EZB sieht Gewerbeimmobilien als Hauptrisiko für Finanzstabilität
(Bloomberg) -- Der Europäische Zentralbank betrachtet die Ansteckung des Finanzsektors durch die Krise im Bereich der Gewerbeimmobilien immer noch als eines der Hauptrisiken für die Finanzstabilität und verfolgt die Situation aktiv, so Vizepräsident Luis de Guindos.
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Guindos räumte ein, dass sich die Auswirkungen auf den Bankensektor bislang in Grenzen halten. Die Währungshüter würden aber die Auswirkungen der hohen Zinsen und sinkenden Bewertungen weiterhin genau im Auge behalten.
“Es gibt einige Banken, die in ihren Bilanzen ein größeres Engagement und eine höhere Konzentration von Gewerbeimmobilien aufweisen”, sagte Guindos. “Das ist etwas, worauf wir sehr genau achten.”
Guindos, der im Direktorium der EZB für die Finanzstabilität zuständig ist, sagt, er woll in dem Bereich kein Risiko eingehen, auch wenn die Banken in der Region nur ein “begrenztes” Engagement hätten. Die Deutsche Pfandbriefbank, eins der Institute, auf die das nicht zutrifft, hatte erst heute bekannt, dass sie wegen stark gestiegener Risikovorsorgen ihre Dividende aussetzt.
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“Wir haben mehrfach darauf hingewiesen, dass das Risiko der Nichtbanken viel größer ist als das Risiko der Banken”, sagte er. “Das ist etwas, das wir uns sehr genau angesehen haben, und es ist derzeit eines der größten Risiken für die Finanzstabilität.”
Überschrift des Artikels im Original:ECB Is Watching Commercial Real Estate Closely, Guindos Says
--Mit Hilfe von Alexander Weber.
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