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Die seltsamen Seiten des Elon Musk

Als Elon Musk am Mittwoch die aktuellen Zahlen von Tesla vorstellte, war die Stimmung trotz des Rekordverlusts zunächst noch gut. Die Aktie stieg kurzzeitig um knapp zwei Prozent. Dann aber zeigte Musk eine Seite von sich, die die Öffentlichkeit schon öfter irritiert hat und dem Unternehmer immer wieder schadet.

Elon Musk sorgte mit seinem Verhalten immer wieder für Wirbel (Bild: AP)
Elon Musk sorgte mit seinem Verhalten immer wieder für Wirbel (Bild: AP)

Nachdem Elon Musk Stellung zur immerhin steigenden Produktionszahl des Model 3 genommen sowie den Umsatz und die Verluste seines Unternehmens dargelegt hatte, bekam er von zugeschalteten Analysten einige Fragen gestellt. Einer wollte wissen, wie viele Model-3-Käufer schon ihre Sonderausstattungen ausgewählt hätten, um daraus Rückschlüsse auf den Verdienst des Autobauers zu ziehen.

Ein anderer erkundigte sich nach dem Kapitalbedarf, wurde aber noch während seiner Frage unterbrochen. Musk nannte die Fragen “langweilig“ und “nicht cool“ und brüskierte die Analysten mit diesem Satz: “Wir gehen über zu Fragen von YouTubern, diese hier sind so trocken, sie bringen mich um.

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Die Börse reagierte prompt

Ein ziemlich starkes Stück an Arroganz, das auch prompt Wirkung zeigte. Die Tesla-Aktie brach um fünf Prozent ein, was einem Marktwertverlust von zwei Milliarden Dollar gleichkommt. Es ist beileibe nicht das erste Mal, dass das Verhalten des Gründers von Tesla, SpaceX und SolarCity als unhöflich, beleidigend oder zumindest irritierend bis exzentrisch angesehen wird. Dafür gibt es gleich mehrere Beispiele.

Ein Flammenwerfer, der irritiert

Da wäre zum einen der “weltbeste Flammenwerfer“, den Musk kürzlich über seine Firma Bored Company (Langweiler-Firma) zum Kauf anbot, die eigentlich Tunnel baut. Beworben mit den mehr oder weniger witzigen Worten “Damit kommt garantiert jede Party in Schwung“ kam das 500-Dollar-Teil, das in Deutschland übrigens nicht verkauft werden darf, nicht bei jedem gut an.

Für “Zombie-Jäger”: Tesla-Chef Elon Musk verkauft Flammenwerfer

Dass Musk den Flammenwerfer als Reaktion auf eine Wette bauen ließ und es als Waffe gegen Zombies anpries, dürften manche einfach nur kindisch und launenhaft finden.

Albern und zugleich knallhart

Ebenso auf seinem speziellen Humor gewachsen ist die ursprüngliche Idee zum Namen des jetzigen Model 3. Wäre es nur nach Musk gegangen, hätte es Model E heißen sollen. Die verschiedenen Tesla-Fahrzeuge hätten dann ziemlich pubertär Model S, E und X geheißen. Neben vielen anderen Ideen träumt Musk von der Besiedlung des Mars. In der Sendung von Stephen Colbert nannte er auch Möglichkeiten, um den kalten Mars bewohnbar zu machen. Man könne ihn aufwärmen, sagte er. Und das auf einen langsame oder auf eine schnelle Art, die da wäre: “Man könnte Wasserstoffbomben abwerfen.“

Elon Musk ist ziemlich eigenwillig (Bild: Getty Images)
Elon Musk ist ziemlich eigenwillig (Bild: Getty Images)

Mitarbeiter beschreiben ihn als tyrannisch

Dass Musk auch sonst nicht zimperlich ist, sieht man auch an der Art, wie er seine Mitarbeiter behandelt. Immer wieder berichten ehemalige Angestellte von unmenschlichem Druck und Zeitplänen, die unmöglich eingehalten werden können. Wer Widerworte wage, werde gefeuert. Und wer wie die Journalisten im vergangenen Herbst über die Hunderte entlassenen Tesla-Mitarbeiter berichtete, sollte sich laut Musk “schämen“.

Missglückter Aprilscherz: Elon Musk steht immer wieder in der Kritik

Geht es um die Familie, sieht die Chefrolle aber ganz anders aus. Dass Musk bei seiner Ökostrom-Firma SolarCity mit seinen beiden Cousins London und Peter Ryve zusammenarbeitet, wurde vielfach als schamlose Vetternwirtschaft bezeichnet.

Auf sich fokussiert und ziemlich exzentrisch

Dabei eilt Musk der Ruf voraus, für Kritik wie auch für andere Anregungen von außerhalb nicht gerade empfänglich zu sein. Seine Mutter sagte einmal, als Kind sei Elon Musk so sehr seinen Tagträumen nachgehangen, dass sie schon befürchtet habe, er könnte taub sein, weil er so selten auf sie reagierte.

Das Exzentrische haftet Musks Wesen derart an, dass es Robert Downey Jr. nach einem Besuch im SpaceX-Headquarter zu seiner Interpretation von Tony Stark alias “Iron Man“ im gleichnamigen Blockbuster inspirierte. Eine Mischung aus Selbstverliebtheit und Genialität, die viele verunsichert und ebenso viele Chancen wie Risiken birgt.