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Berlin muss Macron unterstützen

Frankreichs künftiger Staatschef wird sehr wahrscheinlich Emmanuel Macron heißen. Aber er wird Partner brauchen. Seine Kritik an den „unerträglichen“ Handelsbilanzüberschüssen Deutschlands war schon ein Hilferuf.

Der europa-freundliche und sozialliberale Kandidat, Emmanuel Macron, hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl an diesem Sonntag mit beinahe 24 Prozent gewonnen. Schon wenige Minuten nach dem Bekanntwerden der ersten Hochrechnungen riefen Politiker sowohl des linken wie auch des rechten Parteienspektrums ihre Anhänger dazu auf, am 7. Mai in der Stichwahl die zweitplatzierte Kandidatin Marine Le Pen von der rechtsextremen Front National zu verhindern.

Sie erreichte nach vorläufigen Ergebnissen 21,9 Prozent. Damit qualifiziert sich die FN zum zweiten Mal nach 2002 für die Stichwahl. Allerdings ist das Ergebnis schlechter, als es le Pen erhofft hatte.

Macron steht dennoch vor einer höchst komplizierten Aufgabe. Denn ungeachtet dieser sofortigen Unterstützer-Botschaften kann niemand über die zweite wichtige Botschaft dieser Wahl hinweg sehen: Mehr als 50 Prozent der Franzosen stimmten am Sonntag für Kandidaten, die die EU in ihrer heutigen Form skeptisch gegenüber stehen oder sogar ablehnen. Nicht nur Le Pen sprach sich im Wahlkampf für einen Ausstieg aus der EU und dem Euro aus. Auch mehrere kleine der insgesamt elf Präsidentschaftskandidaten verfolgten dieses Ziel.

Ein „Weiter so“ wird also auch für Macron nicht möglich sein, wenn er die Wähler hinter sich versammeln will. In zwei Wochen bei der Stichwahl, aber auch im Juni bei der Parlamentswahl. Denn einem Präsidenten ohne Mehrheit im Abgeordnetenhaus sind die Hände gebunden. Macrons Kritik vom vergangenen Wochenende an der „unerträglichen“ Handelsbilanzüberschüssen Deutschlands war bereits ein Hilferuf nach Berlin.

Er forderte einen Ausgleich, ohne sofort Details zu liefern, wie dieser Ausgleich aussehen könnte. Doch wenn Macron Erfolg haben soll, dann wird es ohne die Unterstützung aus Berlin nicht gehen.