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Cyberangriff auf Norsk Hydro treibt den Aluminiumpreis

Wenn nichts mehr geht, hilft nur noch Facebook. Nach einem umfangreichen Cyberangriff sind beim norwegischen Aluminiumhersteller Norsk Hydro zahlreiche IT-Systeme ausgefallen. Da auch Kommunikationskanäle wie die Website davon betroffen waren, informierte der Konzern die Öffentlichkeit am Dienstag zunächst mit Einträgen in dem sozialen Netzwerk.

Der Angriff beeinträchtigte den Betrieb in mehreren Geschäftsbereichen. Man habe alle Niederlassungen und Prozesse isoliert und auf manuelle Steuerung umgestellt, so weit das möglich sei, sagte Finanzchef Eivind Kallevik in einer Pressekonferenz. So wolle man gewährleisten, dass sich die schädliche Software nicht von einer Niederlassung zu einer anderen verbreiten könne.

„Das ist eine ernste Sache für Hydro. Unser globales Netzwerk funktioniert nicht“, sagte Kallevik. Die Schäden sind nach Einschätzung des Konzerns, der zu den größten Aluminiumherstellern der Welt zählt, aber bislang minimal: Die vorliegenden Bestellungen könne die Belegschaft abarbeiten – dank ausgedruckter Dokumente.

Die meisten Produktionsstätten laufen wie gewohnt, wenn auch mit größerer Besetzung. Vor einigen Jahren sei das üblich gewesen, daher beherrsche das Unternehmen noch die Abläufe. „Je länger der Virus aktiv ist, desto eher wird es eine Auswirkung geben“, gab er aber zu. Bei dem schädlichen Programm handelt es sich laut Kallevik um Erpressungssoftware, sogenannte Ransomware – Kriminelle infiltrieren damit IT-Systeme, um wichtige Daten zu verschlüsseln und für die Freigabe ein Lösegeld zu fordern.

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Darauf will Norsk Hydro aber offenbar nicht eingehen: Der Konzern habe gute Lösungen und Prozesse, um Daten zu sichern – das „Hauptziel“ sei, diese aus den Kopien wiederherzustellen. Details nannte Norsk Hydro nicht. Nach Angaben der norwegischen Sicherheitsbehörde NNSA handelt es sich aber um die Software LockerGoga, eine relativ neue Ransomware-Familie.

Diese kam kürzlich nach Medienberichten auch bei einen Angriff auf die französische Technologieberatung Altran zum Einsatz. Damit erweist sich Ransomware erneut als große Bedrohung für Industriebetriebe. So lagen beim Logistikkonzern Maersk 2017 fast alle Systeme lahm – er brauchte Tage, um die digitale Infrastruktur wieder zum Laufen zu bringen, der Schaden betrug mehrere hundert Millionen Euro. Beim Konsumgüterhersteller Mondelez entstand ebenfalls ein erheblicher Schaden. Und zahlreiche Krankenhäuser mussten zwischenzeitlich auf Notbetrieb umstellen.

Die Meldung vom Cyberangriff bewegte am Dienstag die Märkte. Der Preis für Aluminium stieg um bis zu 1,2 Prozent auf ein Drei-Monats-Hoch von 1944 Dollar je Tonne. Wenn mit Norsk Hydro einer der größten Produzenten ausfällt, könnte das zu Engpässen führen. Der Konzern ist in 50 Ländern aktiv und beschäftigt 35.000 Mitarbeiter. Die Aktien des Konzerns verloren dagegen bis zu 3,4 Prozent.