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Deka-Helaba-Fusion auf Eis; Sparkassen kämpfen gegen Coronakrise

(Bloomberg) -- Die deutschen Sparkassen sehen angesichts der Coronavirus-Krise eine der größten Herausforderungen seit Jahrzehnten und setzen die Beratungen zu einer möglichen Fusion von Helaba und DekaBank hin zu einem Spitzeninstitut der Gruppe deshalb vorerst aus."Vor uns allen steht die größte Herausforderung der letzten sechzig Jahre – die Finanzkrise vor etwas mehr als zehn Jahren eingeschlossen", sagte Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, in einer Telefonkonferenz mit Journalisten am Donnerstag. Angesichts dessen sei es jetzt nicht an der Zeit, sich mit den eigenen Strukturen der Gruppe und damit mit einem möglichen Spitzeninstitut zu beschäftigen. "Wir werden den Prozess unverändert wiederaufnehmen, sobald Corona besiegt ist."

Vor wenigen Tagen hätten die Landesobleute und damit die Vertreter der deutschen Sparkassenvorstände das ausgearbeitete Zielbild eines Spitzeninstituts bereits beraten, sagte Schleweis zum aktuellen Stand der Gespräche. Der nächste Schritt wäre jetzt die Entscheidung der Anteilseigner von Deka und Helaba über eine vertiefte Prüfung, eine Due Diligence, gewesen.

Schleweis zufolge sei in den nächsten Monaten mit einem sehr spürbaren wirtschaftlichen Einbruch zu rechnen – weltweit, in Europa und in Deutschland. „Wir müssen uns dagegen stemmen, dass aus dieser Gesundheits- und Wirtschaftskrise auch noch eine Finanzkrise wird“, sagte er.Schleweis lobte das von der Bundesregierung aufgelegte Programm für Liquiditäts- und Kredithilfen für Unternehmen, vieles davon im Zusammenspiel zwischen der staatlichen Förderbank KfW und den lokalen Banken vor Ort wie den Sparkassen. „Wir arbeiten mit allen verfügbaren Kapazitäten. Wir stehen gemeinsam bereit, den betroffenen Unternehmen sehr schnell Hilfen anzubieten und damit eine breite wirtschaftliche Talfahrt zu verhindern“, sagte er.

Dennoch müssten an einer ganzen Reihe von Standorten derzeit Geschäftsstellen geschlossen werden. Gründe dafür seien zuweilen gesundheitliche Prävention, Auftreten von einzelnen Erkrankungen, Absprachen mit Gesundheitsbehörden – „in den meisten Fällen aber die ganz praktische Frage der Kinderbetreuung“.

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Im vergangenen Jahr war bei den Sparkassen das Ergebnis vor Steuern um 158 Millionen Euro auf 4,3 Milliarden Euro gesunken, wie Schleweis am Donnerstag erstmals bekanntgab. Der Zinsüberschuss ging zurück, während der Provisionsüberschuss zulegte.

„Die Entwicklung der Ergebnisse der Sparkassen wird absehbar in den nächsten Jahren weiter unter Druck geraten. Dabei sind die jüngsten Entwicklungen rund um Corona noch gar nicht eingerechnet“, sagte Schleweis.

Einige Mitglieder der Sparkassen-Finanzgruppe hatten sich zuletzt bereits zurückhaltend zur weiteren Geschäftsentwicklung geäußert:

Mit Blick auf die Mehrjahresplanung der niedersächsischen Sparkassen “ziehen sehr dunkle Wolken am Horizont auf“, sagte Thomas Mang, Präsident der dortigen Sparkassen, vergangene Woche. Die Gewinn- und Verlustrechnung gerate zunehmend unter Druck. Zinssenkungen hätten die Sparkassen bislang deutlich stärker im Kreditgeschäft als im Einlagenbereich weitergegeben. Man arbeite intensiv an einer Stabilisierung der Ertragslage, sagte Mang.Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverband Bayern, erklärte Anfang März: “Die Sparkassen spüren sehr deutlich, dass zwar das Geschäftsmodell funktioniert, aber dieses Geschäftsmodell immer weniger zu den notwendigen Ergebnissen führt”. Deshalb würden sie nach Antworten aus dem Verbund rufen. Damit bezog er sich nicht zuletzt auf das Projekt “Sparkasse reloaded”, bei dem es um eine stärkere Zentralisierung innerhalb der Finanzgruppe und die Frage geht, welche Aufgaben künftig bei den Sparkassen, den regionalen Verbänden und dem DSGV in Berlin liegen.Die Landesbank Baden-Württemberg geht für 2020 von einem Vorsteuerergebnis unterhalb des Vorjahreswerts und im “mittleren dreistelligen Millionenbereich” aus, teilte sie vergangene Woche mit. Sie verwies auf ein “noch herausfordernderes” Umfeld und auf die Folgen des Coronavirus, die zum Niedrigzinsumfeld, der hohen Wettbewerbsintensität und der schwachen Konjunktur hinzukämen.

Den Sparkassen-Kreditbestand an Unternehmen und Selbständige bezifferte Schleweis auf zuletzt 443,8 Milliarden Euro. Zugleich habe ein Großteil der mittelständischen Unternehmen kurzfristig verfügbare Mittel, die als Puffer in der Krise dienen könnten. Insgesamt verwahren die Sparkassen demnach 148,3 Milliarden Euro für diese Klientel, davon 120 Milliarden Euro an Sichteinlagen.

(Ergänzt um Unternehmenskredite im letzten Absatz)

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©2020 Bloomberg L.P.