Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 7 Stunden 49 Minuten
  • Nikkei 225

    39.103,22
    +486,12 (+1,26%)
     
  • Dow Jones 30

    39.065,26
    -605,78 (-1,53%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.528,15
    -1.332,86 (-2,09%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.468,23
    -34,43 (-2,29%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.736,03
    -65,51 (-0,39%)
     
  • S&P 500

    5.267,84
    -39,17 (-0,74%)
     

Chefs drängen Business-Reisende in die Holzklasse

Deutschlands Arbeitgeber setzen ihre Geschäftsreisenden zunehmend auf Sparflamme. Nur noch 305 Euro kostete ein durchschnittlicher Dienst-Trip 2015 – zwei Euro weniger als im Vorjahr und fünf weniger als 2013. Das geht aus der soeben vorgelegten Geschäftsreiseanalyse des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) hervor.

Insider machen kein Geheimnis daraus, was derzeit die Sparsamkeit massiv antreibt: „Bei den Automobilzulieferern sind einige Firmen bei Flugbuchungen komplett umgestiegen auf Economy“, berichtet Mark Tantz, Geschäftsführer der Dertouristik-Geschäftsreisesparte FCM. Der Grund: Insbesondere der VW-Dieselskandal bereite vielen Zulieferern Zukunftssorgen.

In anderen Branchen wie dem Kreditgewerbe, bei Versicherungen oder in der Chemieindustrie laufe das Reisebuchungsgeschäft zwar stabil – mehr aber auch nicht. „Keines der Unternehmen hat das Geschäftsreisevolumen nach oben gedreht“, sagt Tantz.

Obwohl der VDR im vergangenen Jahr 182,7 Millionen Geschäftsreisen zählte und damit vier Prozent mehr als im Vorjahr, stieg der Reiseumsatz nur um 3,4 Prozent auf 50,9 Milliarden Euro.

WERBUNG

War es früher der Run auf Budgethotels wie Motel One, der die Reisekosten der einzelnen Mitarbeiter nach unten drückte, sind es nun die immer niedrigeren Flugkosten. Seit 2004 schrumpfte der Anteil der Business-Class-Tickets, die deutsche Unternehmen für Fernflüge buchten, um ein Drittel. Kamen damals bei Großunternehmen noch 53 Prozent der Dienstreisenden in diesen Genuss, sind es heute nur noch 35 Prozent.

Auch die neu eingeführte „Premium Economy“, die mehr Beinfreiheit bietet als die Holzklasse, fing den Rückgang nicht auf. Die preislich unter der Business Class angesiedelte Buchungsklasse macht aktuell bei Interkontinentalflügen gerade einmal zehn Prozent der Nachfrage von Großunternehmen aus.

Im ersten Quartal 2016 setzte sich der Trend fort, wie Zahlen des Geschäftsreiseanbieters FCM bestätigen. Dort verringerte sich der Anteil der Business-Class-Buchungen von 11,2 auf 10,8 Prozent. 2011 hatte er noch bei 13 Prozent gelegen. „Außerdem sinken die Durchschnittspreise der Airlines“, sagt Geschäftsführer Tantz, „und das über alle Klassen und Zielgebiete hinweg.“ Durch Billigangeboten versuchten die Fluggesellschaften derzeit, ihren Sitzladefaktor zu erhöhen.


Sicherheit der Mitarbeiter wird wichtiger

Die dadurch rückläufigen Umsätze versuchen Geschäftsreiseanbieter wie American Express, Carlson Wagonlit Travel, First (Tui) oder FCM auszugleichen, indem sie Firmenkunden zusätzlich Sicherheitspakete verkaufen.

„Seit den Anschlägen in Brüssel und Paris haben solche Angebote eine neue Bedeutung bekommen“, sagt VDR-Geschäftsführer Hans-Ingo Biehl. Die von ihm vorgelegten Umfragedaten aus 800 Unternehmen belegen das: Beschäftigten sich 2014 erst 74 Prozent der deutschen Konzerne mit der Sicherheit ihrer Geschäftsreisenden, sind es aktuell 81 Prozent.

Dienstleister wie FCM etwa speichern auf Wunsch den Aufenthaltsort der Firmenmitarbeiter, um sie im Falle von Terroranschlägen oder Naturkatastrophen mit SMS-Meldungen zu warnen und gegebenenfalls nach Hause dirigieren zu können.

