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Alpecin-Hersteller bringt Desinfektionsgel früher auf den Markt

Wegen der Corona-Epidemie hat der Chef der Dr.-Wolff-Gruppe den Markteintritt eines Handgels vorgezogen. Der war eigentlich für den Sommer geplant.

Der Bielefelder Kosmetik- und Arzneihersteller Dr. Wolff reagiert auf das sich ausbreitende Coronavirus mit einer Produkteinführung: Die Hamsterkäufe bei Desinfektionsmitteln und die leeren Regale in Drogerien haben das Familienunternehmen einen eigentlich für den Sommer geplanten Einstieg in den Bereich Hautdesinfektion kurzerhand vorziehen lassen.

Innerhalb weniger Tage wurde ein Desinfektionsgel der Hautpflegemarke Linola zur Marktreife gebracht, am Donnerstag ging in der Bielefelder Produktion die erste Charge vom Band. Seitdem können auch Apotheken im Umkreis das Gel bestellen, das antibakteriell ist sowie gegen spezielle Viren wie das Coronavirus wirkt.

Am Freitag übergab das Unternehmen 10.000 Flaschen für etwa eine Million Anwendungen an die Stadt Bielefeld, die es in den nächsten Tagen in den örtlichen Schulen und Kindergärten verteilen wird.

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Man wolle auf keinen Fall „die Hysterie“ anheizen, heißt es bei Dr. Wolff. Eduard Dörrenberg, geschäftsführender Gesellschafter der Gruppe und China-Kenner, sagt: „Verantwortungsvolles Handeln ist in diesen Tagen sehr wichtig. Wir wollen zur Eingrenzung einer möglichen weiteren Verbreitung des Coronavirus beitragen und setzen dabei auf einen insgesamt besonnenen Umgang mit der Situation.“ Die Stadt bedankte sich für die „großzügige Spende“ unter anderem via Twitter.

Bei Dr. Wolff beobachtet man die Lage in China genau. Durch eine energische Expansion in Asien hat das Familienunternehmen innerhalb weniger Jahre seinen Umsatz auf nun 313 Millionen Euro steigern können. Begehrt ist vor allem das Koffein-Shampoo Alpecin, von dem Dr. Wolff allein am Single’s Day eine hohe sechsstellige Zahl absetzt.

Noch Ende Februar sagte Unternehmenschef Dörrenberg dem Handelsblatt, in China sei das „System quasi heruntergefahren“. Die Auslieferung stocke vielerorts, die Kunden könnten zwar online ordern, aber kaum Ware erhalten; der Absatz sei beeinträchtigt. Warten ist nicht Dörrenbergs Sache, der selbst einige Jahre in Asien gelebt und stets die chinesische Innovationskultur und Reaktionsschnelligkeit gelobt hat. Nun hat er selbst sehr schnell reagiert.