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Epochale Krise: Dürre bedroht Olivenöl-Produktion

Die Situation ist dieses Jahr besonders schlimm: Dürre in vielen Teilen Europas sorgt zusammen mit anderen epochalen Krisen für große Ausfälle in der Olivenproduktion. Während die Landwirte sich um ihre Existenz sorgen, zahlen Verbraucher spürbar mehr für Olivenöl.

A wooden pallet bin full of Arbequina Olives during the 2018 harvest in Bovera, Catalonia, Spain.
Der Preis für Olivenöl steigt, weil das Extremwetter dieses Jahr zu Einbußen in der Olivenproduktion führt. (Symbolbild: Getty Images) (Enrique Díaz / 7cero via Getty Images)

Olivenbäume gedeihen auch unter trockenen Bedingungen. Die diesjährige Dürre in vielen Teilen Europas aber macht selbst diesen robusten Gewächsen schwer zu schaffen. Bei vielen Landwirten wächst die Sorge angesichts der epochalen Krise. Kritisch ist die Lage auch in Spanien, wo Manuel Heredia Halcón um seine Existenz bangt.

Der aus der Region Andalusien stammende Olivenölproduzent rechnet dieses Jahr mit Ernteeinbußen von rund 40 Prozent. "Wir sind sehr besorgt", sagt Halcón dem US-amerikanischen Nachrichtenmagazin "CNN Business". "Man kann einen Olivenbaum nicht einfach durch irgendeinen anderen Baum oder ein anderes Produkt ersetzen".

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Er ist nicht der einzige Landwirt in Europa, der unter der Dürre leidet. Auch in Griechenland, Italien und Portugal gibt es unzählige Betroffene. Die Hitzewellen in diesem Sommer hatten auch diese Länder, die allesamt im großen Stil Olivenöl exportieren, fest im Griff. In vielen Landesteilen hatten die Temperaturen Rekordwerte erreicht.

Extremhitze und ihre Folgen

Die Folge ist eine Kette negativer Auswirkungen. Wie "CNN Business" unter Berufung auf die Europäische Dürrebeobachtungsstelle (European Drought Observatory – EDO) berichtet, waren im August in der Europäischen Union fast zwei Drittel aller Landflächen von Dürre betroffen. Das wiederum führte oder wird zu beträchtlichen Ernteeinbußen führen – auch bei den Olivenproduzenten.

Manche Experten gehen davon aus, dass die Olivenernte dieses Jahr allein in Spanien um bis zu 38 Prozent einbrechen wird. "Die Dürre ist zu groß, es ist einfach zu trocken", wird Kyle Holland, Preisanalyst für Ölsaat und Getreide, von "CNN Business" zitiert. "Einige Bäume tragen wenige Früchte, andere gar keine. Das passiert nur, wenn die Bodenfeuchtigkeit kritisch niedrig ist."

Grubbed out Olive trees that no longer have water to irrigate them near Bakersfield, California, USA. Following an unprecedented four year long drought, Bakersfield is now the driest city in the USA. Most of California is in exceptional drought, the highest level of drought classification. 428,000 acres of agricultural land have been taken out of production due to lack of water, thousands of agricultural workers have lost their jobs and one third of all children in California go to bed hungry.
Hitze und Dürre machen selbst die robusten Olivenbäume zu schaffen. (Symbolbild: Getty Images) (Ashley Cooper via Getty Images)

Dem würde Landwirt Halcón zustimmen. Er hatte schon im Mai, wie er sagt, 15 bis 20 Prozent seiner Oliven verloren. Der Mai ist entscheidend für die spanischen Olivenproduzenten. In diesem Monat öffnen sich die Blüten, in den Sommermonaten reifen die Früchte, bevor sie im Oktober geerntet werden. Ist es im Mai zu heiß, verbrennen die Blüten sozusagen, und die Oliven können folglich nicht wachsen.

Steigende Preise für Olivenöl

Wenn bei Halcón und seinen Landsleuten die Ernte negativ beeinträchtigt wird, hat das Auswirkungen auf den Preis für die Frucht und das daraus gewonnene Öl. Spanien ist der weltgrößte Olivenölproduzent, im vergangenen Jahr war das Land laut der Organisation International Olive Council für zwei Fünftel des weltweiten Angebots verantwortlich. Wenn dort die Oliven knapp werden, steigt entsprechend der Preis für die Frucht und die darauf basierenden Produkte.

Doch nicht nur das Extremwetter, auch der Krieg in der Ukraine und die damit zusammenhängende Krisen wie die hohen Energiekosten wirken sich preistreibend aus. Schon jetzt kostet Olivenöl deutlich teurer als sonst. Bis Juli seien die Einzelhandelspreise für bis zu 14 Prozent gestiegen, berichtet "CNN Business". In den nächsten Monaten wird der Wert nach Einschätzung mancher Experten auf bis zu 20 Prozent erreichen.

Auch für diese Entwicklung ist Manuel Heredia Halcón ein Beispiel. Mit Blick auf die bevorstehende Ernte im Oktober glaubt er, sein diesjähriges Öl für 4 Euro pro Kilogramm zu verkaufen. Das sei ein Anstieg um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so der Landwirt. Wie er in die Zukunft blickt? Nächstes Jahr jedenfalls "wird es schlimmer werden", meint er, "weil die Dämme völlig leer sein werden".

Im Video: Copernicus: Heißester Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen