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Digitaler Triumphzug: Wie Apple, Google, Microsoft, Amazon und Facebook die (Börsen-)Welt beherrschen

Google Campus: Hier wird die Technologie der Zukunft entworfen / Foto: © Google
Google Campus: Hier wird die Technologie der Zukunft entworfen / Foto: © Google

Die Dimensionen werden immer beeindruckender: Auf einen Börsenwert von zusammengenommen fast drei Billionen Dollar bringen es die fünf wertvollsten Konzerne – und sie kommen alle aus der Tech- und Internetindustrie im Silicon Valley und Seattle. Apple, Google, Microsoft, Amazon und Facebook dominieren die Börsenwelt in noch nie dagewesener Form.

Das Bild, das die USA in diesen Tagen abliefern, ist zwiespältig wie selten. Das politische Amerika wird geprägt von einem Präsidenten, der die niedrigsten Zustimmungsraten in der amerikanischen Bevölkerung seit Beginn der Gallup-Meinungsumfragen 1953 verzeichnet und das Ausland mit seinen Auftritten bei NATO- und G7-Gipfel zuletzt verstört.

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Das Bild des anderen Amerikas wird an der Westküste geprägt, an der eine junge Branche der Wirtschaftsmacht USA ein freundliches und modernes Gesicht gibt und wahre Aufbruchstimmung verbreitet. Das Silicon Valley und Seattle haben mit ihren hippen Start-ups seit Jahrzehnten eine wahre Goldgräberstimmung ausgelöst, doch nach dem Siegeszug der Internets haben ihre Pioniere nun auch vollends die Wall Street erobert.

Internet- und Tech-Industrie bestimmt die Börsenwelt

Apple, Google, Microsoft, Amazon und Facebook sind in diesen Tagen nicht nur so wertvoll wie nie: Die Tech- und Internet-Giganten sind gleichfalls auch die fünf wertvollsten Konzerne der Börsenwelt. Ein Industriezweig aus einer Nation stellt die fünf am höchsten bewerteten Unternehmen der weltweiten Aktienmärkte – das gab es noch nie.

Der Siegeszug der amerikanischen Digitalindustrie hatte sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits abgezeichnet. Amazon und Google wurden in den 90er-Jahren gegründet, als Microsoft mit Windows bereits das Personal Computer-Zeitalter prägte und Apple mit dem Comeback seines Gründers Steve Jobs das spektakulärste Comeback der Wirtschaftsgeschichte einleitete. Facebook, heute immerhin schon fünfwertvollster Konzern der Welt, wurde sogar erst 2004 gegründet.

Enorme Wertschöpfung

Heute sind die Schlüsselprodukte der US-Tech- und Internetgiganten aus dem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken. Man startet seinen Tag im Newsfeed bei Facebook, sucht bei Google nach einem Schlagwort, erledigt einen Einkauf mit ein, zwei Klicks bei Amazon und öffnet dann eine Office-Anwendung – alles binnen wenigen Minuten über Apples iPhone, iPad, dem iMac oder Macbook.

Was für Millennials seit Jahren eine Selbstverständlichkeit ist, wird auch von der Wall Street mit immer satteren Kursaufschlägen goutiert. Allein seit Jahresbeginn liegen Apple, Amazon und Facebook schon wieder um 30 Prozent vorne. Die Börsenwerte steigen unterdessen ins Unermessliche: Zusammengenommen bringt es das Tech-Quintett auf den schier astronomischen Börsenwert von fast 3 Billionen Dollar.

Das iPhone 8 beflügelt Apple weiter

An der Spitze der großen Fünf steht seit Jahren Apple, das es bereits auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 800 Milliarden Dollar bringt – höher wurde bislang kein Unternehmen in der Börsenhistorie bewertet. Der iKonzern profitiert auch nach einer Dekade von der Faszination des iPhones, das inzwischen für fast zwei Drittel der Umsätze und zu einem noch größeren Anteil für die Gewinne des Techpioniers verantwortlich ist.

Zum zehnjährigen Jubiläum des Kultsmartphones im Sommer wird die erste Generalüberholung seit drei Jahren erwartet. Angesichts der aufgestauten Nachfrage rechnen Analysten mit Rekordabsätzen und der Rückkehr zum zweistelligen Wachstum. Analyst Brian White von Drexler Hamilton sieht Apple mit seinem 12-Monatskursziel von 202 Dollar gar auf dem Weg zur Billionen-Dollar-Bewertung. „Wir glauben weiterhin, dass Apple eine der meistunterschätzten Aktien der Welt ist“, erklärte White in seiner jüngsten Kurzstudie.

