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Europas Banken sollten Dividenden zügeln, sagt Aufseher Maijoor

(Bloomberg) -- Europas Banken sollten sich laut einem hochrangigen Aufsichtsbeamten bei Dividenden und Aktienrückkäufen zurückhalten. Die Institute müssten über genügend Reserven verfügen, um den zu erwartenden Konjunkturabschwung zu überstehen. Das sagte Steven Maijoor, der niederländische Vertreter im Aufsichtsgremium der Europäischen Zentralbank, im Bloomberg-Interview.

Die EZB und andere Aufsichtsbehörden bewerteten die Pläne der Banken im Einzelfall, da sie unterschiedlich empfindlich für “Rezessionsdruck” seien, so Maijoor. Eines der von den Aufsehern in Betracht gezogenen Szenarien ist eine vollständige Abschaltung der russischen Gaslieferungen.

“Die Banken verfügen über erhebliche Puffer, die über die Mindestanforderungen hinausgehen, und wir sind dafür, diese Puffer beizubehalten”, sagte Maijoor am Dienstag in der niederländischen Zentralbank, deren Direktoriumsmitglied er ist. “Das bedeutet, dass wir bei der Betrachtung der Dividenden rezessive Entwicklungen berücksichtigen.” Zu einzelnen Banken wollte er sich nicht äußern.

Maijoors Aussagen sind einer der deutlichsten Hinweise darauf, dass die europäischen Aufsichtsbehörden den Banken bei ihren Plänen für enorme Kapitalausschüttungen noch einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Instiute von ING Groep NV aus Maijoors Heimatland bis UniCredit SpA wollten Milliarden von Euro an überschüssigem Kapital an die Aktionäre auszahlen, bevor sich die wirtschaftlichen Aussichten durch Inflation und Krieg eintrübten.

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Mehr zum Thema: Europas Banken halten rund 28 Mrd Euro für Ausschüttungen bereit

Banken profitieren derzeit von der geldpolitischen Straffung, die ihre Zinserträge nach oben treibt. Zugleich steigt aber auch das Risiko für Kreditausfälle wegen der steigenden Kreditkosten und der Rezessionsgefahr. Hinzu kommt, dass es die Banken in ein schlechtes Licht rücken könnte, wenn sie ihre Ausschüttungen anheben, während die Steuerzahler Versorger retten und Gasrechnungen subventionieren müssen.

“Wir bitten darum, mit Dividenden und Aktienrückkäufen zurückhaltend zu sein”, sagte Maijoor. Er sei besorgt darüber, dass die Banken sich verpflichten, bestimmte Kapitalbeträge auszuschütten, statt zur Berechnung der Ausschüttungen “relative Maße” zu verwenden. “Das ist es, was wir als Aufsichtsbehörden nicht mögen, weil diese Art von Verpflichtungen sehr problematisch werden können, wenn die Gewinne später nicht den Erwartungen entsprechen”, so Maijoor.

Im Gegensatz zu dem branchenweiten Dividendenverbot während der Pandemie stünde für die Aufsicht nun jede Bank für sich im Fokus, so Maijoor. Man wolle auch nicht die Banken bei den Investoren unterminieren. Führende Banker hatten kritisiert, dass das Dividendenverbot der Pandemiezeit die Gefahr geborgen habe, Banken von Quellen frischen Kapitals abzuschneiden.

“Man muss ein offenes Auge dafür haben, dass es Aktionäre gibt, und der Zugang zu den Kapitalmärkten für Banken wichtig ist”, sagte Maijoor. “Wir verstehen, dass man aus der Perspektive des Kapitalmarktzugangs in manchen Fällen Dividenden ausschütten und Aktienrückkäufe tätigen möchte.”

Überschrift des Artikels im Original:ECB’s Maijoor Calls for Bank Dividend Restraint as Economy Slows

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