Werbung
Deutsche Märkte schließen in 6 Stunden 51 Minuten
  • DAX

    18.333,31
    +97,86 (+0,54%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.950,13
    +56,11 (+1,15%)
     
  • Dow Jones 30

    39.118,86
    -45,24 (-0,12%)
     
  • Gold

    2.334,50
    -5,10 (-0,22%)
     
  • EUR/USD

    1,0769
    +0,0053 (+0,50%)
     
  • Bitcoin EUR

    58.436,98
    +1.405,23 (+2,46%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.309,88
    +7,80 (+0,60%)
     
  • Öl (Brent)

    82,20
    +0,66 (+0,81%)
     
  • MDAX

    25.350,02
    +173,96 (+0,69%)
     
  • TecDAX

    3.320,90
    -5,73 (-0,17%)
     
  • SDAX

    14.485,14
    +167,59 (+1,17%)
     
  • Nikkei 225

    39.631,06
    +47,98 (+0,12%)
     
  • FTSE 100

    8.199,87
    +35,75 (+0,44%)
     
  • CAC 40

    7.611,68
    +132,28 (+1,77%)
     
  • Nasdaq Compositive

    17.732,60
    -126,10 (-0,71%)
     

Baldige EZB-Zinssenkung ‘höchst unwahrscheinlich’: Nagel

(Bloomberg) -- Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank wird es laut Bundesbankpräsident Joachim Nagel in naher Zukunft nicht geben.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Die Kreditkosten “müssen für einen ausreichenden Zeitraum auf einem hohen Niveau bleiben”, sagte Nagel am Freitag auf dem Frankfurt European Banking Congress in Frankfurt. “Es ist zwar unmöglich, genau vorherzusagen, wie lange dieser Zeitraum sein wird, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass er in absehbarer Zeit enden wird.”

WERBUNG

Die Mitglieder des EZB-Rats haben wiederholt betont, dass der Einlagensatz bis weit in das Jahr 2024 hinein bei 4% bleiben werde. An den Geldmärkten jedoch wird bereits auf eine Lockerung der Geldpolitik im April gewettet. Im nächsten Jahr insgesamt sind inzwischen Zinssenkungen um einen ganzen Prozentpunkt eingepreist.

Nagel hat wiederholt betont, dass eine Debatte über Zinssenkungen verfrüht sei. Am Freitag sagte er, dass noch nicht einmal klar sei, ob die EZB den Zinsgipfel erreicht hat. Die Inflation — von derzeit 2,9% — könnte schließlich von geopolitischen Schocks beeinflusst werden, so Nagel.

“Um den wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden, der durch eine zu lange zu hohe Inflation entsteht, müssen wir die Preisstabilität wiederherstellen”, sagte er. “Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, den Sieg über die Inflation zu verkünden.”

Angesichts der bisherigen Straffung der Geldpolitik wächst die Wirtschaft des Euroraums in diesem Jahr nur noch mühsam. Die Europäische Kommission prognostizierte in dieser Woche, dass die Region eine Rezession vermeiden werde. EZB-Rat Mario Centeno indessen zeigte sich im Gespräch mit Bloomberg besorgt, ob die Eurozone angesichts der Wachstumschwäche der vergangenen Quartale eine weiche Landung schaffen werde.

Nagel indessen äußerte sich “optimistisch, dass wir eine harte Landung der Wirtschaft vermeiden können.”

Der Bundesbankchef nannte mehrere Faktoren, darunter “ungewöhnlich stabile, aber auch enge Arbeitsmärkte, günstige Verschuldungsniveaus bei Unternehmen und Haushalten und eine starke Investitionstätigkeit.”

Weitere Aussagen Nagels:

  • “Ich sehe keinen Grund, eine moderate Erhöhung” des Mindestreservesatzes auszuschließen, “um die Effizienz der Geldpolitik zu verbessern”

  • “In den ersten 13 Jahren des Euro lag der Mindestreservesatz bei 2%”

  • “Die zunehmende Verzinsung der Reserven kann die Transmission behindern, wenn alles andere gleich bleibt. Die Mindestreservepflicht ist ein bewährtes geldpolitisches Instrument, das dazu beitragen könnte, diesem Effekt entgegenzuwirken”

  • In Deutschland “haben Zinsänderungen einen stärkeren Effekt auf das reale BIP als in Spanien”

  • “Dies könnte das Ergebnis der stärkeren Rolle der zinssensiblen Sektoren in Deutschland, eines flexibleren Arbeitsmarktes, einer stärkeren Ausrichtung auf den Export oder eines stärkeren Wettbewerbs im Bankensystem sein. Im Gegensatz dazu ist die Reaktion des Preisniveaus in Spanien stärker als in Deutschland. Und in Italien und Frankreich liegt sie übrigens irgendwo dazwischen.”

Überschrift des Artikels im Original:ECB Rate Cut Anytime Soon Is ‘Highly Improbable,’ Nagel Says

©2023 Bloomberg L.P.