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Fünf Themen des Tages: Mehr Schulden, Investorenflucht, Gaskrise

(Bloomberg) -- EU-Schuldenunion soll wachsen, Investorenflucht aus China, europäische Aktien fallen, Yen stürzt ab, und die Gaskrise schwappt in die USA. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

EU-Schuldenunion soll wachsen

Nach dem “Wiederaufbaufonds” zugunsten insbesondere südlicher und mitteleuropäischer EU-Mitgliedstaaten soll nach dem Willen der Europäischen Kommission nun der nächste Geldtopf auf Gemeinschaftsebene aufgesetzt werden, der über gemeinsame Schulden finanziert wird. Diesmal geht es tatsächlich um einen Wiederaufbau, nämlich den der kriegszerstörten Ukraine, wie aus Kreisen verlautet. Hunderte von Milliarden Euro sollen hierzu über Jahre in den EU-Nachbarstaat fließen. Auf Deutschland kommen zu den 65 Milliarden Euro und Haftungsrisiken in Milliardenhöhe des NGEU damit wohl weitere Lasten zu. Unterdessen berichtete die Ukraine von einer neuen Offensive Moskaus zur Eroberung der östlichen Donbass-Region, nachdem die russischen Streitkräfte das Gebiet bereits stark beschossen hatten.

Investorenflucht aus China

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Eine wachsende Liste von Risiken macht China zu einem potenziellen Schlamassel für globale Investoren. Eine auf die Ziele des Staatsführers ausgerichtete Politik, die Nähe von Präsident Xi Jinping zu Wladimir Putin und unvorhersehbare Kampagnen zur Regulierung ganzer Branchen haben das Vertrauen der Anleger belastet. Auf US-Dollar lautende Private-Equity-Fonds, die in China investieren, sammelten im ersten Quartal nur 1,4 Milliarden Dollar ein - der niedrigste vergleichbare Wert seit 2018. “Politik und Governance-Faktoren sollten jetzt einen vorsichtigen Ton vorgeben”, sagte Simon Edelsten von Artemis Investment Management. Chinas Tech-Werte brachen nach dem langen Wochenende ein. Anhaltende Besorgnis über staatliche Regulierung und ein mögliches Delisting von in den USA gehandelten Aktien belasteten.

Europäische Aktien fallen

Die europäischen Aktien fielen am Dienstag vor dem Hintergrund düsterer globaler Wachstumsprognosen, Warnungen vor noch aggressiveren US-Zinserhöhungen und neuer Sorgen über die Rohstoffversorgung die Risikobereitschaft nach dem langen Osterwochenende dämpften. Am ersten Handelstag nach Ostern lag der Stoxx 600 Europe Index gegen Mittag rund 1,4% im Minus. “Ein Teil dessen, was die Fed will, ist eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen, und wir haben keine wirklich bedeutsame Verschärfung der finanziellen Bedingungen gesehen”, so David Riley von BlueBay Asset Management. “Ich denke also, dass wir mehr Volatilität und ein größeres Abwärtsrisiko im breiteren Komplex der Risikoanlagen sehen werden”. In Deutschland fielen Adidas, für die Bernstein einen getrübten Ausblick im ersten Halbjahr sieht. Deutz fielen nach einer Senkung des Kursziels bei H&A.

Yen stürzt ab

Angesichts der wachsenden Kluft zwischen japanischen und US-Zinssätzen hat der Yen seine Verlustserie weiter ausgebaut. Die japanische Währung rutschte den 13. Tag in Folge gegenüber dem Dollar ab, die längste Verlustserie in Bloomberg-Daten seit 1971. Dazu beigetragen hatten Kommentare des Fed-Falken James Bullard, der einen US-Zinsschritt von 75 Basispunkten für möglich hält. Zuvor waren verbale Interventionen des japanischen Finanzministers folgenlos geblieben. “Für den Markt hätte eine Zinserhöhung durch die BOJ die größte Wirkung, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg”, so Takeshi Minami vom Norinchukin Research Institute. Auch für den Euro zeigen die Pfeile nach wenig falkenhaften Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde letzte Woche aktuell nach unten, Energie droht auf Euro-Basis noch teurer zu werden.

Gaskrise schwappt in die USA

Europas Nachfrage nach verflüssigtem Erdgas (LNG) als Ersatz für russische Importe bleibt nicht ohne Folgen für die USA. Bislang war die Verschiffung von amerikanischem LNG eine Politik, die Präsident Joe Biden viel Lob einbrachte, politisch wie wirtschaftlich. Aber jetzt kommt die große Bewährungsprobe, weil die Preisanstiege in Europa über den Atlantik schwappen. Gestern kletterte der Referenzpreis für amerikanisches Gas auf ein 13-Jahres-Hoch. Das Problem: Die US-Schiefergasunternehmen reagieren nicht mehr wie in der Vergangenheit auf die hohen Preise. Auf dem Optionsmarkt wetten Gashändler bereits auf höhere Preise bis in den nächsten Winter hinein. Und dies vor dem Hintergrund der Mahnungen einiger US-Senatoren, die ein “schnelles Handeln zur Begrenzung der US-Erdgasexporte“ verlangten. Wenn Biden und die Fracking-Industrie sich nicht zusammensetzen, könnte die Gaskrise wieder nach Europa zurückschwappen.

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