ergebnisprognose zu erreichen, so Pottmeyer. Aber: „Voraussetzung hierfür ist eine Verbesserung des zyklischen Umfelds im zweiten Halbjahr“. Im Klartext: An den Märkten müsste wieder mehr gehandelt werden, damit die Börse ihr Ziel doch noch erreicht.

Zu den Ermittlungen gegen Vorstandschef Carsten Kengeter machte der Konzern in seiner Quartalsmitteilung keine Angaben. Der Manager hatte sich im Dezember 2015 mit Aktien des Konzerns eingedeckt – wenige Wochen, bevor die geplante Fusion mit der London Stock Exchange publik wurde. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass Kengeter bei seinen Aktienkäufen von der Fusion wusste und eine Insiderinformation nutzte. Kengeter und die Börse weisen den Vorwurf zurück.

In der vergangenen Woche hatte die Börse mit einer Mitteilung zusätzliche Verwirrung gestiftet. Darin hieß es unter Verweis auf ein Schreiben der Staatsanwaltschaft, dass das Verfahren gegen Kengeter eingestellt werden könne. Die Staatsanwaltschaft ließ mitteilen, dass sie sich zu Kengeter in ihrem Schreiben gar nicht geäußert habe.

Wegen des juristischen Streits um Vorstandschef Kengeter stellte die Börse 10,5 Millionen Euro zurück, nachdem die Staatsanwaltschaft Strafen in dieser Höhe angedroht hatte. Zum Teil erfolgte die Rückstellung für den Fall Kengeter, zum Teil wegen des Vorwurfs der Ermittler, dass das Unternehmen den Kapitalmarkt zu spät über die Absicht der Fusion mit der LSE informiert habe.

Mit Material von Reuters.