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Expertenmeinung: Macho-Kultur in den Chefetagen erstickt Kreativität

Homosexueller Ex-Telekom-Vorstand für Offenheit und Fortschritt

Sattelberger wünscht sich mehr Aufgeschlossenheit unter Managern (Bild: ddp images)
Sattelberger wünscht sich mehr Aufgeschlossenheit unter Managern (Bild: ddp images)

Der ehemalige Top-Manager Thomas Sattelberger fordert eine neue Führungskultur in deutschen Unternehmen. Anstatt sich progressiven Ideen zu öffnen, werde nur strikt auf Effizienz geschaut, sagte der Ex-Telekom-Vorstand dem „Spiegel“. Sattelberger selbst entspricht nicht dem gängigen Bild des Macho-Managers, hat sich vor einigen Monaten als schwul geoutet.

Die Zukunft hiesiger Unternehmen wird nach Ansicht von Sattelberger durch ein Übermaß an deutscher Gründlichkeit und am festhalten an veralteten Weltbildern gefährdet. „Deutsche Unternehmen sind viel stärker auf pure Effizienz fixiert als etwa angelsächsische oder skandinavische“, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Die Erfüllung von Ertragszielen werde bis auf die untersten Ebenen hinab als die höchste Priorität dargestellt. „Da bleiben kaum Freiräume für die Mitarbeiter, neue Wege zu suchen.“

Doch dies sei nicht der einzige Stolperstein für Innovation in deutschen Unternehmen. Neue Ideen oder abweichende Sichtweisen können in den Konzernen nach Ansicht von Sattelberger gar nicht erst aufkommen. Denn wer nicht dem Prototyp des Macho-Managers entspreche, habe keine Chance, seine Ideen auch nur vorzustellen. Top-Manager würden ihre Nachfolger quasi klonen, Firmenzentralen seien von Intrigen beherrscht. Nicht ohne Grund hat er also sein Outing als Homosexueller bis zu seinem Austritt aus der Telekom-Führungsetage hinausgezögert. Dies begründete er im Interview mit dem Hinweis, man müsse in einer solchen Position „immer damit rechnen, dass diese Information irgendwann gegen Sie verwendet wird.“

Genau aufgrund dieser Haltung sieht Sattelberger für die Zukunft handfeste Probleme auf deutsche Konzerne zukommen: „Wenn sich Unternehmen autistisch verschließen und die veränderten Wertvorstellungen in der Gesellschaft nicht wahrnehmen, werden sie keine gute Zukunft haben“, warnte Sattelberger.

Aus seinem Outing nach dem Ende seiner Karriere im vergangenen September wollte er jedoch keine große Sache machen. Daher hat er „eher nebenbei“ bei einer Veranstaltung seine sexuelle Orientierung erwähnt. „Ein öffentliches Outing, wie das von Apple-Chef Tim Cook, deute ich als Marketinggag. Es bedient den Voyeurismus.“

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