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Expertin: Erwartungen aller Parteiflügel sehr hoch an Labour-Chef

LIVERPOOL (dpa-AFX) -Trotz hervorragender Umfragewerte kann sich die britische Oppositionspartei Labour nach Ansicht einer Expertin ihres Siegs bei der kommenden Parlamentswahl nicht sicher sein. "Falls er an die Macht kommt, wird sich Parteichef Keir Starmer einer Wand von Erwartungen gegenübersehen", sagte die Direktorin der Denkfabrik Chatham House, Bronwen Maddox, der Deutschen Presse-Agentur.

"Es ist eine Partei mit sehr vielen verschiedenen Ansichten und Stimmen, und alle werden ihre Version von Labour einfordern", sagte Maddox am Rande des Labour-Parteitreffens in Liverpool. Hinzu kämen Forderungen nach höheren Löhnen im Öffentlichen Dienst und einem Ende der Tarifkonflikte. "Falls er gewinnt, geht die Arbeit erst richtig los", sagte die Thinktank-Chefin.

Die im Kern sozialdemokratische Labour-Partei unterhält gute Beziehungen zur SPD. Experten weisen aber darauf hin, dass die parteiinternen Strömungen ein Spektrum abbilden, das - übertragen auf Deutschland - von der extremen Linken über die Grünen bis zum konservativen SPD-Flügel Seeheimer Kreis reicht. In allen Umfragen liegt Labour seit längerem deutlich vor den Konservativen von Premierminister Rishi Sunak. Demnach würde die Partei nach der nächsten Parlamentswahl, die voraussichtlich 2024 stattfindet, erstmals seit 2010 die Regierung übernehmen.

Maddox betonte aber, die Partei stehe vor einem harten Wahlkampf in umkämpften Wahlkreisen. Zwar sei die Tendenz in Schottland, wo Labour zuletzt kaum Mandate hielt, sehr positiv. "Aber es ist ein schwerer Kampf mit Blick darauf, wo die Wahlkreise sind und wie groß der Umschwung ist, den Starmer brauchen wird", sagte die Expertin.

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Zugleich widersprach Maddox Vorwürfen, niemand wisse, wofür Labour unter Starmer stehe. Der Parteichef und Schatten-Finanzministerin Rachel Reeves hätten ihre Vorhaben vorgelegt, etwa dass sie nicht viele neue Steuern einführen wollten. Sie stünden für Fairness, mehr soziale Gerechtigkeit und Gleichheit.

"Die Menschen halten ihn für einen intelligenten, vertrauenswürdigen Anführer, aber sie sind noch nicht von ihm begeistert", sagte Maddox. "Es fühlt sich nicht so an wie vor dem Sieg von Tony Blair." 1997 hatte Labour einen überwältigenden Erfolg gefeiert. Maddox betonte zugleich, viele Menschen wollten nach dem Chaos um den Brexit und innerhalb der Konservativen Partei mit mehreren Regierungschefs nun Stabilität. Das sei eine Chance für Starmer.