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Facebook News kommt wohl nach Deutschland

Facebook erwägt, seinen Nachrichtendienst in weiteren Länder anzubieten – und will dafür mit Medienkonzernen kooperieren. Der Schritt ist auch eine Reaktion auf anhaltende Kritik.

Facebook News könnte in den nächsten sechs bis zwölf Monaten auch in Deutschland anlaufen. Foto: dpa
Facebook News könnte in den nächsten sechs bis zwölf Monaten auch in Deutschland anlaufen. Foto: dpa

Facebook steht in der Kritik – schon wieder: Kurz vor den Wahlen in den USA machen beide politische Lager das soziale Netzwerk für die Verbreitung von Falschinformationen verantwortlich. Eine Initiative als Antwort auf die Vorwürfe ist das Angebot Facebook News, in dem die Firma Nachrichten unter anderem von etablierten Medien zusammenträgt. Nach einer längeren Testphase wurde das System im Juni für alle Nutzer in den USA freigeschaltet.

Nun könnten bald andere Länder folgen. „Unser Ziel ist es, Facebook News in den nächsten sechs bis zwölf Monaten in weiteren Ländern zu starten. Dafür erwägen wir, in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Indien und Brasilien zu starten“, teilte der US-Konzern mit. Dazu werde Facebook eng mit Medienunternehmen kooperieren.

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Die Medienhäuser erhalten Lizenzgebühren aus der Kooperation. Zu konkreten Summen äußert sich der Konzern nicht. In Branchenkreisen ist die Rede davon, dass mehr als 200 Medien eine Partnerschaft eingegangen sind. Einzelnen Verlagen seien bis zu drei Millionen Dollar für eine jährliche Nutzung ihrer Inhalte geboten worden, berichtete das „Wall Street Journal“. Dabei ging es lediglich um Artikelvorschauen und Überschriften, jedoch nicht um vollständige Texte.

Facebook wolle mit dem Angebot seiner Nutzerschaft zielgerichtete Nachrichten zur Verfügung stellen. Über die Plattform lassen sich Themen auswählen und auch Medienquellen blockieren. Dabei sei es das Ziel, das Geschäftsmodell der Medien zu respektieren, teilte Facebook mit.

Die Auswahl der Partner in den USA brachte dem Medienunternehmen jedoch auch Kritik ein. So hatte Facebook unter anderem die rechtsradikale Plattform Breitbart in die Liste der verlässlichen Nachrichtenquellen aufgenommen.

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Angelika Gifford, Facebook-Chefin für Zentraleuropa, sagte dazu im Interview mit dem Handelsblatt: „Wir machen Fehler. Wir lernen. Aber wir sind auch nicht mehr das Unternehmen, das wir vor drei Jahren waren.“ Weitere Details zur Auswahl von Breitbart als verlässliche Quelle nannte sie nicht.

Wie schwer es Facebook fällt, eine klare Position im Umgang mit Informationen auf seiner Plattform zu finden, zeigte auch die Anhörung im US-Kongress vergangenen Monat. Neben den CEOs weiterer Tech-Konzerne musste auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg kritische Fragen beantworten.

Der CEO versuchte, die Kritik unter anderem in Richtung von China zu lenken. Als einziger der vorgeladenen Chefs sprach er davon, dass „die chinesische Regierung Technologie amerikanischer Unternehmen stiehlt“. In einem Statement sagte er: „China baut seine eigene Version des Internets, die auf völlig anderen Ideen basiert als unsere.“

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Doch bei kritischen Nachfragen zum Umgang mit Informationen auf seiner Plattform geriet Zuckerberg in die Defensive. Demokratische Abgeordnete warfen ihm vor, nicht entschieden genug gegen Falschinformationen vorzugehen.

Der Republikaner Jim Sensenbrenner warf Zuckerberg hingegen vor, den Account von Donald Trump Jr. gesperrt zu haben. Der Präsidentensohn hatte ein Video verbreitet, in dem das Malariamittel Hydroxychloroquin als Heilmittel für das Coronavirus bezeichnet wurde. Facebook hatte das Video gelöscht, aber Trumps Account nicht gesperrt, wie Zuckerberg betonte. Falschbehauptungen über das Virus lasse Facebook nicht zu, sagte Zuckerberg.