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EZB-Rat Villeroy skizziert Plan für eine behutsame Straffung

(Bloomberg) -- Das Europäische Zentralbank sollte die Zinsen bis zum Jahresende in kräftigen Schritten auf fast 2% bringen und danach einen flexibleren Ansatz verfolgen und möglicherweise erst später beginnen, ihre Bilanz zu verkürzen, meint der Gouverneur der Banque de France, François Villeroy de Galhau.

Angesichts der Euroraum-Inflation von 10% dürfen die Währungshüter sich nicht aus Angst vor einer Rezession davon abbringen lassen, die Zinsen von 0,75% auf den neutralen Wert von “etwas weniger als 2%” zu heben, der die Wirtschaft weder ankurbeln noch bremsen soll, so Villeroy, der auch Mitglied des zinsentscheidenden EZB-Rats ist.

Das Erreichen dieses Ziels zum Jahresende werde wahrscheinlich nicht das Ende der Zinserhöhungen bedeuten, doch man könne dann übergehen zu einem flexibleren und möglicherweise langsameren Tempo. Ab diesem Zeitpunkt wäre es auch konsequent, mit dem Abbau der fast 9 Billionen Euro an Vermögenswerten zu beginnen, die die EZB in den Jahren der quantitativen Lockerung angehäuft hat.

Die Äußerungen des französischen Gouverneurs bei einem Auftritt am Dienstag in New York geben Einblick in die Art und Weise, wie die EZB mit dem Dilemma von hoher Inflation und dem Risiko eines starken Konjunktureinbruchs oder sogar einer Rezession umgehen könnte. Er deutet auch erstmals an, wie die EZB ihre Bilanz verkürzen würde - ein Prozess, der in den USA bereits begonnen hat, aber auf den EZB-Sitzungen noch nicht diskutiert wurde.

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“Wir sollten unsere Palette an Instrumenten in geordneter Weise einsetzen: Erstens Zinserhöhungen, mit einem raschen Anstieg in Richtung des neutralen Zinssatzes und dann ein möglicherweise flexibleres Tempo”, sagte Villeroy an der Columbia University. “Zweitens, und zu einem späteren Zeitpunkt, die Normalisierung der Bilanz, mit einem vorsichtigeren Beginn, gefolgt von einer allmählichen Ausweitung.”

Laut Villeroy wird die EZB vier Schlüsselindikatoren berücksichtigen, wenn sie über zukünftige Straffungen entscheidet:

  • Tatsächliche Inflationsdaten mit Schwerpunkt auf einer Reihe von Indikatoren für die zugrunde liegende Inflation

  • Inflationserwartungen an den Finanzmärkten sowie bei Unternehmen und Haushalten

    • “Jedes Anzeichen einer stärkeren Entankerung würde eine stärkere monetäre Reaktion erfordern”

  • Wirtschaftslage und Prognosen für Wachstum und Beschäftigung

  • Ein Richtwert für den Grad der Straffung, zum Beispiel mittelfristige Realzins-Erwartungen

Villeroy nannte vier Grundsätze, die die EZB bei der Abwicklung ihrer Bilanz leiten könnten:

  • Die Zinssätze bleiben das primäre geldpolitische Instrument, während Bilanzanpassungen ergänzend eingesetzt würden

  • Begonnen werden sollte mit der Rückzahlung der TLTRO-Kredite. Die fällig werdenden Vermögenswerte des PEPP werden bis Ende 2024 reinvestiert, während der Abbau der APP-Bestände schon früher beginnen könnte, “unter Beibehaltung der teilweisen Reinvestitionen, aber in einem schrittweise reduzierten Tempo”

  • “Der schrittweise Abbau des Vermögensportfolios sollte geordnet, mit Bedacht und langem Vorlauf angekündigt werden”

  • Der Abbau der Bilanz sollte nicht vollständig auf “Autopilot” laufen

    • “Es ist besser, langsam zu beginnen, die Reaktion der Märkte abzuschätzen und dann schrittweise zu beschleunigen”

Überschrift des Artikels im Original:ECB’s Villeroy Outlines a Plan for Cautious, Flexible Tightening

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