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(Bloomberg) -- Die Deutsche Bank plant, die Ausschüttungen an ihre Aktionäre zu beschleunigen, nachdem höhere Erträge mit Firmenkunden sorgten und Einlagenzuflüsse die schwächeren Handelsergebnisse im dritten Quartal ausglichen.
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Die Erträge stiegen in den drei Monaten bis September um etwa 3% auf 7,13 Milliarden Euro und entsprachen damit den Schätzungen der Analysten. Damit ist die Deutsche Bank auf dem Weg, in diesem Jahr rund 29 Milliarden Euro Konzernerträge zu erreichen, was dem oberen Ende ihrer Prognosespanne entspricht.
Das größte deutsche Geldhaus sieht “Spielraum” zur Freisetzung von 3 Milliarden Euro Kapital dank effizienterem Kapitaleinsatz und weil gewisse regulatorische Effekte sich als weniger gravierend herausstellten als erwartet.
“Dank unserer Fortschritte und gezielter Maßnahmen für einen effizienteren Kapitaleinsatz konnten wir unseren Kapitalausblick deutlich anheben” erklärte Vorstandschef Christian Sewing. “Dies gibt uns die Möglichkeit, stärker in das Wachstum unserer ‘Globalen Hausbank’ zu investieren, unsere Renditen weiter zu steigern und die Ausschüttungen an unsere Aktionäre zu erhöhen und zu beschleunigen.”
Sewing muss seine Erträge steigern und zugleich die Kosten im Zaum halten, um das Versprechen einhalten zu können, binnen fünf Jahren 8 Milliarden Euro an die Aktionäre auszuschütten. In den letzten Quartalen halfen die steigenden Zinsen, den schwächelnden Handel auszugleichen, doch diese Wirkung wird voraussichtlich bald nachlassen.
Der frühere Wachstumsmotor, der Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, musste einen Ertragsrückgang von 12% hinnehmen und blieb damit hinter dem Plus von 1,1% bei den größten Wall Street-Banken zurück. Er lag aber immer noch besser die britische Barclays, die am Dienstag einen Rückgang von 26% gemeldet hatte. Analysten hatten für die größte deutsche Bank einen Rückgang von 9,6% erwartet.
Im Emissions- und Beratungsgeschäft konnten die Erträge mehr als verdreifacht werden, was trotzdem nicht ausreichte, um die Schwäche im Handelsgeschäft auszugleichen, da dieser Teil der Investmentbank relativ klein ist. Anfang des Monats hat die Deutsche Bank die Übernahme des britischen Brokers Numis abgeschlossen, um ihr Geschäft in diesem Bereich auszubauen.