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Der deutsche Ergo-Chef Kassow wechselt zur MunichRe

Achim Kassow steigt überraschend in den Konzernvorstand der MunichRe auf. Er übernimmt die Bereiche Asien, Afrika und Service.

Bei der Munich Re kommt es zu einem überraschenden Wechsel im Vorstand. Achim Kassow, bislang Deutschlandchef der Erstversicherungstochter Ergo, wechselt im kommenden Frühjahr nach München und übernimmt dort den Bereich Asien/Pazifik, Afrika sowie den Service-Bereich. Er wechselt damit in die Position von Hermann Pohlchristoph, der das Unternehmen nach 17 Jahren verlässt. Das gab der Dax-Konzern am Donnerstagnachmittag bekannt. Kassows Nachfolger bei der Ergo wird der 55-jährige Theodoros Kokkalas.

Der 53-jährigen Kassow kam Ende 2016 zu Ergo, zuvor gab es in seiner Vita unter anderem Stationen bei der Allianz und deren damaliger Tochter Oldenburgische Landesbank. Im Banksektor verbrachte Kassow auch den Großteil seines bisherigen Arbeitslebens. Nachdem der gebürtige Hannoveraner von 2002 bis 2004 die Commerzbank-Tochter Comdirect führte, stieg er anschließend in den Vorstand der Commerzbank auf, dem er bis 2011 angehörte.

In seiner Zeit an der Spitze der Ergo Deutschland musste der Diplom-Kaufmann und Doktor der Wirtschaftswissenschaften einen harten Sanierungskurs durchziehen. Die Gewinnmargen des deutschen Erstversicherers waren lange Zeit schwach. Die hauseigene IT galt als veraltet, die Niedrigzinsphase belastete den Bestand an Lebensversicherungen. Ein Umbau in vielen Bereichen inklusive eines deutlichen Arbeitsplatzabbaus war die Folge. Viele Umbaumaßnahmen wurden inzwischen umgesetzt und zeigen erste Erfolge.

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Zuletzt wurde auch das Agenturgeschäft mit dem Online-Geschäft zusammengeführt. „Kunden sehen bei uns deshalb künftig auch nicht mehr andere Preise im Internet als in den Agenturen“ sagte er dazu im Frühjahr im Interview mit dem Handelsblatt.

Die konsequente Ausrichtung in Richtung Digitalisierung gehört zum wesentlichen Element von Kassows Strategie bei Ergo. Altbestände an Lebensversicherungen, die man in früheren Überlegungen an externe Run-off-Gesellschaften abgeben wollte, werden nun mit einer neuen IT selbst verwaltet.

Künftig soll es auch Wettbewerbern möglich sein, ihre Bestände auf der Plattform von Ergo zu verwalten. So weit sei man aber im Moment noch nicht, sagte kürzlich MunichRe-Chef Joachim Wenning. Zuallererst gehe es darum, dass die eigenen Bestände in das neue System transferiert werden.

In seiner neuen Aufgabe als Konzernvorstand des Münchener Rückversicherers trifft Kassow auf weniger Sanierungsbedarf. Die Geschäfte in der Region Asien/Pazifik sowie in Afrika laufen schon seit längerem gut. Daran änderten auch Großschäden wie zuletzt durch den Taifun Fuxai nichts, der mit 380 Millionen Euro zu Buche schlug. Die finanziellen Auswirkungen des Taifuns Hagibis, der im vierten Quartal für noch größere Verwüstungen sorgte, lassen sich wohl erst im neuen Jahr in exakten Zahlen belegen.
Kassows Wechsel nach München soll Ende April vollzogen werden. Dann wird sein Vorgänger Hermann Pohlchristoph die MunichRe verlassen. Der 54-jährige Diplom-Kaufmann führt „persönliche Gründe“ für seinen Abgang an.

Intern gilt Pohlchristoph als Finanzspezialist. Deswegen wurden ihm intern auch gute Chancen auf die Position des Finanzvorstands zugebilligt, als sich Ende 2018 der langjährigen Finanzvorstand Jörg Schneider in den Ruhestand verabschiedete. Aber auch dessen Nachfolger Christoph Jurecka kam wie jetzt Achim Kassow von der Erstversicherungstochter Ergo nach München.