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EZB-Vize Guindos hält September-Zinsentscheidung für ‘offen’

(Bloomberg) -- Ein weiterer Zinsschritt der Europäischen Zentralbank im Juli steht laut Vizepräsident Luis de Guindos so gut wie fest. Das Ergebnis der darauf folgenden Sitzung jedoch sei weiterhin unklar und werde von den bis dahin vorliegenden Konjunkturdaten abhängen.

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Im Gespräch mit Bloomberg TV sagte Guindos am Mittwoch, der zugrunde liegende Inflationsdruck könnte sich als hartnäckiger erweisen als derzeit erwartet. Eine starke Urlaubssaison im Sommer dürfte das Preisniveau im Dienstleistungssbereich in die Höhe treiben.

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“Ich denke, der Juli ist eine beschlossene Sache”, sagte Guindos am Rande des EZB-Symposiums im portugiesischen Sintra. Im Bezug auf den September indessen sei die Entscheidung “offen”.

Im EZB-Rat wird die Debatte darüber immer hitziger, wann der beispiellose Zinserhöhungszyklus unterbrochen werden sollte. Einige haben signalisiert, dass nach der geplanten Zinsanhebung im Juli ein guter Zeitpunkt für eine Bestandsaufnahme gekommen sein könnte. Andere argumentieren mit Blick auf die hartnäckige Kerninflation, dass auch im Herbst eine weitere Straffung der Geldpolitik erforderlich sein könnte.

EZB-Chefin Christine Lagarde hat in Sintra erklärt, der Zinsgipfel im Euroraum sei noch nicht in Reichweite. Sie konstatierte eine “zweite Phase des Inflationsprozesses”, in der die Arbeitnehmer einen “Aufholprozess” bei den Löhnen anstreben, um Einkommensverluste auszugleichen.

Auch die Politik mischt sich in die Diskussion ein. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni warnte davor, dass die Straffung zu einer “Medizin werden könnte, die mehr schadet als nützt”. Innerhalb der EZB äußerte sich der portugiesische Notenbankchef Mario Centeno am zurückhaltendsten. Er sagte, eine übermäßige Straffung wäre “im Grunde genommen nicht akzeptabel”.

“Wir sehen keine klaren Anzeichen für Zweitrundeneffekte”, sagte er gegenüber CNBC. “Die Wirtschaft ist bereits in Mitleidenschaft gezogen. Und wenn die Wirtschaft einen Schlag einsteckt, wird die Inflation reagieren.”

Die Situation bei den Verbraucherpreisen wird allmählich klarer, nachdem Italien am Mittwoch den Auftakt zu einer Reihe von Daten machte und für Juni einen Rückgang auf 6,7% im Vergleich zum Vorjahr meldete - ein 14-Monats-Tief.

Insgesamt sieht es jedoch durchwachsen aus: Volkswirte gehen davon aus, dass die Gesamtinflation in der Eurozone nachgelassen hat, während die Kernteuerung zugenommen hat. Auf nationaler Ebene dürften Basiseffekte durch das 9-Euro-Ticket den Preisanstieg in Deutschland beschleunigt haben. In Spanien könnte die Inflation erstmals seit mehr als zwei Jahren unter dem 2%-Ziel gelegen haben.

Mit Blick auf das Wirtschaftswachstum im Euroraum sagte Guindos, dass sich die jüngst beobachtete Verlangsamung wohl in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen werde. “Ich denke, einige dieser Abwärtsrisiken haben begonnen, sich zu materialisieren und werden viel sichtbarer”, führte er aus. “Die Daten, die wir zum Wachstum erhalten, sind nicht sehr gut.”

Überschrift des Artikels im Original:ECB’s Guindos Says September Rate-Hike Decision Is ‘Open’

--Mit Hilfe von Joao Lima, Alexander Weber und Jana Randow.

©2023 Bloomberg L.P.