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Dax mit dickem Erholungsplus – US-Jobzahlen übertreffen Erwartungen

Am Freitag haben sich die Anleger noch einmal mutig präsentiert. Mit Rückenwind aus Europa und aus den USA waren gerade Bank-Aktien gefragt.

Europas Anleger haben vor dem Wochenende auf Entspannung gesetzt. Nach einem verlustreichen Feiertagshandel gestaltete sich das Freitagsgeschäft deutlich freundlicher. Am Ende schloss der Deutsche Aktienindex mit 12.724 Punkten ein Prozent fester. Sein europäisches Pendant, der Euro-Stoxx-50, legte 1,2 Prozent zu auf 3448 Zähler. In New York rückte der Dow Jones 0,8 Prozent vor auf 24.620 Punkte.

Für die Gegenbewegung sorgten gute Nachrichten aus Rom. Dort hatten sich die Europa-kritischen Wahlsieger der Fünf-Sterne-Bewegung und der rechten Lega erneut auf eine Regierungsbildung geeinigt. Der Staatpräsident Sergio Mattarella vereidigte am Nachmittag schließlich das Kabinett des neuen Ministerpräsidenten, Giuseppe Conte Damit sind Neuwahlen abgewendet, der Mailänder Leitindex FTSE MIB kletterte bis zu zweieinhalb Prozent rauf auf 22.336 Punkte. Im Späthandel lief er noch anderthalb Prozent fester.

Auch in Madrid zog der Leitindex Ibex stark an – um 1,7 Prozent auf 9622 Punkte. Dabei fand die aus einer Korruptionsaffäre erwachsene Regierungskrise der Iberer heute ihren Höhepunkt. Der konservative Ministerpräsident Rajoy überstand das Misstrauensvotum der Oppositionsparteien nicht, die Regierung soll nun der sozialdemokratische Pedro Sanchez übernehmen.

Rückenwind gab es auch von der Konjunkturfront. Aus Washington kam ein offizieller US-Arbeitsmarktbericht, der die Erwartungen deutlich übertraf. Statt der von Ökonomen und Analysten prognostizierten 180.000 bis 190.000 neuer Jobs schuf die amerikanische Wirtschaft im Mai 223.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft. Außerdem gab das Arbeitsministerium bekannt, dass die separat ermittelte – und auf dem Parkett weniger Beachtung findende – Arbeitslosenquote auf ein 18-Jahres-Tief von 3,8 Prozent zurückging.

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Der Report findet in der Finanzwelt vor allem deswegen eine so große Beachtung, weil die US-Notenbank Federal Reserve weitere Zinserhöhungen maßgeblich von der Lage auf dem Arbeitsmarkt abhängig macht. Laut Satzung sind die Währungshüter – anders als ihre europäischen Kollegen – neben der Preisstabilität auch der Vollbeschäftigung verpflichtet. Mit Arbeitslosenquoten von weit unter fünf Prozent ist dieses Ziel quasi erreicht.

US-Jobmotor brummt

Und weil die Zahlen heute so deutlich besser ausfielen als angenommen, dürfte das den Spekulationen um einer striktere Gangart den Notenbank neue Nahrung geben. Mitte Juni kommt die Führungsriege der Fed-Notenbanker zusammen, an den Märkten rechnet man mit dem nächsten Zinsschritt nach der Märzsitzung. Der käme dann auf einen Korridor von 1,75 bis 2,00 Prozent. Experten verwiesen auf den schwachen Anstieg der Stundenlöhne, der allzu rigorose Zinspolitik unwahrscheinlich mache.

Zwar sind starke Daten ein Hinweis auf eine gute Konjunktur, doch für Börsianer haben sie auch immer den Beigeschmack einer möglicherweise darauffolgenden strengeren Geldpolitik. Zumindest dürfte mit dem heutigen Report der Druck auf die Fed einmal mehr zugenommen haben. In einer ersten Reaktion wertete der Euro gegenüber dem Dollar dementsprechend leicht ab.

Auf der Unternehmensseite standen die Finanztitel weiter im Fokus. Nach dem gestrigen Kurssturz der Deutschen Bank richtete sich der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing heute an die Mitarbeiter. Die Aktien des größten deutschen Geldhauses konnten sich fangen. Mit einem Plus von 2,8 Prozent kamen sie auf 9,41 Euro. „Wir sehen eine Gegenbewegung bei Deutsche Bank nach dem Ausverkauf, aber das ist angesichts der Nachrichtenlage mit Vorsicht zu genießen“, sagte ein Börsianer.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S & P) hatte gestern ihre Bonitätsnote für das Geldhaus gesenkt. Auslöser der darauffolgenden Turbulenzen war ein Bericht des Wall Street Journals, wonach die US-Notenbank Federal Reserve das Amerika-Geschäft des Instituts in einem kritischen Zustand sehe. Die Papiere schmierten um sieben Prozent ab, zwischen Tageshoch und -minus lagen zehn Prozent. Mit 9,15 Euro hatten die Papiere am Ende den tiefsten Schlusskurs ihrer Geschichte markiert.

„Die Nachrichten zeigen, dass die Deutsche Bank von den US-Behörden enorm unter Druck gesetzt wird“, sagte Branchenanalyst Thomas Hallett mit Blick auf die Vorstandsentscheidung das riskante Investmentbanking zurückzuführen. Der Experte von Keefe, Bruyette & Woods weiter: „Die Bank hat es versäumt das Geschäft ausreichend zu restrukturieren, um in einem Niedrigzins-Umfeld mit regulatorischen Anforderungen zurechtzukommen.“

Banken im Aufwind

Noch gefragter waren vor dem Wochenende nur die Papiere des Konkurrenten Commerzbank. Sie verteuerten sich um bis sechs Prozent und konnten die 9-Euro-Marke hinter sich lassen. Am Ende hatten sie sich um 4,8 Prozent verteuert. Händler verwiesen auf die Entspannung bei italienischen Anleihen, von den die gesamte Branche profitiere, halten doch die europäischen Banken ein Milliardenvolumen der Staatspapiere. Der Bankenindex der Euro-Zone legte 2,8 Prozent zu, der der besonders betroffenen italienischen Banken um mehr als fünf Prozent.

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