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EZB untersucht IT-Panne beim Zahlungssystem Target 2

Eine unabhängige Untersuchung soll klären, was den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr in der Euro-Zone im Oktober für Stunden lahm legte.

Zahlungen in Höhe von deutlich mehr als einer Billion Euro werden durchschnittlich pro Tag über das Target-2-System abgewickelt. Foto: dpa
Zahlungen in Höhe von deutlich mehr als einer Billion Euro werden durchschnittlich pro Tag über das Target-2-System abgewickelt. Foto: dpa

Zehn Stunden lang konnten Banken am Freitag, dem 23. Oktober, keine grenzüberschreitenden Zahlungen bei den Euro-Zentralbanken verbuchen. Infolgedessen war es den Instituten am Ende dieses Tages auch nicht mehr möglich, ihre Überschussliquidität wie gewöhnlich auf ihre Konten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu transferieren.

Erste Untersuchungen hätten dies auf einen Software-Defekt in einem Gerät des Netzwerks zurückgeführt, teilte die EZB am Montag mit.

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Jetzt will man der Ursache dieser peinlichen Panne genauer auf den Grund gehen. Die unabhängige Untersuchung werde auch andere Vorfälle in diesem Jahr miteinbeziehen. Die wichtigsten Ergebnisse sollen im zweiten Quartal 2021 veröffentlicht werden.

In der Euro-Zone wird der gesamte grenzüberschreitende Zahlungsverkehr über das Verrechnungssystem Target 2 abgewickelt. Der Name steht für die zweite Generation des „Trans-European Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer System“ und ist das System der Zentralbanken des Euro-Systems für die schnelle Abwicklung von Zahlungen in Echtzeit.

Gegenwärtig wird das System laut EZB-Angaben von mehr als 1000 Banken in der Euro-Zone genutzt, um Transaktionen in Euro – entweder im eigenen Namen oder im Auftrag ihrer Kunden – zu veranlassen.

Insgesamt seien weltweit mehr als 45.000 Banken (einschließlich Zweigstellen und Tochterbanken) über Target 2 erreichbar, heißt es im EZB-Jahresbericht 2019. Danach wurden im vergangenen Jahr im Tagesdurchschnitt 344.120 Zahlungen mit einem Durchschnittswert von 1,7 Billionen Euro durchgeführt.

Die EZB selbst bezeichnet Target 2 als „systemrelevantes Zahlungsverkehrssystem“, das nicht nur für die Stabilität und Effizienz des Finanzsektors und der Wirtschaft im Euro-Raum, „sondern auch für die reibungslose Durchführung der einheitlichen Geldpolitik und die Stabilität der gemeinsamen Währung von besonderer Bedeutung“ sei.

Erst im vergangenen Jahr war ein neues Notfallinstrument eingeführt worden. Es ermögliche die Abwicklung von als „kritisch“ und „sehr kritisch“ eingestuften Zahlungen auch im Falle eines Ausfalls von Target 2, heißt es im EZB-Jahresbericht für 2019.

Es ist geplant, Target 2 im November 2021 durch ein neues Echtzeit-Bruttozahlungssystem (Real-Time Gross Settlement/RTGS-System) zu ersetzen.