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Credit-Suisse-Investoren sehen Bail-in-Risiko für €77 Mrd. Bonds

(Bloomberg) -- Eine Kategorie von Anleihen der Credit Suisse Group AG sendet Warnsignale, dass die Rettungsleine der Schweizerischen Nationalbank nicht ausreichen könnte, um den angeschlagenen Kreditgeber zu stabilisieren.

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Die Holdinggesellschaft der Bank hat Bail-in-Bonds und AT1-Anleihen im Volumen von fast 76 Milliarden Schweizer Franken (77 Milliarden Euro) ausstehen, die zu Niveaus gehandelt werden, die auf eine Notlage hindeuten.

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Wenn die Aufsichtsbehörde einschreitet, um die Einleger der Credit Suisse zu schützen, würden die AT1-Anleihen abgeschrieben. Die Bail-in-fähigen vorrangigen Papiere der Holdinggesellschaft indessen würden in Eigenkapital umgewandelt. AT1-Schuldverschreibungen können auch abgeschrieben werden, wenn die Eigenkapitalquote der Bank unter ein bestimmtes Niveau fällt.

Bail-in-fähige Anleihen wurden von den europäischen und schweizerischen Behörden nach der Schuldenkrise im Euroraum eingeführt, um sicherzustellen, dass die Steuerzahler nicht für die Rettung von Banken aufkommen müssen, bevor die Anleger herangezogen wurden. AT1-Anleihen wurden nach der globalen Finanzkrise eingeführt, nachdem sich frühere Kapitalarten als ungeeignet erwiesen hatten, als Stoßdämpfer zu fungieren.

Bail-in-fähige Senior-Anleihen erholten sich am Freitag, befinden sich aber immer noch tief in Bereichen, die eine Notlage signalisieren. Das im Oktober 2026 fällige 2,125%-Papier wird zu 66 Cent je Euro gehandelt. Von der Credit Suisse AG emittierte Anleihen, die vor solchen Verlusten geschützt sind — und von denen einige auch unter das Rückkaufgebot fallen — legen am heutigen Freitag zu. Die 1,5% Anleihe mit Fälligkeit im April 2026 notiert bei knapp 82 Cent je Euro.

„Die Anleihekurse der Credit Suisse spiegeln eine hohe wahrgenommene Wahrscheinlichkeit wider, dass es zu einer Abwicklung kommt und die Anleihegläubiger Verluste erleiden“, erklärte Analyst Jeroen Julius von Bloomberg Intelligence.

Ein Sprecher der Credit Suisse lehnte es ab, sich zu den Bail-in-Anleihen zu äußern, verwies aber auf jüngste Mitteilungen zu Plänen, die Liquidität zu erhöhen und Anleihen zurückzukaufen. Er unterstrich zudem die Unterstützungserklärungen der Saudi National Bank und der Schweizer Behörden, die erklärten, die Credit Suisse erfülle die höheren Kapital- und Liquiditätsanforderungen für systemrelevante Banken. Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann hatte am Mittwoch gesagt, Staatshilfe sei “kein Thema”.

Die Kapitalquote der Credit Suisse liegt deutlich über dem Schwellenwert von 7%, der eine Abschreibung der AT1-Anleihen auslösen würde. Ende 2022 wies die Bank eine CET1-Quote von 14,1% auf. In einer Präsentation für Investoren in dieser Woche erklärte die Bank, bis 2025 eine Quote von mindestens 13,5% beibehalten zu wollen.

Die primäre Abwicklungsstrategie der Aufsichtsbehörde Finma für die Schweizer Großbanken ist laut ihrer Webseite ein “Single Point of Entry”-Bail-in, der allein von der Aufsichtsbehörde des Herkunftslandes durchgeführt wird. Bei dieser Art von Plan werden die von der Konzernholdinggesellschaft ausgegebenen Bail-in-Anleihen in Eigenkapital umgewandelt.

Überschrift des Artikels im Original:Credit Suisse Investors See Bail-In Risk for $82 Billion Bonds

©2023 Bloomberg L.P.