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Bundesbank sieht Handlungsdruck für lahmende deutsche Wirtschaft

(Bloomberg) -- Die deutsche Wirtschaft wird voraussichtlich im dritten Quartal schrumpfen, und Staat und Wirtschaft müssen auf breiter Front Maßnahmen ergreifen, um einem “erheblichen Anpassungsdruck” zu begegnen. Das schreibt die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht.

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Obwohl die Inflation sich verlangsamt, die Löhne steigen und der Arbeitsmarkt stabil bleibt, halten sich die Verbraucher mit ihren Ausgaben zurück, konstatieren die Frankfurter Währungshüter in dem am Montag veröffentlichten Bericht. Überdies schwächelt die Industrie weiterhin und drückt die Wirtschaftsleistung. Zur schwachen Nachfrage trügen auch gestiegene Finanzierungskosten bei.

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“Noch zeigt sich die deutsche Wirtschaft insgesamt gut aufgestellt”, resümiert die Bundesbank. “Nichtsdestotrotz gibt es breiter angelegten Handlungsdruck. Die zu bewältigenden Probleme sind komplex und teilweise miteinander verknüpft.” Die Politik unternehme zwar Schritte in die richtige Richtung, “diese müssen allerdings auch umgesetzt und fortgeführt werden”.

Die hastige Abkehr von russischem Erdgas, die Fragmentierung des Welthandels und eine alternde Gesellschaft haben eine Debatte darüber ausgelöst, ob Deutschland wieder einmal vor einer Phase wirtschaftlicher Schwäche steht. Das Bild vom “kranken Mann Europas” macht wieder die Runde.

Die Herausforderungen für den Standort sind unter anderem deshalb so groß, weil der Anteil des verarbeitenden Gewerbes mit rund 18% des Bruttoinlandsprodukts höher ist als anderswo, so die Bundesbank. Eine Annäherung auf das Niveau anderer entwickelter Länder sollte dem Bericht zufolge jedoch an sich kein Grund zur Sorge sein. “Für die zukünftige Produktivitätsentwicklung wird es maßgeblich sein, die Potenziale des digitalen Wandels stärker auszuschöpfen”, heißt es.

“Angesichts steigender geopolitischer Spannungen und damit verbundener Risiken ist es für Unternehmen und Politik geboten, die gewachsene Struktur der Lieferketten und die weitere Ausweitung des Direktinvestitionsengagements in China zu überdenken”, so die Bundesbank. Allerdings warnte sie, dass einige Produkte, auf die die Unternehmen angewiesen sind, anderswo nur schwer zu beschaffen sind, so dass eine plötzliche Entflechtung der Lieferketten die Industrie auf kurze Sicht belasten würde.

Um den durch den Krieg in der Ukraine verursachten höheren Energiepreisen zu begegnen und Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels zu ergreifen, sollte die Regierung dafür sorgen, dass erneuerbare Energiequellen und -netze schnell gebaut werden können. Sie sollte daher die öffentlichen Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen, so die Bundesbank.

Der demografische Wandel stellt eine weitere zentrale Herausforderung für die deutsche Wirtschaft dar, da er das Angebot an Arbeitskräften verknappen wird. Die Behörden könnten die Zuwanderung aus Ländern außerhalb der Europäischen Union verstärken und mehr Kinderbetreuung anbieten, damit vor allem Frauen mehr arbeiten können, heißt es in dem Bericht.

Überschrift des Artikels im Original:Bundesbank Urges Economic Revamp as German Economy Shrinks

©2023 Bloomberg L.P.