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Baerbock versteht Wunsch der Ukraine nach Taurus-Marschflugkörpern

BERLIN (dpa-AFX) -Außenministerin Annalena Baerbock hat Verständnis für die Forderung der Ukraine nach der Lieferung von weitreichenden Taurus-Marschflugkörper gezeigt. Die Grünen-Politikerin wies gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest France" (Freitag) darauf hin, dass die russische Armee riesige Minenfelder angelegt habe zwischen den besetzten Gebieten und dem Rest der Ukraine. "Um die Menschen im Osten der Ukraine zu befreien, um russische Nachschublinien hinter der Verteidigungslinie zu treffen, muss der Minengürtel überwunden werden", sagte Baerbock. "Insofern ist die ukrainische Bitte nach Gerät mit größerer Reichweite mehr als verständlich."

Die Außenministerin sprach sich zugleich für eine sorgfältige Prüfung aus. "Das ist keine Sache, die man einfach mal so schnell machen kann
- so wie auch bei den Leopard-Panzern und beim Luftabwehrsystem
Iris-T muss vorher jedes Detail geklärt sein", sagte Baerbock. "Auch da war entscheidend: Wie können wir die Ukraine in der aktuellen Lage bestmöglich unterstützen." Auf die Frage, ob die Marschflugkörper so programmiert werden sollten, dass sie russisches Gebiet nicht erreichen, sagte die Ministerin: "Andere Partner haben sich ähnliche Fragen auch gestellt und dafür Lösungen gefunden."

Die Ukraine fordert seit längerem Taurus-Marschflugkörper. Kanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich dazu aber bisher zurückhaltend. Als Grund für die bisher ausgebliebene deutsche Entscheidung für Taurus-Lieferungen gelten Befürchtungen, dass die modernen Marschflugkörper von der Ukraine auch auf Ziele auf russischem Territorium abgefeuert werden könnten und Russland dann Vergeltung üben könnte.