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Elon Musk eskaliert seinen Streit mit den Medien – er will Schlagzeilen bei X ausblenden

Elon Musk möchte, dass X, früher bekannt als Twitter, damit beginnt, die Überschrift und andere Texte von Nachrichtenartikeln wegzulassen. - Copyright: Justin Sullivan/Getty Images
Elon Musk möchte, dass X, früher bekannt als Twitter, damit beginnt, die Überschrift und andere Texte von Nachrichtenartikeln wegzulassen. - Copyright: Justin Sullivan/Getty Images

Elon Musk ist nicht zimperlich, wenn es um seine Verachtung für die Medien geht, und seine jüngste Änderung bei X macht dies noch deutlicher.

Seine Social-Media-Plattform, die früher als Twitter bekannt war, plant, die Schlagzeile und andere Texte, wie etwa Social-Media-Texte, aus Nachrichtenartikeln auf X zu entfernen, wie "Fortune" am Montag zuerst berichtete. Dies hat zur Folge, dass Tweets mit Links zu Artikeln nur noch das Aufmacherbild des Artikels enthalten werden.

Musk, ein selbsternannter "Absolutist der freien Meinungsäußerung", bestätigte die geplante Änderung und seinen Anteil daran Stunden später. "Das kommt direkt von mir. Wird die Ästhetik erheblich verbessern", schrieb er auf X.

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Die Änderung soll Platz schaffen, damit mehr X-Posts, früher Tweets genannt, auf einmal auf den Bildschirm passen. Aber Musk sagte auch, dass es helfen werde, Clickbaiting einzudämmen, berichtete "Fortune" unter Berufung auf eine Quelle mit Kenntnis der Angelegenheit.

Der Schritt könnte den Traffic für Nachrichtenverlage drosseln, da die Verringerung der Höhe der Link-Kacheln, die auf der Plattform geteilt werden, wahrscheinlich ihre Sichtbarkeit verringern würde. Das Entfernen von wichtigem Kontext aus Artikeln könnte für die Nutzer auch verwirrend sein und sie dazu zwingen, zu erraten, worum es in einer Geschichte geht – es sei denn, ein Nutzer fügt diese Informationen manuell hinzu. Musk reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Musk hat in der Vergangenheit die Medien immer wieder kritisiert

Dieser Schritt wäre der jüngste in einer Reihe von Angriffen, die Musk in den letzten Jahren auf die Presse gerichtet hat.

Im Jahr 2018 twitterte er: "Die Heuchelei der großen Medienunternehmen, die die Wahrheit für sich beanspruchen, aber nur genug veröffentlichen, um die Lüge zu beschönigen, ist der Grund, warum die Öffentlichkeit sie nicht mehr respektiert." Kurz darauf stellte er die Idee vor, "eine Website einzurichten, auf der die Öffentlichkeit den Wahrheitsgehalt jedes Artikels bewerten und die Glaubwürdigkeit jedes Journalisten, Redakteurs und jeder Publikation im Laufe der Zeit verfolgen kann."

Erst vergangene Woche stellte eine Analyse der "Washington Post" fest, dass Musks X bei Nutzern, die versuchten, auf einige verkürzte Links zu klicken, zu Verzögerungen von fünf Sekunden führte. Das galt für Links von "Reuters", der "New York Times" und der Veröffentlichungsplattform Substack, sowie für X-Konkurrenten wie Facebook, Instagram und Bluesky.

Vergangene Woche sagte Musk: "Reuters und Fakten kennen sich nicht gut aus", nachdem die Nachrichtenagentur eine Untersuchung über Musks Elektroautohersteller Tesla veröffentlicht hatte, in der berichtet wurde, dass das Unternehmen ein geheimes Team zusammengestellt hatte, um Beschwerden über die Reichweite der Autos zu unterdrücken.

Musk hat die "New York Times" bereits als "Propaganda" und "eine nicht registrierte Lobbyfirma für linksextreme Politiker" bezeichnet.

Als Twitter im April damit begann, die alten Prüfzeichen von Konten zu entfernen, war die "New York Times" die erste und bisher einzige große US-Zeitung, die ihr Prüfzeichen verlor. Die "Times" hatte erklärt, dass sie nicht beabsichtige, die neu hinzugekommene monatliche Gebühr von 1.000 Dollar (921 Euro) für die Verifizierung zu zahlen, woraufhin Musk antwortete: "Oh ok, dann nehmen wir es weg."

Und wer könnte Musks Streit mit dem US-Rundfunk-Syndikat National Public Radio (NPR) vergessen? Im April änderte X die Bezeichnung der Nachrichtenorganisation von "staatlich finanzierte Medien" in "staatsnahe Medien" und stellte sie damit in die gleiche Kategorie wie Propagandasender in Ländern wie Russland und China. Als NPR daraufhin ankündigte, Twitter zu verlassen, drohte Musk damit, das Kürzel jemand anderem zu geben, falls NPR nicht wieder anfange zu posten.

Bei der von Musk geplanten Änderung der Anzeige von Nachrichtenartikeln auf X geht es vielleicht tatsächlich nur um das Aussehen der Website. Aber angesichts seiner langen Geschichte der Kritik an Nachrichtenmedien ist es gut möglich, dass er andere Motive hat.

Lest den Originalartikel auf Englisch hier.