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China wird in diesem Monat eine Rekordmenge an russischem Öl kaufen

Die Sanktionen des Westens verteuern den Transport russischen Öls und machen den Rohstoff unattraktiver für Handelspartner. - Copyright: Getty Images
Die Sanktionen des Westens verteuern den Transport russischen Öls und machen den Rohstoff unattraktiver für Handelspartner. - Copyright: Getty Images

Nachdem Indien seine russischen Ölimporte zurückfährt, springt eine andere Großmacht ein, um diese Lücke auszufüllen: China befindet sich auf dem besten Weg, noch in diesem Monat Rekordmengen an Rohöl von Russland abzukaufen.

Wie die US-Nachrichtenagentur “Bloomberg” unter Berufung auf den Rohstoffmarktanalysten Kpler berichtet, erwartet die Volksrepublik in Kürze Schiffslieferungen von 1,7 Millionen Barrell täglich. Die Einfuhr der sonst in Indien beliebten Ölsorte Sokol könne im Vergleich zum Vormonat um ein Dreifaches steigen. Mit Importen von 379.000 Barrell werde Sokol ein neues Allzeithoch erreichen. Auch die Ostsibirien-Pazifik-Pipeline könnte so viel Öl nach China pumpen wie seit Januar 2023 nicht mehr.

Westliche Sanktionen erschweren den russischen Handel mit Öl

Einerseits beweisen die Importe eindeutig die sich vertiefende Handelspartnerschaft zwischen Moskau und Peking – „ein Musterbeispiel für die Beziehungen großer Länder“, wie es Chinas Außenminister Wang Yi neulich nannte.

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Doch andererseits deutet der Zuwachs chinesischer Importe auf rückläufige Käufe indischer Abnehmender hin. Angesichts der Sanktionspakete westlicher Staaten gegen Russland schrecken die nämlich vor weiteren Käufen zurück.

Zwar entwickelte sich das Land in Südasien seit der Ausweitung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 zum wichtigsten Abnehmermarkt von russischer Produkte. Allerdings tat sich Russland zuletzt zunehmend schwer, die günstigen Rabatte aufrechtzuerhalten und Indien damit attraktive Kaufbedingungen zu gewähren.

Gleichzeitig hat der Westen seine Sanktionen verschärft und geht auch gegen solche Länder vor, die Russland helfen, Sanktionen zum umgehen. Beispielsweise haben Behörden bis Mitte Februar 50 Tanker ins Visier genommen, weil diese russisches Rohöl über den von den G7-Staaten festgelegten Preisdeckel von 60 Dollar transportiert hatten. Infolge von Strafmaßnahmen, die auch die staatliche Reederei Sovcomflot aus Russland ereilten, nahmen die Aktivitäten des Unternehmens ab, so „Bloomberg“.

Chinesische Banken könnten dem Handel misstrauen

Der Westen erschwert möglichen Importeuren also die Suche nach Tankern, die russisches Öl über das Meer transportieren. Die Frachtkosten steigen damit und russisches Öl verliert seinen Kaufanreiz.

Russland reagiert darauf, indem es seinen Abschlag auf Urals-Öl im Februar um vier US-Dollar pro Barrell ausgeweitet und die Sorte damit billiger gemacht. Im selben Monat fielen dennoch die indischen Ölimporte um 420.000 Barrell pro Tag. „Bloomberg“ zufolge unterschreiten die Einfuhrkosten den Exportpreis auf russischer Seite um 20 Prozent. Und obwohl China immer mehr russisches Öl abnimmt, so die Agentur, gelten Moskaus Preise dort als zu hoch.

Weil China nicht immun gegen die Sekundärsanktionen der USA und ihrer Verbündeten ist, könnten zum Beispiel Chinas Banken davor zurückschrecken, in den Öl-Handel mit Russland einzusteigen.

Dieser Text wurde von Marlon Jungjohann aus dem Englischen übersetzt. Den Originalartikel findet ihr hier.