DIHK-Umfrage: Höhere Grundsteuer in jeder siebten Stadt

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BERLIN (dpa-AFX) -Immobilienbesitzer in vielen deutschen Städten müssen sich bei der nächsten Steuererklärung auf eine höhere Grundsteuer einstellen. Wie eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer zeigt, hat jede siebte Gemeinde mit mehr als 20 000 Einwohnern in diesem Jahr ihren Hebesatz erhöht. Lediglich in 8 der 701 Orte wurde der Hebesatz gesenkt. Zuerst berichtete die "Welt am Sonntag" über die Zahlen.

Der Hebesatz ist neben dem Grundstückswert einer der Haupt-Faktoren für die Berechnung der Grundsteuer. Die Städte und Gemeinden setzen ihn selbstständig fest und bestimmen somit letztlich, wie viel ein Immobilienbesitzer zahlen muss.

Die sogenannte Grundsteuer B wird auf bebaute und bebaubare Grundstücke erhoben und von den Eigentümerinnen und Eigentümern bezahlt - oder auf Mieter umgelegt. Von 2025 an soll eine neue Berechnungsmethode gelten - es bleibt aber dabei, dass die Kommunen mit ihren Hebesätzen das letzte Wort haben.

Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine der wichtigsten Einnahmequellen. Teils nutzen sie sie auch zur Sanierung ihrer Haushalte. Viele Gemeinden seien zuletzt aufgefordert worden, ihre Deckungslücken durch Mehreinnahmen zu schließen, erklärte die DIHK. Das sei ein Grund für die höheren Hebesätze.

Besonders betroffen sind laut Auswertung der Kammer Immobilienbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Hessen, wo die Gemeinden besonders stark drauflegten. Im Durchschnitt am höchsten seien die Hebesätze unter den Flächenländern aber nach wie vor in Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Absolute Spitzenreiter sind Gladbeck in NRW mit einem Hebesatz von 950 Prozent und Oberursel im Taunus mit 947 Prozent. Den niedrigsten Hebesatz weist wie in den Vorjahren Ingelheim am Rhein mit 80 Prozent aus.

Auch die für die Finanzen einer Kommune wichtige Gewerbesteuer stieg in vielen Städten. Laut DIHK erhöhten 51 der 701 Gemeinden in diesem Bereich ihre Hebesätze. Lediglich in sieben Orten gingen sie zurück. Die höchsten Gewerbesteuer-Hebesätze haben die hoch verschuldeten Kommunen Oberhausen und Mülheim an der Ruhr mit 580 Prozent. Die bundesweit niedrigsten Gewerbesteuerhebesätze haben Leverkusen und Monheim im Rheinland mit 250 Prozent.