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Analyse: Der Rohstoff ist verteilt - mehr Tempo im Mobilfunk

Die Frequenz-Auktion ist Teil der Pläne der Bundesregierung, dem schnellen Internet über Festnetz und Mobilfunk auf ganzer Linie zum Durchbruch zu verhelfen. Foto: Uwe Anspach

Gute Nachrichten für alle Mobilfunkkunden in Deutschland: Die Betreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica werden ihre Mobilfunknetze künftig noch schneller machen und für mehr Daten öffnen können.

Bei der Bundesnetzagentur ersteigerten in Mainz die Nutzungsrechte für den weiteren Breitbandausbau. Für den begehrten «Daten-Rohstoff», den Frequenzen, werden dabei mehr als 5 Milliarden Euro fällig, die an den Bund und an die Länder fließen. Bis 2033 dürfen die Konzerne die Frequenzen nutzen.

In seltener Einmütigkeit demonstrieren die drei Bieter, die sich in den vergangenen drei Wochen zum Teil heftig beharkt hatten, einen Schulterschluss in Sachen Breitbandausbau.

Deutschland werde zu einem Vorreiter, wenn es darum gehe, das schnelle Internet in jeden Winkel der Republik zu tragen, heißt es bei Vodafone. Die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Bandbreiten von 50 Megabit rücke nun in Reichweite, frohlockt Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom.

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Dass die Auktion für die drei Unternehmen am Ende vielleicht hätte billiger ausfallen können, ist kein Thema mehr. Tatsächlich hatten sich im Verlauf der Versteigerung vor allem Vodafone und die Telekom um einige Frequenzblöcke ein zum Teil heftiges Bietergefecht geliefert und den Preis hochgetrieben. Telefónica hatte sich durch den Zusammenschluss mit E-Plus im vergangenen Jahr ohnehin schon bei der Ausstattung von Frequenzen in eine komfortablere Position manövriert. Allerdings musste der Betreiber Frequenzen zurückgeben und sie neu ersteigern.

Die Frequenz-Auktion ist Teil der Pläne der Bundesregierung, dem schnellen Internet über Festnetz und Mobilfunk auf ganzer Linie zum Durchbruch zu verhelfen. Mobile Übertragungsraten von 50 Megabit pro Sekunde sollen möglich werden und 10 MBit für jeden Haushalt sicher gestellt sein. Zudem hat die Bundesnetzagentur Bedingungen gestellt: So müssen die Netzbetreiber beim nun anstehenden Ausbau eine flächendeckende Versorgung von mindestens 97 Prozent der Haushalte in jedem Bundesland und 98 Prozent der Haushalte bundesweit garantieren. Verbessern soll sich darüber hinaus auch das Surfen entlang der Autobahn und ICE-Trassen.

Doch ob beim nun anstehenden Ausbau alles so glatt laufen wird wie die Zufriedenheit nach dem Auktionsende vermuten lässt, ist fraglich. Ein Tauziehen und Fingerhakeln droht unter anderem über das Thema Förderung des Breitbandausbaus durch die Bundesregierung. Von den 5,1 Milliarden Euro sollen nämlich 1,3 Milliarden Euro genau dafür ausgegeben werden.

«Beim Einsatz der Mittel darf es nicht zu Wettbewerbsverzerrungen kommen», fordert beispielsweise Jürgen Grützner vom Branchenverband VATM erneut. Die Erlöse aus der Auktion - so die Befürchtungen - könnten einem starken Anbieter wie der Deutschen Telekom zugutekommen. Diesen Punkt hatte schon vor der Auktion Telefónica zum Anlass genommen, vorsorglich bei Gericht zu klagen. Anders als Telekom und Vodafone mit Kabel Deutschland verfügt Telefónica nämlich kaum über Festnetzstrukturen.