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Dax schließt höher – Kaufbereitschaft steigt nach Entspannungssignalen im Iran-Konflikt

Nach einer schwachen Woche dämmt der deutsche Leitindex sein Wochenminus am Freitag ein. An der Dax-Spitze stehen BASF, Covestro und Lufthansa.

Der Dax schließt mit einem Wochenminus. Foto: dpa
Der Dax schließt mit einem Wochenminus. Foto: dpa

Der Dax hat zum Wochenschluss seine freundliche Entwicklung vom Donnerstag fortgesetzt. Er schließt bei 12.380 Punkten etwa 0,75 Prozent fester. Zwar bedeutet das ein Wochenminus von 0,7 Prozent, angesichts der deutlichen Verluste der Wochenmitte sind Anleger jedoch erleichtert.

An der Dax-Spitze wechselten sich am Freitag Lufthansa, Covestro und BASF ab. Der Chemiekonzern bekräftigte seine Mittelfrist-Prognosen und kündigte an, die Dividende jährlich zu erhöhen. Aber auch Werte in den anderen Indizes zeigten gute Performances, so wie der Titel des Lichtkonzerns Osram. Der österreichische Sensor- und Chiphersteller ASM erhöhte seine Offerte für Osram, woraufhin das Papier ordentlich zulegte.

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Die Anleger richteten abseits des Dauerthemas Handelsstreit zwischen den USA und China ihre Aufmerksamkeit auf Konjunkturdaten. Wenig Effekt hatte zunächst, dass die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone so schlecht ist wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr. Das entsprechende Barometer fiel im September um 1,4 auf 101,7 Punkte, wie die EU-Kommission am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Mini-Rückgang auf 103,0 Zähler erwartet.

In Deutschland wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Ende des Jahres kaum höher sein als Anfang 2018. Das erwartet das Handelsblatt Research Institute (HRI) in seiner neuen Konjunkturprognose. Die Wirtschaftsleistung dürfte im laufenden zweiten Halbjahr sinken. Die Schwächephase wird damit länger andauern als jene, die auf die Anschläge am 11. September 2001 folgte.

In Übersee stützten unterdessen positive Töne im Zollstreit die Börsen. Auch im Iran-Konflikt gibt es neue Entwicklungen, so berichtet der iranische Präsident Hassan Ruhani, sein US-Amtskollege Donald Trump habe ihm ein Angebot vorgelegt, die Sanktionen gegen sein Land zu beenden. Trump betonte auf Twitter jedoch, er wisse davon nichts.

Die Entwicklungen im Iran, sowie Meldungen über eine begrenzte Waffenruhe in Teilen des Bürgerkriegslands Jemen „sind die Nachrichten, die man an der Frankfurter Börse gerne hört“, kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Diese Entspannungssignale an zwei geopolitischen Fronten hätten für etwas Kaufbereitschaft gesorgt.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zuletzt etwa 0,3 Prozent höher bei 26.983 Zählern. Der Goldpreis fällt um mehr als ein Prozent auf 1487 Dollar je Feinunze. Auf Wochensicht verliert er nahezu 1,5 Prozent und damit so viel wie seit sechs Monaten nicht mehr. Als Hauptgrund machen Börsianer den steigenden Dollar aus, den Anleger auf der Suche nach sicheren Anlagehäfen favorisieren. Ein stärkerer Dollar macht Gold-Anlagen für Investoren aus anderen Währungsräumen kostspieliger.

Einzelwerte

Osram: Der österreichische Chip- und Sensor-Hersteller AMS erhöhte im Wettstreit um den Münchner Lichtkonzern sein Übernahmeangebot um 2,50 Euro auf 41 Euro je Osram-Aktie. Damit griff das Unternehmen der Ankündigung des Finanzinvestoren Bain Capital und Advent vor, das ebenso ein neues Angebot für Osram vorlegen möchte.

Das Papier des Lichtkonzerns kletterte daraufhin mehr als fünf Prozent aufwärts und notierte zuletzt bei 40,80 Euro.

Commerzbank: Deutschlands zweitgrößtes privates Geldhaus hat Details seiner Umbaustrategie vorgestellt. So sollen 600 Millionen Euro eingespart werden. Zugleich will die Bank 14 Prozent der Stellen abbauen sowie an der Preis- und Gebührenschraube drehen.

Die mittlerweile im MDax notierte Aktie der Commerzbank drehte am Freitag ins Plus und notierte 0,6 Prozent fester.

