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Dreiste Masche von Zara: Größtes Bekleidungshaus der Welt klaut Ideen von Indie-Illustratorin (A11873)
Cameron Spencer/Getty Images
Zara ist das größte Bekleidungshaus der Welt. Analysten zufolge hat der spanische Modehersteller das „beste Geschäftsmodell der Bekleidungsbranche.”
Schließlich produziert Zara (gehört zum Textilkonzern Inditex, Umsatz: 20,9 Milliarden Euro) am laufenden Band Kleidung. Das Konzept: inspiriert von großen Designern, verkauft zu kleinen Preisen. Das kommt bei der sparsamen aber modebewussten Generation gut an.
Weniger gut ankommen dürfte nun dieser Vorwurf.
Der Hersteller ist in der Kritik, weil er erneut Design-Ideen geklaut haben soll. Diesmal traf es die Illustratorin Tuesday Bassen aus Los Angeles (US-Staat Kalifornien).
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Bassen wies am Dienstag mit folgendem Tweet auf das Problem hin:
„Wisst ihr was? Manchmal ist es echt beschissen, Künstler zu sein, weil Firmen wie @zara dich ständig abzocken und es dann abstreiten.”
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You know what? Sometimes it sucks to be an artist because companies like @zara consistently rip you off and deny it. pic.twitter.com/fs9Cn482XU
All das geschah anscheinend, ohne zuerst mit Bassen zu sprechen — oder ihr auch nur einen Cent zu zahlen:
„@Zara verwendet ständig meine Designs gegen meinen Willen und ohne jegliche Kompensation.”
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https://twitter.com/mims/statuses/755530599385804801
.@Zara consistently uses my work against my wishes and without any compensation. pic.twitter.com/EOvi7wlp5i
Sie sagte, dass Zara ihre Arbeiten als „simpel” bezeichnet habe. Das Unternehmen müsse aber zahlen, wenn es ihre Werke trotzdem verwenden wolle:
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.@Zara says my designs are "too simple" and a "common design" but they clearly LOVE MY WORK, so PAY ME. pic.twitter.com/mXJGKD124l
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https://twitter.com/mims/statuses/755531558434385925
Companies like @zara make it a business plan to steal designs from indie artists & condescend when you want payment. pic.twitter.com/YKG3RxShCD
David gegen Goliath
Bassen schrieb, dass Zaras Anwälte ihr ankündigten, dass sie einen möglichen Rechtsstreit im Grunde schon jetzt verloren habe. Die charmante Begründung: sie sei nur eine kleine Künstlerin, der Bekleidungshersteller jedoch ein riesiger Konzern.
Sie wolle Zara verklagen, aber der Kampf gegen den Konzern sei bereits jetzt schon sehr kostspielig gewesen. Bisher habe sie 2.000 Dollar (1.800 Euro) für Anwälte ausgegeben, erzählt sie auf Instagram.
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Bassen stellte klar, dass Ähnliches schon vielen Künstlern passiert sei — dass sie aber oft keine Mittel haben, um sich und ihre Werke zu verteidigen:
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I want to point out that most artists don't even get this far. The "luxury" of spending $2k for a lawyer to write a letter (1/2)
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https://twitter.com/mims/statuses/755616927297306624
is something most artists cannot afford. This is for me and this is for every single artist that can't do anything. (2/2)
Immerhin, ihr Hilferuf scheint anzukommen. Tausende haben ihre Beschwerde an Zara retweetet und den Ideen-Klau kommentiert:
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Zara over here stealing like Melania. https://t.co/fQAnqfqtTs
Nicht der erste Design-Klau von Zara
2012 hatte Zara bereits Schwierigkeiten, weil der Konzern Designs des New Yorker Street Designers Patrick Waldo gestohlen haben soll, wie die Huffington Post berichtete. Und 2014 erhob auch das Londoner Fashion Label Sibling entsprechende Vorwürfe, wie Dazed meldete.
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PLAYING A GAME OF #SpotTheDifference TODAY #SIBLING vs @ZARA #NotAmused pic.twitter.com/e4ky9Y0N3z
In diesem Jahr waren viele empört über eine Zara-Linie, die sehr an die YEEZY-Kollektion (Koop von US-Rapper Kanye West und Adidas) erinnerte. Aber Bassens Fall zeigt, dass es ein meilenweiter Unterschied ist, ob man sich von der Arbeit eines Indie-Künstlers inspirieren lässt oder von der eines reichen High-End-Designers.
Inspiration oder Klau?
In der Modewelt liegt natürlich ein schmaler Grat zwischen Inspiration und dreistem Diebstahl. Schließlich ist das Besondere an Firmen wie Zara, dass ihre Kollektionen denen der teuren Designer ähnlich sind. Ob man in Bassens Fall aber nur von Ähnlichkeit sprechen kann, ist sehr fraglich.
Zara ist auch nicht die einzige Firma, die in dieser Hinsicht negativ aufgefallen ist. Die US-Modekette Forever 21 war wegen ähnlicher Geschäftspraktiken unter Beschuss.
P.S. Auf unsere Anfrage hat Zara bisher noch nicht reagiert.
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