„Bei den Attentaten in Brüssel waren zahlreiche unserer Kunden in der belgischen Hauptstadt“, berichtet FCM-Chef Tantz, „einige von ihnen sogar im Flughafengebäude.“ Die Kölner Reisefirma kontaktierte sie über die hinterlegten Mobilfunknummern und organisierte die Rückreise per Shuttle oder Mietwagen. „Hätten sie ihre Dienstreise selbstständig im Internet gebucht“, verdeutlicht Tantz die Vorzüge der betreuten Geschäftsreise, „wäre ihr Aufenthaltsort unbekannt gewesen.“

Ob die Geschäftsreisebüros der Sparsamkeit ihrer Firmenkunden damit zur Genüge entkommen, bleibt fraglich. Der hohe Wettbewerb in der Branche setze ihre Vermittlungsgebühren erheblich unter Druck, schreibt das Fachblatt FVW. Zu erkennen sei dies insbesondere bei Ausschreibungen großer Unternehmen, wo manche Gebührenangebote inzwischen „bizarre Züge“ annähmen.
Besserung ist kaum in Sicht. „Für das kommende Jahr“, sagt VDR-Geschäftsführer Biehl, „erwarten wir bei den Reiseaktivitäten eine Stagnation oder sogar Rückgänge.“

KONTEXT

So geht Kritik am Chef

Vertrauen aufbauen

Nur, wenn der Vorgesetzte weiß, dass er Ihnen vertrauen kann, wird er Ihnen auch bei Ihrer Kritik vertrauen.

Unter vier Augen

Wenn Sie Kritik äußern möchten, machen Sie es in einem Zweiergespräch.

Erst loben, dann kritisieren

Wer seinen Chef immer nur kritisiert, wird ihn irgendwann nicht mehr dazu bringen können, sich zu ändern. Deshalb sollten Sie ihn auch auf Dinge ansprechen, die Ihnen positiv aufgefallen sind. Achtung: Positiv ist nicht gleich schleimen.

Subjektiv ist besser als objektiv

Machen Sie Ihrem Chef klar, wie die Situation bei Ihnen persönlich angekommen ist. Gegen einen Eindruck, den er erweckt hat, kann auch Ihr Vorgesetzter nichts einwenden.

Konkret werden

Eine pauschale Kritik bringt nichts. Sprechen Sie die konkrete Situation an, in der Ihr Chef einen Fehler gemacht hat oder über das Ziel hinausgeschossen ist.

Nur wenige Punkte ansprechen

Wenn Sie kritisieren, arbeiten Sie nicht gleich eine Liste mit zehn Punkten ab. Sprechen Sie nur ein oder zwei Punkte an, die Sie in der letzten Zeit gestört haben.

KONTEXT

Wie Sie als Chef auf Feedback reagieren sollten

Offenes Ohr

Schaffen Sie eine Kultur, in der Ihr Mitarbeiter Ihnen auch Feedback geben darf. Machen Sie klar, dass Sie ein offenes Ohr für Kritik haben.

Fragen stellen

Wenn ein Mitarbeiter Sie kritisiert, fragen Sie nach, welche Situation er konkret meint. So stellen Sie sicher, dass Sie die Kritik richtig interpretieren.

Nicht rechtfertigen

Wehren Sie sich nicht gegen die Vorwürfe. Lassen Sie den Mitarbeiter ausreden, hören Sie sich die Kritik an und denken Sie darüber nach.

Bedanken

Sagen Sie am Ende des Gesprächs "danke". Das gibt auch dem Mitarbeiter eine Wertschätzung dafür, dass er Kritik geäußert hat.

Feedback auf das Feedback geben

Geben Sie Ihrem Kritiker Feedback. Sprechen Sie ihn ein paar Tage später an und machen Sie ihm klar, dass Sie sich mit seiner Kritik auseinandergesetzt haben.

Fehler zugeben

Falls die Kritik berechtigt war: Seien Sie sich nicht zu schade, einen Fehler zuzugeben.

Das Gespräch suchen

Nicht jeder Mitarbeiter fühlt sich wohl damit, seinen Chef zu kritisieren. Wenn Sie die Meinung interessiert, ergreifen Sie selbst die Initiative und fragen Sie nach, was der Mitarbeiter denkt.