Deutsche Bahn führt neuen Service ein
Komfortableres Reisen und pünktlichere Zugverbindungen – dafür will die Deutsche Bahn nun mit sogenannten Echtzeit-Auslastungsanzeigen sorgen. Auf ersten Pilotstrecken wird das neue System im Regionalverkehr bereits eingesetzt.
Echtzeit-Auslastungsanzeigen – hinter diesem etwas kompliziert klingenden Begriff verbirgt sich ein neues System, mit dem die Deutsche Bahn im Regionalverkehr vieles einfacher machen will. Es soll die Bahnfahrten für Reisende komfortabler gestalten, für weniger Chaos beim Einsteigen sorgen und so Züge pünktlicher abfahren lassen.
Dabei handele es sich um ein umfassendes System zum Kapazitätsmanagement, wie die Bahn aktuell mitteilt. Es soll dafür sorgen, dass Kunden schneller einen Sitzplatz finden, indem sie gezielt in wenig besetzte Wagen einsteigen und so den Bahnbetrieb effizienter machen.
So funktioniert das neue System
Das Auslastungssystem ermittelt zum Beispiel über Zähler im Türbereich oder Lichtsensoren, in welchen Waggons noch Sitzplätze zur Verfügung stehen und zeigt das Fahrgästen direkt am Bahnsteig, am Fahrzeug und auch per App an.
Die Anzeige funktioniert über Piktogramme nach dem Ampelsystem. Die jeweiligen Wagen werden auf den Anzeigen bildlich entweder rot (voll besetzt), gelb (mäßig besetzt) oder grün (viele freie Plätze) dargestellt. So sollen Reisende schon bevor der Zug einfährt, sehen können, wo sie sich am besten positionieren, um einen Waggon mit freien Sitzplätzen zu finden.
Verzögerungen beim Ein- und Aussteigen sollen dadurch vermieden werden, die laut Bahn der Hauptgrund für Haltezeitüberschreitungen und damit für Verspätungen seien.
"Mit der intelligenten Auslastungsanzeige machen wir den Alltag unserer Fahrgäste spürbar besser. Nur, wenn der Nahverkehr bequem und zuverlässig ist, können wir noch mehr Menschen für die klimafreundliche Bahn begeistern", so Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik.
In Stuttgart und Hamburg schon im Einsatz
In Stuttgart verkehren aktuell die Linien S6, S60 und S62 mit Auslastungsanzeigen, in Hamburg die Linien S21 und S31. Zwischen Hamburg und Lübeck werden die Fahrten mit dem RE8, dem RE80 und der RB86 ab Februar mit den Anzeigen versehen. Im Rhein-Main-Gebiet führt die DB das System ab April im ganzen S-Bahn-Netz ein. In Berlin beginnt der Rollout ab Mai auf der Stadtbahn-Strecke zwischen den Bahnhöfen Jannowitzbrücke und Zoologischer Garten und wird dann sukzessive ausgeweitet.
VIDEO: Veganuary 2023: Deutsche Bahn serviert im Januar vegane Gerichte