Yahoo Finanzen Ein Update zur Anlage in Gold
Kürzlich erschien die nun bereits 12. Auflage des “In Gold we trust”-Reports von Mark Valek und Ronald-Peter Stöferle (beides Partner der Investmentboutique Incrementum). An dieser Studie wirken 15 Personen mit und sie zählt zu den wohl beachtetsten Studien zum Thema Gold.
Die Autoren beschreiben einige Faktoren, die positiv für die Entwicklung des Goldpreises sein könnten. So führten die Zinserhöhungen der FED zum Entzug von Liquidität an den Märkten (sog. Quantitative Tightening im Gegenteil zum Quantitative Easing), was die Aktienmärkte belasten könnte. Andere Anlageformen und “sichere Häfen” könnten gefragt sein. Dazu kommt es in einer Welt, in der immer mehr das trennende als das gemeinsame gesehen wird. Damit verbunden sei eine schleichende Abwendung vom Dollar als Welt-Leitwährung. In einer solchen Welt werde nach Substitutionsmöglichkeiten gesucht.
Sie finden sicherlich Argumente für und gegen einen Anstieg des Goldpreises. Ein ganz anderes Kriterium sollte nach meiner Ansicht mit bedacht werden.
Gold ist die wohl älteste Anlage der Welt, die heute noch so ähnlich funktioniert wie früher. Auch Computerhandel, Kryptowährungen und Co. können nichts von der Attraktivität des Münz- und Barrenbesitzes nehmen. Durch alle Zeiten hatte Gold einen Wert – nicht immer den gleichen und nicht immer einen steigenden – aber immer einen Wert. Vielleicht sollten Goldbesitzer – und solche, die es werden möchten – ihr Gold weniger unter dem Renditegesichtspunkt sehen, sondern mehr als Krisenwährung? Es gehört in jedes diversifizierte Portfolio – und vielleicht passt ja auch die Wertenwicklung der nächsten Jahre.
Wie kaufen Sie Gold?
Neben Banken verkaufen auch zahlreiche Edelmetallhändler Gold. Sie sind oft günstiger als die Hausbank. Unsere Recherchen haben gezeigt, dass Sie bei einem 10.000 Euro Einkauf ca. 100 Euro sparen können, wenn Sie die Preise vergleichen. Gängige Edelmetallhändler sind zum Beispiel Degussa und Proaurum.
Den Einkauf können Sie online aber auch mit Bargeld vor Ort tätigen. Käufe mit Bargeld werden bis 10.000 Euro (bei Banken 15.000 Euro) nicht registriert (Geldwäschegesetz).
Wenn Sie kein physisches Gold besitzen möchten, dann können Sie zu Wertpapieren wie Xetra-Gold (WKN A0S9GB) oder Euwax-Gold (EWGOLD) greifen.
Was genau kaufe ich?
Stellen Sie sich auf der Homepage vorab eine “Einkaufsliste” zusammen. Mixen Sie Barren und Münzen. Barren sind verhältnismäßig günstiger, da Sie hier keine Prägekosten haben. Dafür sind Münzen im Krisenfall sicherlich leichter einzutauschen, da sie viel schwieriger zu fälschen wären. Kaufen Sie auch unterschiedliche Stückelungen. Hier gilt, dass die Differenz zwischen An- und Verkaufskosten bei kleineren Einheiten größer ist. Jedoch wären im Krisenfall sicherlich eher kleine Stückelungen gefragt.
Bei den Münzen nehmen Sie gängige Münzen wie den südafrikanischen Krügerrand, den österreichischen Wiener Philharmoniker oder den kanadischen Maple Leaf.
Wo lagere ich mein Gold?
Für die Lagerung in einem Schließfach spricht der Schutz vor Diebstahl. Achten Sie dabei auf den Versicherungsschutz, den die Bank für Verlust (z.B. durch Einbruchdiebstahl) bietet. Für die Aufbewahrung zu Hause spricht, dass Banken u.U. in echten Krisen auch nicht öffnen – Sie dann also nicht an Ihr Gold kommen.
Wie ist es mit den Steuern?
Physisches Gold ist nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei. Heben Sie sich daher den Kaufbeleg gut auf. Für mit Gold hinterlegte Zertifikate gilt dies nach neuer Rechtsprechung ebenfalls, sofern diese nahezu vollständig mit Gold besichert sind.
Gold unterliegt nicht der Mehrwertsteuer. Bei Silber dagegen wird Mehrwertsteuer fällig.
Wieviel sollte ich in Gold anlegen?
Vielleicht kennen Sie die Formel: Ein Drittel Gold, ein Drittel Immobilien ein Drittel Aktien. Soweit würde ich nicht gehen. 2,5%-10% je nach persönlicher Einschätzung der aktuellen Lage und dem Sicherheitsbedürfnis finde ich angemessen.
Viel Erfolg mit Ihren Goldinvestments.
Ihre
Stefanie Kühn
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