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dm: Für diese neue Kampagne hagelt es Kritik

Die Drogeriemarkt-Kette hat kostenlose Werbeprodukte an der TU Dortmund verteilen lassen und mit einem Spruch einige Studenten gegen sich aufgebracht. Der Vorwurf: dm würde das Aufbrechen von Geschlechterzuordnungen damit abwerten.

dm hat Gratis-Produkte an Studenten verteilt - und sich mit einem Slogan ordentlich in die Nesseln gesetzt. (Bild: Getty Images)
dm hat Gratis-Produkte an Studenten verteilt - und sich mit einem Slogan ordentlich in die Nesseln gesetzt. (Bild: Getty Images)

Kürzlich wurde die TU Dortmund mit sogenannten Campus-Tüten versorgt. Diese kostenlosen Goodie Bags werden deutschlandweit zu jedem Semesterstart an den Hochschulen verteilt und mit allerlei Produkten befüllt. Der Inhalt ist natürlich auf die Zielgruppe „Student“ angepasst, zum Sommer 2019 etwa gab es Kondome, Longpapers, Zahnseidesticks, Kaffee oder Gutscheine für Versicherungen und Brillengestelle. Was junge Erwachsene eben brauchen (beziehungsweise was die Verantwortlichen in den Unternehmen denken, was junge Erwachsene so brauchen)… Die Sinnhaftigkeit dieser Auswahl sei nun also mal dahingestellt.

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Für die teilnehmenden Firmen sind die Campus-Tüten auf jeden Fall eine gute Möglichkeit um Werbung zu machen und potenzielle Kunden zum (Nach-)Kaufen zu animieren. Dachte sich wohl auch dm, das Pröbchen seiner neuen hauseigenen Männermarke „seinz“ zur Campus-Tüte beisteuerte. So weit, so gut. Für Aufregung sorgte schließlich der Slogan, den der Drogeriekonzern auf die Tüte drucken ließ: „Lieber Uni-Sex als unisex“. Über diesen Spruch geärgert hat sich etwa das Queer-Feministische Referat der TU Dortmund, das seinen Unmut via Facebook kundtat.

„Wir stellen uns entschieden gegen festgefahrene Geschlechterstereotype und kritisieren deshalb die im Bild dargestellte Kampagne!“, schreibt die Organisation, die sich für Chancengleichheit von Frauen und Männern und gegen die Diskriminierung von nicht-heterosexuellen Lebensmodellen einsetzt. Daher heißt es weiter in der Stellungnahme: „Unabhängig davon, dass diese Art von Kampagnen heteronormative Vorstellungen in der Gesellschaft hervorbringen beziehungsweise manifestieren soll, zielt dieser Slogan darauf ab, das Aufbrechen von Geschlechterzuordnungen abzuwerten.“

“Ich glaube, als Mann wäre ich wirklich angepisst”

In der Kommentarspalte unter dem Post entfachte anschließend eine Diskussion um „Uni-Sex statt unisex“. Während einige Nutzer schreiben, dass das Queer-Feministische Referat übertreibe und sich nicht von einem unüberlegten Marketingspruch provozieren lassen sollte, finden sich auch zahlreiche befürwortende Stimmen in den Kommentaren.

„Mir fiel schon letzte Woche bei dm auf, dass plötzlich Deos für Männer und Frauen demonstrativ ganz auseinandergerissen in verschiedenen Ecken im Laden stehen. Es scheint ein massives Anpeilen einer Zielgruppe zu sein, die Menschen im Geschlechterkontinuum herabwürdigt.“

„Also, ich glaube, als Mann wär ich wirklich angepisst, was diese Werbung so impliziert und was sie für ein männliches Rollenbild glaubt anzusprechen!“

„Ja, ich dachte gestern auch erstmal, ich hätte mich verlesen. Geht echt gar nicht. Habe das auch erstmal gestern im dm 'nem Mitarbeiter erklärt.“*

Bislang hat sich das Queer-Feministische Referat der TU Dortmund nicht weiter zu seiner Kritik geäußert. Allein ist die Organisation mit ihrer Meinung aber nicht, auch einige Medien haben das bewusste Gendermarketing von dm und „seinz“ bemängelt.

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Zu der Produktlinie mit eigens abgeteiltem Bereich in den Filialen schreibt ein Autor der Süddeutschen Zeitung etwa „Wollte man die Geschlechtertrennung nicht mal abschaffen? Bei dm wird sie jetzt wieder eingeführt.“ Eine Stellungnahme von dm lag zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht vor.

*Rechtschreibfehler aus den Original-Kommentaren wurden von der Redaktion korrigiert