Alphabet und Microsoft notieren auf Allzeithochs

Das kann man von der Nummer zwei der Börsenwelt wohl nicht sagen. Google-Mutter Alphabet wird seit Jahren als potenzieller Apple-Nachfolger gehandelt und löste den iPhone-Hersteller 2016 sogar für wenige Handelstage an der Börsenspitze ab. Bei Rekordkursen von aktuell knapp 1000 Dollar wurde Alphabet zuletzt mit 680 Milliarden Dollar bewertet – und liegt damit 120 Milliarden Dollar hinter Apple.

Auf eine Marktkapitalisierung von 545 Milliarden Dollar bringt es die Nummer drei der Wall Street, die die Börsenwelt Ende der 90er-Jahre bis zum frühen 21. Jahrhundert bereits angeführt hatte – Microsoft. Nachdem der Windows-Hersteller unter Bill Gates’ Nachfolger Steve Ballmer in den Nullerjahren den Megatrend des mobilen Internets verpasst hatte, befindet sich der Softwareriese unter dem neuen CEO Satya Nadella in diesem Jahrzehnt wieder auf Kurs. Anleger belohnten die Turnaround-Anstrengungen diese Woche mit neuen Allzeithochs jenseits der Marke von 70 Dollar.

Die 1000-Dollar-Aktie: Amazon im Höhenrausch

Ebenfalls auf Rekordjagd befindet sich der nach Alphabet zweitwertvollste Internetkonzern, Amazon, der inzwischen mit 480 Milliarden Dollar bewertet wird. Der knapp 23 Jahre alte Dot.com-Pionier knackte erst gestern die magische Kursmarke von 1000 Dollar.

Wer vor 20 Jahren, als Amazon an der Wall Street debütierte, auf den damaligen Online-Buchversender gesetzt hätte, wäre heute reich – sehr reich. Amazon-Aktien wurden im Mai 1997 splitbereinigt lediglich zu einem Kurs von 1,50 Dollar ausgegeben. Wer seinerzeit also nur für 1000 Dollar Anteilsscheine erworben hätte, säße heute bei Kursen von 1000 Dollar auf einem Vermögen von 666.666 Dollar.

Facebook: 280 Prozent Plus in fünf Jahren

Etwas anders sieht es dagegen bei der Nummer drei des Internets aus, die gleichzeitig die Nummer fünf der Börsenwelt ist. Facebook debütierte vor ziemlich genau fünf Jahren zu Kursen von 40 Dollar mit der seinerzeit sportlichen Bewertung von 100 Milliarden Dollar an der Technologiebörse Nasdaq.

Ein halbes Jahrzehnt später wird der Betreiber des weltgrößten sozialen Netzwerks bei Kursen jenseits der 150-Dollar-Marke mit mehr als 440 Milliarden Dollar bewertet und hätte Aktionären, die von Tag eins investiert waren, ein Kursplus von 280 Prozent beschert.

Tech-Reporter-Legende Walt Mossberg: Haben Apple, Google, Microsoft, Amazon und Facebook zu viel Macht?

Nie waren die großen fünf Internet- und Tech-Unternehmen wertvoller und ihre Perspektiven besser als heute, schließlich kündigt sich der nächste große Quantensprung technologischer Innovationen mit dem Aufkommen von künstlicher Intelligenz (KI), Virtual Reality, Augmented Reality und vor allem selbstfahrenden Autos erst an.

Walt Mossberg, der am meisten respektierte Tech-Reporter der Welt, sieht angesichts der enormen Dominanz von Apple, Google, Microsoft, Amazon und Facebook allerdings Probleme für die großen Fünf aufziehen.

„Selbst wenn sich diese Oligarchen weiter gut entwickeln und ihr Wert weiter anschwillt, wird sich das Land oder die Welt die Frage stellen, ob sie zu viel Macht haben – und falls ja, wie man sie bremsen kann, ohne den Innovationsprozess zu stoppen“, schrieb Mossberg vergangene Woche in seiner allerletzten Kolumne beim Techportal re/code. Die historische Dominanz dieser Tage könnte damit gleichfalls der Gipfelpunkt einer Ära sein.

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