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Dax schließt in der Verlustzone – Wirecard verliert mehr als fünf Prozent

Der Dax kann sich den trüben Konjunkturprognosen der US-Notenbank nicht entziehen und verliert 0,5 Prozent. Besonders Finanzwerte stehen unter Druck.

Der Dax hat sich am Donnerstag die gesamte Handelszeit in der Verlustzone bewegt und schloss den zweiten Tag in Folge im Minus. Dabei rutschte der deutsche Leitindex zeitweise unter die Marke von 11.500 Punkten, letztendlich ging der Dax mit einem Verlust von 0,5 Prozent bei 11.550 Punkten aus dem Handel. Am Mittwoch hatte er noch seinen Angriff auf die Marke von 11.800 Punkten abbrechen müssen und bei 11.604 Punkten geschlossen.

Vor allem Konjunktursorgen und die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung beschäftigten die Börsianer. Die Fed hatte am Mittwochabend zwar die aktuellen Leitzinsen in der Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent belassen, überrascht wurden die Anleger aber von der Ankündigung der Fed, in diesem Jahr keine Zinserhöhungen mehr vorzusehen, sowie von trüben Konjunkturbeurteilungen.

Chefvolkswirt Otmar Lang von der Targobank fand deutliche Worte: „Die Fed hat die weitere Normalisierung der Geldpolitik abgeblasen. Das ist ein Paukenschlag mit Tusch – und riecht ein wenig nach Panik.“ Manche Experten rechnen sogar damit, dass schon bald wieder über eine Lockerung der Geldpolitik gesprochen wird: „Der Flirt mit Leitzinssenkungen wird im zweiten Halbjahr wohl beginnen“, prophezeit Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe.

Besonders hart wurden Finanztitel durch die Fed-Entscheidung getroffen. Der europäische Branchenindex gab um mehr als ein Prozent auf 142 Punkte nach, auch die Deutsche Bank und die Commerzbank gehörten mit einem Minus von jeweils mehr als drei Prozent zu den Verlierern. „Wenn die Zinsen nicht wieder hochgehen, können Banken kein Geld mehr verdienen“, sagte ein Händler.

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Weiterhin belastete auch der Brexit die Kauffreude der Investoren. Die Anleger hatten bereits damit gerechnet, dass die EU Premierministerin May wohl nur einen Aufschub bis zur Europawahl Ende Mai, aber nicht wie von ihr gefordert bis zum 30. Juni gewähren würde. Die Gefahr eines ungeregelten Brexits bleibt daher weiterhin groß.

Zudem sind nach dem kräftigen Kursanstieg von mehr als 1.500 Punkten seit Ende Dezember viele Fondsmanager skeptisch wie lange nicht mehr. „An den Börsen könnten die besten Monate dieses Jahres schon hinter uns liegen“, meint beispielsweise Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege bei der Deutschen-Bank-Tochter DWS.

Genau diese Skepsis könnte eine Rally allerdings auch beflügeln. Sollten die Kurse weiter steigen, müssen die Anlageprofis irgendwann kaufen, um nicht Rendite zu verpassen. Das würde eine Rally weiter anheizen. Auch wenn die Kurse fallen sollten: Es ist noch genügend Geld zum Investieren vorhanden, dadurch ist ein größerer Ausverkauf unwahrscheinlich.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Bank: Das Geldhaus verlor nach der Ankündigung von Fusionsgesprächen mit dem Wettbewerber Commerzbank weiter an Vertrauen bei Anlegern und verlor 4,1 Prozent. Finanzexperten hatten sich in einer Umfrage mehrheitlich gegen eine Fusion ausgesprochen.

Wirecard: Die Aktie des Zahlungsdienstleisters blieb nach einer weiteren Zeitungsmeldung unter Druck. Deutsche Vorstandsmitglieder sollen von verdächtigen Zahlungen gewusst haben. Die Aktie fiel daraufhin und war mit minus 5,6 Prozent der größte Verlierer im Dax.

Siemens: Spekulationen über eine Fusion des Gasturbinengeschäfts von Siemens mit einem asiatischen Partner trieben die Aktien des Dax-Konzerns in die Höhe. Die Titel stiegen um bis zu 2,6 Prozent auf 99,92 Euro und standen gegen Mittag an der Spitze im deutschen Leitindex. Zum Handelsschluss blieb noch ein Gewinn von 1,1 Prozent.

Hornbach: Der im SDax notierte Wert verlor zwischenzeitlich knapp zehn Prozent. Der Baumarkt- und Baustoffkonzern hat im Geschäftsjahr 2018/19 voraussichtlich deutlich weniger verdient als prognostiziert.

Was die Charttechnik sagt

Mit den Kursgewinnen erreichte der Dax aus charttechnischen Gesichtspunkten ein spannendes Terrain. Denn der Index hat sich in den Bereich der 200-Tage-Linie vorgearbeitet. Dieser Durchschnitt wird klassischerweise zur Beurteilung des längerfristigen Trends herangezogen. Vorsichtige Investoren warten aber meist ab, bis diese Linie einen Richtungswechsel von fallend auf auswärts vollzieht. Doch das dürfte noch länger dauern.

Sollte es dem Dax gelingen, die 200-Tage-Linie nachhaltig zu überwinden, würden sich die nächsten Kursziele bei 11.862 und 11.936 Punkten finden. Eintrübung der Lage aus jetziger Sicht: frühestens unter 11.458 Zählern.

Analystencheck: DZ Bank senkt das Kursziel für Fraport

Die DZ Bank hat den fairen Wert für Fraport nach Jahreszahlen von 82 auf 80 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „kaufen“ belassen. Die Ergebnisentwicklung habe seine Schätzung leicht verfehlt, schrieb Analyst Dirk Schlamp in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der Dividendenvorschlag des Flughafenbetreibers sei aber höher als erwartet ausgefallen. Schlamp sieht Fraport weiterhin als interessantes Infrastrukturinvestment mit vergleichsweise stabilen und attraktiven Margen.

Von den 24 Studien im Handelsblatt-Analystencheck zur Aktie von Fraport empfehlen zehn den Titel zum Kauf. Viermal lautet der Rat „verkaufen“, zehn Studien empfehlen, das Papier zu halten. Das durchschnittliche gewichtete Kursziel aller Studien, bei dem jüngere Einschätzungen höher gewichtet werden, liegt bei 81 Euro. Die Aktie wird derzeit zum Kurs von 67,51 Euro gehandelt.

Weitere Analysen finden Sie im Handelsblatt-Analystencheck

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