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Boom Supersonic und Tupolev wollen Überschalljets für Geschäftsreisen bauen

Das US-Start-up und die russische Tupolev glauben, dass wegen der Pandemie Geschäftsreisen kürzer sein müssen. Sie wollen die Jets dafür liefern.

Die Aussagen gleichen sich auf frappierende Art. Schnelleres Reisen ermögliche es auch in Corona-Zeiten, „die Menschen, die Kulturen und die Orte in aller Welt zu erleben“, schreibt Blake Scholl, Gründer und CEO des US-Start-ups Boom Supersonic vor wenigen Tagen in einer Mitteilung. Fast zur gleichen Zeit erklärt viele Tausend Kilometer entfernt – in Russland – Kirill Sypalo, der Chef des Zentralen Aerohydrodynamischen Instituts Tsagi, dass nach dem Ende der Corona-Pandemie schnelle Geschäftsreisen sehr gefragt sein könnten.

Ein Überschallflug als Möglichkeit, auch in Coronazeiten zu fliegen, die Ansteckungsgefahr durch eine möglichst kurze Reisezeit zu reduzieren? Scholl und Sypalo glauben jedenfalls daran – und wollen die dafür passenden Flugzeuge liefern.

Scholl arbeitet schon länger am Supersonic-Jet Overture mit rund 50 Sitzplätzen. Der soll nicht nur deutlich sparsamer unterwegs sein als einst die berühmte Concorde, die 100 Passagieren Platz bot. Auch der Überschallknall soll durch ausgefeilte Technik weitgehend vermieden werden.

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Sowohl der enorme Lärm als auch der hohe Kerosinverbrauch haben dazu geführt, dass die Concorde niemals in großer Stückzahl gebaut und eingesetzt wurde. In vielen Teilen der Welt musste das Flugzeug über Land seine Nachbrenner abschalten.

Sypalo wiederum – beziehungsweise sein Institut – sind nach Berichten russischer Medien von der Regierung in Moskau damit beauftragt worden, einen Überschalljet für 30 bis 50 Personen zu entwickeln. Technologiepartner dürfte Tupolev sein, das Luftfahrtunternehmen, das mittlerweile zum russischen UAC-Konsortium gehört. Jedenfalls zitiert der Fachinformationsdienst „Russian Aviation“ aus dem Jahresbericht von Tupolev eine Passage, in der auf das neue Flugzeug hingewiesen wird.

Tupolev kennt sich aus mit Überschallflugzeugen. Das Unternehmen entwickelte und baute einst den Concorde-Rivalen Tu-144. Nach einem schweren Unglück wurde der Einsatz im zivilen Luftverkehr 1978 allerdings eingestellt. Tupolev arbeitete vor einigen Jahren zudem an einem Überschall-Businessjet. Doch das Projekt mit dem Namen TU-444 wurde eingestellt.

Noch viele technische Fragen offen

Der neue Supersonic-Flieger aus russischer Fertigung soll mit mehr als 30 Plätzen etwas größer sein als die TU-444. Die Reichweite soll bei 8000 Kilometern liegen.

Gedacht ist das Flugzeug den Angaben im Jahresbericht zufolge vor allem für die Spitzenkräfte aus Wirtschaft und Politik. Und wie beim Start-up Boom soll auch beim russischen Super-Jet der Knall beim Durchbrechen der Schallmauer deutlich leiser sein.

Wann das Flugzeug marktreif sein wird, ist nicht bekannt. Bei Boom dagegen ist die Planung etwas konkreter. Das Jungunternehmen teilte vor wenigen Tag mit, dass man am 7. Oktober den XB-1 der Öffentlichkeit vorstellen will – wegen Corona virtuell im Netz.

Der XB-1 ist ein sogenannter Demonstrator. Er ist deutlich kleiner als der geplante Serienjet. Aber man kann Tests durchführen und wichtige Erkenntnisse für die geplante Overture bekommen.

Für die gibt es sogar schon erste Kunden. Japan Airlines hat sich die Option auf 20 Jets gesichert. Auch andere Fluggesellschaften sollen bereits Vorverträge unterzeichnet haben.

Doch bis die Overture abheben wird, dauert es noch. Selbst der Demonstrator XB-1 wird wohl erst im kommenden Jahr seinen Erstflug absolvieren. Beim späteren Serienmodell sind zudem noch wichtige Fragen ungeklärt – etwa die, woher die Motoren kommen werden.