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„Knietief in der Rezession“: Ifo-Index für das Geschäftsklima fällt zum Jahresbeginn weiter – es gibt aber auch einen Lichtblick

Ifo-Präsident Clemens Fuest. - Copyright: Picture Alliance
Ifo-Präsident Clemens Fuest. - Copyright: Picture Alliance

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zu Jahresbeginn noch weiter verschlechtert. Der wichtige Ifo-Geschäftsklima-Index fiel im Januar auf 85,2 Punkte, nach 86,3 Punkten im Dezember. Dies ist der schlechteste Wert seit Oktober 2022 auf dem Höhepunkt der Energiekrise nach Russlands Angriff auf die Ukraine. Die Unternehmen beurteilten im Januar nun nicht nur ihre aktuelle Lage schlechter als im Dezember. Sie blicken auch pessimistischer auf die kommenden Monate. „Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession fest“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

„Das Konjunkturbarometer liegt auf einem Niveau, das in der Vergangenheit nur in Rezessionsphasen verzeichnet wurde und niedriger als zur Hochzeit der Energiekrise im Herbst 2022“, sagte Jörg Angelé Konjunktur-Experte von Bantleon. „Die Ifo-Zahlen führen vor Augen, dass die deutsche Wirtschaft knietief in einer Rezession steckt – Spitzfindigkeiten über die Anzahl der Quartale mit negativem Wachstum hin oder her.“

„Wie Leim klebt Deutschland derzeit wirtschaftlich an der Nulllinie“, kommentierte DZ-Bank-Analyst Claus Niegsch. Die Ergebnisse des Ifo-Index seien ein „unbefriedigender Jahresstart“. Für die Konjunktur gebe es keine Entwarnung. Daran seien neben den Sparmaßnahmen der Regierung „auch die Bauernproteste und die Bahnstreiks nicht ganz unschuldig“.

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Es gibt aber auch einen kleinen Lichtblick. In der von teurer Energie und zähen Exporten besonders gebeutelten Industrie hat sich die Stimmung etwas verbessert. Im verarbeitenden Gewerbe legte der Geschäftsklimaindex gestiegen. Die Unternehmen waren etwas zufriedener mit ihren laufenden Geschäften. Die Erwartungen verbesserten sich ebenfalls, blieben aber pessimistisch. Der Bestand an Aufträgen geht weiter zurück, wenn auch nicht mehr so stark wie zu Jahresende. Die Auslastung der Kapazitäten fiel von knapp 82 auf 81 Prozent. „Dies sind rund zweieinhalb Prozentpunkte weniger als der langfristige Durchschnitt“, ordnete das Ifo-Institut ein.

Der Ifo Geschäftsklima Index

Das Ifo-Geschäftsklima ist der wichtigste Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in den kommenden sechs Monaten. Ihm liegt eine regelmäßige und umfassende Befragung von 9.000 Unternehmen zugrunde. Der Index misst nicht zurückblickend Geschäftsdaten, sondern erfasst Einschätzungen von Firmen für ihre aktuelle Lage und die Zukunft. Der neutrale Wert sind 100 Punkte.

Düsterer ist die Stimmung dagegen im Dienstleistungssektor. Die Unternehmen beurteilen vor allem ihre aktuelle Lage deutlich negativer. Die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm zu. Trotz der bereits schlechten Lage wurden auch die Erwartungen noch etwas pessimistischer.

Im Handel sackte das Ifo-Geschäftsklima auf den niedrigsten Wert seit Oktober 2022. Die Händler sind weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Auch ihre Erwartungen verschlechterten sich. Das gelte sowohl für den Groß- als auch für den Einzelhandel.

Im Bauhauptgewerbe setzte sich die Talfahrt fort. Die Firmen beurteilten ihre aktuelle Lage schlechter. Der ohnehin schon düstere Ausblick für die kommenden Monate trübte sich weiter ein.

Das Ifo-Institut hatte bereits am Mittwoch seine Prognose für die Konjunktur in Deutschland noch einmal gesenkt. Die Ökonomen trauen Deutschen in diesem Jahr nun nur noch ein kleines Wachstum von 0,7 Prozent zu. Vorher waren sie von 0,9 Prozent ausgegangen. Als Grund für die Absenkung nannte Ifo die Haushaltsbeschlüsse der Ampel-Regierung in Folge des Schuldenurteils des Verfassungsgerichtes.