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Fünf Themen des Tages: Zu alt für Tech, Verstecken vor Delta

(Bloomberg) -- Zu alt für Tech, neues aus China, Warten auf Powell, Verstecken vor Delta und Angst vor Inflation. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Zu alt, an Tech zu glauben?

Der Mitgründer von Blue Whale Capital in London, Stephen Yiu, hat seine eigene Meinung zum Thema Börsenboom und Tech-Blase: bei Kursschwäche nachkaufen – und wer den Markt nicht versteht, ist womöglich zu alt. Der Hauptfonds von Blue Whale hat sein Geld innerhalb von vier Jahren verdoppelt mit großen Wetten auf Unternehmen aus dem Silicon Valley. In Yius Team ist das Durchschnittalter 35 und der 43-jährige argumentiert, wer vielleicht 10 Jahre älter sei als er, habe das Platzen der Dotcom-Blase miterlebt und Geld verloren. “Die glauben immer noch, Tech heute ist dasselbe wie damals, und wird wieder pleite gehen. Google wird nicht pleite gehen. Microsoft wird nicht pleite gehen. Wenn diese Aktien fallen, kauft man nach. Es gibt keine Blase.” Der Unterschied zu damals, als es Jahre dauerte, bis sich die Notierungen erholt hatten, sei heute, dass viele der Techunternehmen zwar auch teuer sind, jedoch ein solides Fundament mit verschiedenen, oft profitablen Geschäftsfeldern hätten und im Leben der Menschen allgegenwärtig seien.

Neues aus China

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China geht derzeit an vielen Fronten vor gegen Trends, die der politischen Führung nicht passen. So werden womöglich US-Börsengänge von Technologieunternehmen verboten, die über eine große Mengen sensitiver Kundendaten verfügen, berichtet Dow Jones. Börsengänge im Ausland müssen künftig womöglich von einem Komitee aus Regierungsbeamten genehmigen werden. Gegen Unternehmen, die ihre Angestellten zu viel arbeiten lassen wird ebenfalls vorgegangen: die Arbeitskultur „996“, nach der viele Angestellte, vor allem in Technologieunternehmen, von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr abends arbeiten und zwar an sechs Tagen die Woche, soll in ihre Schranken verwiesen werden. Kontrolle strebt China derweil auch über Algorithmen an. Die Cyberspace-Behörde hat wohl einen 30-Punkte-Vorschlag erarbeitet, der regeln soll, wie Unternehmen bestimmte Programmierungen einsetzen, etwa für Vorschläge von Videos und Internetinhalten. Neben Eindämmung von Suchtgefahr und Überkonsum geht es wohl auch um nationale Sicherheit und die soziale Ordnung. Und die Bemühungen der Regierung, Geld und Wohlstand im Land besser zu verteilen und Unternehmen dazu zu bewegen, mehr Geld für soziale Zwecke zu spenden, treibt nun schon Blüten dergestalt, dass es scheint, wer neu an der Börse ist und mehr spendet, ist auch mehr Wert. Bloomberg-Kolumnist Matthew Brooker nennt das die kommunistische Dotcom-Blase.

Warten auf Powell

Europas Börsen traten vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Powell am Nachmittag auf der Stelle. Während weitere Fed-Geldpolitiker sich für einen zügigeren Tapering-Start ausgesprochen haben, verstärkt die Ausbreitung der Corona-Variante Delta die Unsicherheit zur weiteren Entwicklung der Konjunkturerholung. “Wahrscheinlich wird er die Botschaft aus dem Protokoll der FOMC-Sitzung vom Juli wiederholen und die Grundlage für ein letztliches Tapering schaffen”, sagte Candice Bangsund, Portfoliomanagerin bei Fiera Capital. “Wir erwarten wir, dass Chairman Powell diese Woche Vorsicht und Geduld walten lassen wird, da sich die makroökonomische Lage seit der Sitzung im Juli verschlechtert hat.” Während der DAX im Mittagshandel unweit des Vortagesniveaus notierte, signalisieren die US-Futures einen etwas festeren Auftakt an der Wall Street.

Verstecken vor Delta

Seit die Delta-Variante auch durch geschlossene Grenzen schlüpft, bereits Geimpfte infiziert und Menschen auf der ganzen Welt mit Covid-19 ansteckt, gelten die alten Urteile nicht mehr, welches Land die Pandemie bislang gut gemeister hat. Neuseeland erfährt das aktuell besonders schmerzhaft: in Bloombergs monatlicher Resilienz-Rangliste stürzt das Land aus der Spitzengruppe ins Mittelfeld ab – das zuvor entspannte öffentliche Leben wird dort dank Delta nun so stark eingeschränkt wie kaum anderswo. In den USA und Israel, wo schnelle Impfungen eine zügige Rückkehr zur Normalität versprachen, steigen die Infektionen nun wieder stark an. Auch Asien steht kaum besser da. Derzeit versteckt man sich vor Delta wohl – wer hätte das gedacht – am besten in Europa, wo eine Strategie aus Impfkampagnen und Teilnahme am öffentlichen Leben basierend auf dem Impfstatus derzeit 9 Länder in den Top 10 der Rangliste stellt -- mit Deutschland auf Platz 7. Schadenfreude ist allerdings fehl al Platz und die traurige Erkenntnis bleibt, dass Virusmutationen die Hoffnung auf ein baldiges Überwinden der Pandemie eben massiv dämpfen.

Ängstliche Deutsche horten Gold

Die Angst vor Inflation treibt die Deutschen in Gold wie lange nicht. Die Schließfächer und Schatzkisten der traditionell inflationsängstlichen Deutschen füllen sich in einem Ausmaß mit Goldbarren und -münzen wie seit 2009 nicht mehr. Die deutsche Liebe zum Gold geht nicht zuletzt zurück auf die Hyperinflation des Jahres 1923 in der Weimarer Republik. Von den damaligen schwindelerregenden Inflationsraten ist die heutige Teuerung zwar weit entfernt. Doch brachte die Öffnung der Wirtschaft nach den Lockdowns zuletzt Preisanstiege wie seit 2008 nicht mehr, illustriert etwa durch ein Plus bei den deutschen Importpreisen im Juli von 15% - der stärkste Anstieg seit 1981. Hinzu kommen die Negativzinsen auf Bargeld. Eine Straffung der Geldpolitik der EZB scheint nicht aktuell, was die Goldnachfrage in Deutschland weiter stützen könnte. Dennoch sind die Goldpreise seit Anfang Juni um fast 7% gefallen. Ob der deutsche Angsthase recht hat, muss sich erst noch zeigen.

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