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Dax schließt knapp unter 12.300-Punkte-Marke

Der deutsche Leitindex erholt sich von seiner verlustreichen Woche und steigt wieder deutlich über die Werte vom Vortag. Die Anleger bleiben aber vorsichtig.

Der Dax beendet endlich seine Serie von Verlusttagen und schließt etwa 0,4 Prozent fester bei 12.288 Punkten. Im Vormittagshandel hatte er zeitweise die psychologisch wichtige Marke von 12.300 Punkten geknackt.

Trotz der positiven Entwicklung fürchten Anleger jedoch weiterhin eine bevorstehende Rezession. Wegen der schwächelnden Industrie gehen die meisten Experten davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im zu Ende gehenden dritten Quartal erneut geschrumpft ist und Deutschland damit erstmals seit dem Jahreswechsel 2012/13 in eine Rezession rutscht.

Allerdings ist trotz der sich abzeichnenden Rezession die Kauflaune der Verbraucher gestiegen: Für Oktober prognostiziert das Marktforschungsinstitut GfK einen Anstieg seines Konsumklima-Barometers um 0,2 auf 9,9 Punkte und damit das erste Plus seit Februar. Von Reuters befragte Ökonomen hatten eine Stagnation erwartet.

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Somit bleiben die Voraussetzungen bestehen, dass die Binnennachfrage trotz der schwächelnden Weltkonjunktur eine wesentliche Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland bleiben könne, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl am Donnerstag zu dem per Umfrage unter 2000 Konsumenten ermittelten Indikator.

Börsenexperte Joachim Goldberg vermutet hinter den Kursverlusten vom Vortag ohnehin in erster Linie institutionelle Investoren, die den in der Vorwoche noch stabilen Dax zu einem größeren Ausverkauf genutzt haben könnten.

Spätestens bei Kursen zwischen 11.900 und 11.950 Punkten erwartet Goldberg verstärkte Käufe, wie er in seinem Dax-Sentiment schreibt. Auf diesem Niveau erwartet er eine Nachfrage, bei denen die Pessimisten „recht ordentliche Gewinne einfahren dürften“.

Zunehmende Unsicherheiten

Zwar stimmte die Anleger die Hoffnung auf eine Annährung im Handelskonflikt positiv – US-Präsident Donald Trump hatte gesagt, ein Deal könne früher als erwartet zusammen kommen. Doch sie zeigen sich auch verunsichert durch neue Entwicklungen in der Ukraine-Affäre. Das US-Repräsentantenhaus veröffentlichte eine schriftliche Beschwerde des Whistleblowers, der von einem Telefonat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski berichtet hatte. Er wirft der Regierung vor, den exakten Wortlaut des Telefonats vertuschen zu wollen.

Zudem hat die US-Wirtschaft im Frühling wie erwartet an Schwung verloren. Die weltgrößte Volkswirtschaft wuchs annualisiert um zwei Prozent – im ersten Quartal lag das Wachstum allerdings noch bei 3,1 Prozent. Zumindest sofern man nach der US-Rechnungsweise geht, die den Quartalswert aufs Jahr hochrechnet. Nach europäischer Rechnung betrug das US-Wachstum allerdings etwa 0,5 Prozent.

Während sich der Dax nicht von den Entwicklungen beeinträchtigt zeigt, reagieren die US-Börsen deutlich. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte etwa verliert bis zu 0,5 Prozent, während der breiter gefasste S & P 500 bis zu 0,7 Prozent und der Index der Technologiebörse Nasdaq mehr als ein Prozent leichter notiert.

Blick auf die Einzelwerte

Wirecard: Die Experten der Societe Generale bewerteten die Papiere des Zahlungsdienstleisters mit „Buy“ und setzten ein Kursziel von 271 Euro. Die Wirecard-Aktien legten daraufhin zeitweise mehr als 2,5 Prozent zu und lagen bei Handelsschluss noch 1,5 Prozent im Plus.

Lufthansa: Eine Gewinnwarnung der British-Airways-Mutter IAG setzte dem Luftfahrtsektor zu. Aktien von IAG und der Lufthansa verloren bis zu 2,5 Prozent.

Adidas: Der Titel des Sportartikelherstellers führte den Dax mit mehr als drei Prozent Plus an. Trotz starker Zahlen von US-Konkurrent Nike verlor der Titel am Vortag. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat die Einstufung für Adidas dennoch auf „Buy“ belassen.

Deutsche Bank: Das Geldhaus steht nach den Ermittlungen des Vortags erneut im Rampenlicht – ein Zeuge belastet im Cum-Ex-Prozess das Geldinstitut, es habe wesentlich zu den Geschäften beigetragen. Die Aktie verlor 1,8 Prozent.

Metro: Der Handelsriese Metro prüft nach eigenen Angaben einen Sparkurs mit Veränderungen in Verwaltung und Geschäftsbetrieb. Derzeit werde von einmaligen Aufwendungen von insgesamt rund 30 bis 65 Millionen Euro im ersten Geschäftsjahr der Umsetzung ausgegangen. Darauf sollten jährlich Einsparungen in einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag folgen. Die Aktie lag mehr als zwei Prozent im Plus.

Hella: Der Umsatz des Scheinwerferspezialisten aus Lippstadt sank währungs- und portfoliobereinigt im Zeitraum Juni bis August um 5,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) ging um 15,6 Prozent auf 113 Millionen Euro zurück. Hella-Aktien verloren rund zwei Prozent.

Was die Charttechnik sagt

Die Erholung durch die neue Hoffnung im Handelsstreit zum Endes Handelstages am Mittwoch sorgte für einen Silberstreif, schreiben die Experten der HSBC. Zudem habe nach dem erwarteten Bruch des Aufwärtstrends seit Mitte August (aktuell bei 12.285 Punkten) die 200-Stunden-Linie (aktuell bei 12.172 Punkten) Schlimmeres verhindern können. Gerade der Stundenchart signalisiere aber, dass es die zwingende Voraussetzung sei, die Widerstandszone bei rund 12.300 Punkten zurückzuerobern, ehe Anleger wieder ins Bullenlager wechseln sollten.

Handelsblatt-Analystencheck: HSBC stuft Siemens hoch

Die britische Investmentbank HSBC hat die Aktie von Siemens hochgestuft von „halten“ auf „kaufen“. Auch das Kursziel hat Analyst Michael Hagmann angehoben von 114 Euro auf nun 120 Euro. Die Abspaltung der Energiesparte sei ein wichtiger Schritt in Richtung klarer Fokussierung des Technologiekonzerns, schrieb der Analyst. Dies sei für ihn ein mittelfristiger Kurstreiber, kommentiert Hagmann.
Mit Agenturmaterial.

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