BASF: Die Aktien von BASF legten 2,5 Prozent zu. Der Chemiekonzern bekräftigte seine Mittelfrist-Prognosen und kündigte an, die Dividende jährlich zu erhöhen.

BASF-Chef Martin Brudermüller ist dabei, den Konzern mit einer neuen Strategie wetterfest zu machen. Dazu gehört auch ein Sparprogramm.

Diese Schritte wurden bereits im vergangenen November bekannt gegeben und sollen ab Ende 2021 einen Ergebnisbeitrag von jährlich zwei Milliarden Euro bringen, wie Brudermüller an diesem Freitag erneut bekräftigte. BASF will zudem weltweit 6000 der 122.000 Stellen streichen.

Infineon: Ein enttäuschender Ausblick des US-Konkurrenten Micron setzt den europäischen Chip-Herstellern zu. Die Aktien von Infineon standen mit einem Minus von 1,9 Prozent am Ende des Dax.

Micron verbuchte im abgelaufenen Quartal einen Gewinneinbruch auf 561 Millionen von 4,33 Milliarden Dollar. Für das laufende Quartal peilt der Halbleiter-Anbieter einen Gewinn von 0,35 bis 0,49 Dollar je Aktie an. Analysten hatte mit 0,48 Dollar gerechnet.

Dem Unternehmen macht Börsianern zufolge besonders der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie der Streit um den chinesischen Telekom-Ausrüster Huawei, den wichtigsten Micron-Kunden, zu schaffen.

Aareal Bank: Der Investor Teleios, der mit knapp 3,5 Prozent an der Aareal Bank beteiligt ist, fordert das Management der Bank zum Komplett- oder Teilverkauf der Softwaresparte Aareon auf. Die Sparte gehöre nicht mehr zum Kerngeschäft, so der Investor. Das Management der Bank überprüft nach eigenen Angaben kontinuierlich die strategischen Optionen im Interesse aller Aktionäre.

Die Nachricht hievt den Immobilien-Finanzierer an die Spitze des MDax – die Titel stiegen um mehr als fünf Prozent auf ein Vier-Monats-Hoch.

Ado Properties: Berlin kauft knapp 6000 ehemalige Sozialwohnungen von Ado Properties zurück und erfreut damit die Aktionäre des Immobilienunternehmens.

Die kommunale Gesellschaft Gewobag erklärte, der Kaufpreis für das Portfolio, das auch 70 Gewerbeeinheiten umfasse, liege bei 920 Millionen Euro. Das kommunale Unternehmen erhöhe so seinen Bestand auf 68.000 Wohnungen in der Hauptstadt.

Die Ado-Aktien legten zeitweise 5,6 Prozent zu. Nach Abzug der Schulden verbleiben Ado Einnahmen von netto 580 Millionen Euro.

Vestas: Der Windanlagenbauer kämpft mit der sinkenden Nachfrage in der Branche. Das dänische Unternehmen streicht deshalb in Deutschland 500 Stellen. Die Vestas-Aktie verliert in Kopenhagen 0,6 Prozent.

Handelsblatt-Analystencheck: Heidelberg-Cement

Die US-Bank JP Morgan hat die Einstufung für Heidelberg-Cement nach einer Investorenkonferenz auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 76 Euro belassen. Das Management des Unternehmens fühle sich mit seiner Gewinnprognose für das zweite Halbjahr wohl, schrieb Analyst Rajesh Patki in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Zwar dürfte sich das Asien-Geschäft nicht vor Oktober erholen, in Europa und den USA sollte es aber besser laufen.

Von 24 Analysten empfehlen 17 die Aktie der Heidelberger zum Kauf und sieben haben eine neutrale Positionierung. Damit spricht keiner der Analysten eine Verkaufsempfehlung aus. Das gewichtete Kursziel aller Analysten für die Aktie liegt bei 77,78 Euro, die Papiere werden mit einem Plus von 1,2 Prozent bei 65,54 Euro gehandelt.

Der Baustoffkonzern teilte am Freitag zudem mit, in den USA dem mexikanischen Konkurrenten Elementia für 151 Millionen Dollar ein Zementwerk in Pennsylvania abgekauft zu haben. Das Zementwerk Keystone mit einer Jahreskapazität von 1,1 Millionen Tonnen ergänze das Nordamerika-Geschäft des Dax-Konzerns sehr gut, erklärte Heidelcement-Chef Bernd Scheifele.

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Mit Agenturmaterial.

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