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Fünf Themen des Tages: Lagardes Ängste, Bella ITA, Insider

(Bloomberg) -- Lagardes Ängste, Lufthansa will Bella ITA, europäische Aktien fallen, Insider kaufen, und Wirtschaftskrieg macht kalten Winter. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Lagardes Ängste

Unter den Zentrifugalkräften in der Eurozone nimmt bisher die “Fragmentierung” den zentralen Platz auf der Sorgenliste der EZB ein. Jetzt hat Präsidentin Christine Lagarde gegenüber Bloomberg noch die Divergenz der Inflationsraten hinzugefügt. Über ihren Blogbeitrag, in dem sie einen Zeitplan für den Ausstieg aus der Negativzinspolitik dargelegt hatte, ging sie in dem Interview nicht hinaus. Selbiger hatte informierten Kreisen zufolge die Falken im Rat verärgert, weil er eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte de facto ausschließt. Aber die ist nach Aussagen des französischen Ratsmitglieds Francois Villeroy de Galhau sowieso kein Konsens. Für Bloomberg-Kolumnist Marcus Ashworth hat das Vorpreschen “den Beigeschmack einer notwendigen Kapitulation der bisher eher taubenhaften Lagarde, um eine schädliche Spaltung des EZB-Rats abzuwenden, und ist eine als Stärke getarnte Schwäche.”

Lufthansa will Bella ITA

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Die Lufthansa hat zusammen mit dem Containerriesen MSC eine Offerte für die Nachfolgegesellschaft der gescheiterten italienischen Fluggesellschaft Alitalia vorgelegt. Informierten Kreisen zufolge könnte es damit zu einem Bieterwettstreit kommen, da auch Certares Management ein Gebot für die Italia Trasporto Aereo (ITA) auf den Weg gebracht habe. Mit im Boot könnten Air France-KLM und Delta Air Lines sein, heißt es. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft plant unterdessen den Verkauf neuer Aktien im Wert von rund 2,3 Milliarden Euro, um ihre Bilanz zu stärken und einen Teil der Staatshilfe als Folge der Pandemie zurückzuzahlen. “Wir wollen in der Lage sein, jede Gelegenheit in einem sich verändernden Luftfahrtsektor zu ergreifen”, so CEO Ben Smith. Laut BI werden die 2,3 Milliarden jedoch nicht ausreichen, um die Bilanz zu reparieren.

Europäische Aktien fallen

Nach zwei Tagen mit Kursgewinnen fielen die europäischen Aktien am Dienstag. Ankurbelungsmaßnahmen Chinas enttäuschten die Anleger, was Wachstums- und Zentralbank-Sorgen noch verstärkte. Der Stoxx Europe 600 Index lag gegen Mittag um 0,9% im Minus. Konsumgüter und Versorger gehörten zu den größten Verlierern, während Technologiewerte unterdurchschnittlich abschnitten. “Gerade wenn die Leute denken, dass die Aktienmärkte die Talsohle durchschritten haben, tauchen erneut Rezessionsängste auf, und der Gegenwind auf Unternehmens- und Makroebene hält an”, so Neil Campling von Mirabaud Securities. “Dies deutet darauf hin, dass die Aktienmärkte die Talsohle noch nicht erreicht haben”. In Deutschland fielen About You nach einem Verlust im vierten Quartal. Adler verloren nach einem Bericht über Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen des Verdachts der Bilanzfälschung.

Insider kaufen

US-Präsident Joe Biden und IWF-Chefin Kristalina Georgieva wiesen gestern die Gefahr eines drohenden Konjunktureinbruchs zurück - und das deckt sich mit den Erwartungen von Unternehmensinsidern, zumindest für die USA. Letztere gehen während der längsten wöchentlichen Verlustphase des S&P 500 seit zwei Jahrzehnten kräftig auf Einkaufstour. Unternehmensinsider kündigten mit ihren Käufen im Jahr 2020 die Talsohle des Bärenmarktes korrekt an. Mehr als 1.100 leitende Manager haben im Mai Aktien ihrer eigenen Firmen gekauft und damit die Zahl der Verkäufer erstmals seit März 2020, dem Tiefpunkt der Pandemie vor zwei Jahren, übertroffen. In Teilen des Tech-Universums war das vielleicht keine so gute Idee: Nach der Gewinnwarnung von Snap sind Social-Media-Aktien auf dem besten Weg, mehr als 100 Milliarden Dollar an Marktwert zu verlieren.

Wirtschaftskrieg macht kalten Winter

Der Markt für verflüssigtes Erdgas steuert im kommenden Winter auf eine womöglich historische Knappheit zu. Die EU-Entscheidung, Importe von russischem Erdgas bis Ende des Jahres um zwei Drittel zu reduzieren und stattdessen Flüssiggas aus den USA und Afrika zu kaufen, verschärft den Wettbewerb auf der Nachfrageseite erheblich. Außerdem wird konjunkturbedingt steigende Nachfrage aus China erwartet. In einem normalen Jahr decken sich LNG-Importeure im Sommer mit Vorräten ein, dieses Jahr scheint die Bevorratung schon früher begonnen zu haben. Nun droht eine Versorgungskrise, ärmere Länder könnten ganz leer ausgehen. Unterdessen ist Russland auch zum größten Gewinner der Nahrungsmittelkrise geworden, die Präsident Wladimir Putin mit seinem Angriff auf die Ukraine selbst mit verursacht hat. Die EU will das ändern.

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