Cevian verzichtet auf Ausschüttung einer Sonderdividende von Thyssen-Krupp
Der Investmentfonds Cevian will sich keine Sonderdividende von Thyssen-Krupp auszahlen lassen. Das dürfte den geschwächten Konzern entlasten.
Der angeschlagene Thyssen-Krupp-Konzern wird nach den Worten des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) keine Sonderdividende ausschütten. „Cevian Capital hat mir gegenüber seinen Verzicht auf die Ausschüttung einer Sonderdividende erklärt“, sagte Laschet am Dienstag dem Handelsblatt. „Damit sind die Irritationen der letzten Wochen ausgeräumt und neue Perspektiven für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens eröffnet.“
Cevian habe niemals eine Sonderdividende von Thyssen-Krupp verlangt, sagte ein Cevian-Sprecher am Dienstag. Er wies darauf hin, dass Cevian zwei Kapitalerhöhungen voll mitgetragen habe und 2017 gegen eine Dividende gestimmt habe.
In der Vergangenheit war wiederholt spekuliert worden, der schwedische Investmentfonds Cevian poche auf eine Sonderdividende, wenn Thyssen-Krupp erfolgreich Teile der lukrativen Aufzugssparte veräußert haben wird. Das könnte den ohnehin geschwächten Konzern weiter in Bedrängnis bringen.
„Die Erlöse, die erzielt werden, müssen in die Zukunft des Unternehmens investiert werden“, betonte Laschet. Gemeinsam mit der IG Metall will sich der NRW-Regierungschef jetzt dafür einsetzen, für ein gelingendes Miteinander zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern zu sorgen. „Wir brauchen diese Geschlossenheit, um eine gute Zukunft für das Unternehmen auch durch Umstrukturierung zu sichern.“
Gewerkschaftssekretär Markus Grolms, der für die Arbeitnehmer als stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat von Thyssen-Krupp sitzt, pflichtete Laschet bei. „Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben diese Erklärung von Cevian eingefordert, seit bekannt wurde, dass die Elevator-Sparte an die Börse gebracht oder verkauft werden soll“, so der Vizechefkontrolleur.
Betriebsratschef Tekin Nasikkol hatte einer Sonderausschüttung schon vor Monaten eine Absage erteilt. „Wenn so ein Cevian sagt, wir greifen mal in die Kasse, dann sagen wir: nicht mit uns“, erklärte Nasikkol. Dann sei eine rote Linie überschritten – und die Belegschaft kampfbereit.
In den internen Gesprächen dazu habe Laschet die Arbeitnehmer immer unterstützt. „Dass Cevian keine Ausschüttung anstrebt, ist ein enorm wichtig Signal für die Beschäftigten und die Unternehmen des Konzerns“, so Grolms.