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DWS-Fondsmanager: „Wachstumsschock nicht verkraftbar“

Vor 15 Jahren übernahm Henning Gebhardt das Fondsmanagement des DWS Aktien Strategie Deutschland. Mit €uro am Sonntag sprach er darüber, wie es dazu kam und was sich seit dem verändert hat.

Im Mai 2000 übernahm Henning Gebhardt die Leitung des DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN: DE0009769869). Seitdem schaffte er eine Wertsteigerung von knapp 150 Prozent (Stand: 30 April 2015) und kann sich zudem über die €uro-FondsNote 1 freuen. Der (Shenzhen: 002631.SZ - Nachrichten) rund 1,8 Milliarden Euro schwere Fonds zählt zu den bekanntesten Deutschland-Fonds. Den Kollegen von €uro am Sonntag gab Gebhardt jetzt ein Interview, in dem er darüber spricht, weshalb das Jahr 2000 gar nicht schlecht für den Einstieg war, wie sich das Fondsmanagement der vergangenen 15 Jahre verändert hat und worin er die größten Risiken für die Aktienmärkte erkennt.

DWS Aktien Strategie Deutschland: Weder DAX noch Peergroup können folgen

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

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€uro am Sonntag: Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Herr Gebhardt. Seit 15 Jahren managen Sie mit dem Aktien Strategie Deutschland einen der besten und bekanntesten Deutschland-Fonds.

Henning Gebhardt: Jetzt bin ich selbst ein wenig überrascht. Ich weiß zwar, dass ich Anfang Mai die Leitung des Fonds DWS Aktien Strategie Deutschland und DWS Investa übernommen habe. Aber dass das jetzt schon 15 Jahre her ist, hatte ich gerade nicht vor Augen.

Jetzt, da Sie’s wissen – feiern Sie?

Warum nicht? Ich werde darauf mit meiner Familie und meinem Team (NYSE: TISI - Nachrichten) anstoßen.

Wie kam es, dass Sie zum Lenker dieser Aktienfonds wurden?

Nach dem Weggang von Elisabeth Weisenhorn (damals eine der bekanntesten Fondsmanagerinnen der DWS (KSE: 014825.KS - Nachrichten) , d. Red.) habe ich die von ihr und ihrem Team gemanagten Deutschland-Fonds übernommen. Ich war davor für internationale Aktien im Team von Klaus Kaldemorgen zuständig.

Im Mai 2000 einen Aktienfonds zu übernehmen war bestimmt nicht die einfachste Zeit. Was ging Ihnen angesichts einbrechender Märkte durch den Kopf?

Wissen Sie, ich kam ja aus dem Bereich internationale Aktien und hatte die globale Brille auf. Der Zusammenbruch des Neuen Marktes in Deutschland war für mich eines von vielen Themen, aber bis dahin nicht das bestimmende. Natürlich sah ich, dass es auch bei den weltweiten Technologieaktien zu einer Neubewertung kam. Das Anlageumfeld veränderte sich komplett. Insofern war das Jahr 2000 kein schlechter Zeitpunkt für einen Neustart.

Wie hat sich die Strategie bei dem Fonds in den vergangenen 15 Jahren verändert?

Nach dem Zusammenbruch des Neuen Marktes war zunächst natürlich eine Neuaufstellung nötig. Wir suchten uns für den Fonds eine neue Benchmark, die die 110 Aktien des HDAX umfasst. Darin enthalten sind alle Titel aus dem DAX, dem MDAX und dem TecDAX. Doch auf der Suche nach wachstumsstarken Unternehmen weichen wir meist gezielt von dieser Benchmark ab. Diese aktive Herangehensweise prägt den Fonds bis heute. Insofern hat sich der Strategie in den vergangenen Jahren nicht viel geändert.

Die Anlagerichtlinien erlauben es Ihnen sogar, ausländische Aktien in den Deutschland-Aktienfonds aufzunehmen.

Ja, aber das ist auch bei anderen Deutschland-Fonds aus unserem Haus möglich. Viele internationale Unternehmen sind auch in Deutschland an der Börse gelistet. Und natürlich wollen wir auch die Möglichkeit haben, etwa den deutsch-französischen Flugzeugbauer EADS ins Portfolio zu nehmen, wenn er uns aussichtsreich erscheint.

Eine kleine Zwischenbilanz: Wie hat sich aus Ihrer Sicht das Fondsmanagement in den vergangenen 15 Jahren verändert?

Generell ist es im heutigen Marktumfeld und bei der Informationsvielfalt eine noch größere Herausforderung, eine gute Wertentwicklung zu erzielen. Doch an den grundsätzlichen Aufgaben eines Fondsmanagers hat sich nichts geändert, nämlich aussichtsreiche Unternehmen für sein Portfolio und seine Anleger zu finden.

Gibt es in Ihrer Zeit beim Aktien Strategie Deutschland Anlageentscheidungen, die Sie bereut haben? Und solche, auf die Sie stolz sind?

Die gibt es natürlich. Das Jahr 2003 hätte besser laufen können. Damals haben wir die Neubewertung der Versorgeraktien verpasst, die in der Folge an Wert gewannen. Stolz bin ich darauf, dass wir unsere Anlagestrategie über so viele Jahre beibehalten haben – und damit sehr erfolgreich sind.

Ihr Haus hat neben dem Aktien Strategie Deutschland auch noch den DWS Deutschland. Wir unterscheiden sich beide Fonds?

Sie unterscheiden sich deutlich in den Anlageschwerpunkten. Während ich beim DWS Aktien Strategie Deutschland den Fokus auf Wachstumstitel lege, ist mein Kollege Tim Albrecht mit dem DWS Deutschland etwas konservativer unterwegs. Er hat einen industriellen Hintergrund und richtet seinen Fonds stärker auf MDAX-Werte aus.

Wo sehen Sie derzeit die Risiken für die Aktienmärkte?

Die Aktienmärkte sind zum einen geprägt von geopolitischen Risiken. Zum anderen von der Geldpolitik der Notenbanken mit ungewissem Ausgang. Einerseits kommt die hohe Liquidität, die die EZB bereitstellt, den Aktienmärkten zugute. Wir müssen aber aufpassen, dass das Wachstum der Unternehmen den Kursen hinterherkommt. Einen Wachstumsschock könnten wir derzeit nicht verkraften. Aber das auch nicht unser Szenario.