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Ein aktuelle Studie zeigt: ETFs und klassische Fonds können sich ergänzen

Seit ETFs den Markt erobern, wähnt sich die Fondsbranche in einem direkten Konkurrenzkampf mit den börsengehandelten Produkten. Eine aktuelle Studie zeigt: US-Fondsgesellschaften gehen mit den Billig-Herausforderern besser um als ihre europäischen Pendants.

Die Geschichte der Exchange-Traded Funds (ETF) ist bisher eine Erfolgsstory. Vor 23 Jahren ging in den Vereinigten Staaten der SPDR S&P 500 ETF mit einem Volumen von gerade einmal 6,5 Millionen US-Dollar als erster börsengehandelter Fonds dieser Art überhaupt an den Start. Vor 16 Jahren wurde dann der erste ETF in Deutschland angeboten. Seitdem stieg das weltweit in ETFs (Shenzhen: 395013.SZ - Nachrichten) angelegte Vermögen mit jährlichen hohen zweistelligen Wachstumsraten auf mittlerweile mehr als zwei Billionen US-Dollar. Alleine der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock verwaltete Ende vergangenen Jahres in seinen ETFs mehr als eine Billion US-Dollar.

Der Siegeszug hat Branchenkennern zufolge vor allem einen wichtigen Grund: Die Gebühren für Fonds und Exchange-Traded Funds (ETF) sind deutlich niedriger als bei klassischen Investmentfonds. Und Anleger achten beim Kauf von Fondsprodukten immer mehr auf die Kosten.

Doch die Annahme, dass der Erfolg der günstigen ETFs gleichzeitig den Niedergang der klassischen gemanagten Fonds bedeute, ist falsch. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) jedenfalls legt eine aktuelle Branchenstudie der Schweizer Dependance der Boston Consulting Group nahe. Demnach verwalten die großen Gesellschaften heute mehr als doppelt so viel Vermögen wie im Jahr 2002. Das ist jedoch kein Grund, sich auf dem Erfolg auszuruhen. Die Studie zeigt auch: Das Kuchenstück am Wachstum hat sich halbiert. Heute fließen ihnen statt 3 bis 5% Neugelder jährlich nur noch rund 1,7% zu. Immerhin: Die Betriebsmargen haben sich seit 2013 wieder auf knapp 0,4% und damit fast auf das Niveau von 2006 und 2007 erholt – und dies trotz tendenziell steigenden Kosten der Firmen.

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Was die Studie auch zeigt: US-Fondsgesellschaften gehen mit der neuen Konkurrenzsituation besser um als europäische.

US-Fondsgesellschaften im Vorteil

Die US-amerikanischen Fondsgesellschaften entwickeln sich der BCG-Studie zufolge deutlich besser als die europäischen. Zwar stiegen in beiden Regionen die verwalteten Vermögen seit 2008 um rund einen Drittel. Doch liegen in den USA Umsatz und Gewinne deutlich über dem Vorkrisenniveau, während die Umsätze in Europa dieses nur knapp wieder erreichen und die Gewinne hartnäckig darunter verharren.

Wie Martin Mende, Partner und Managing Director bei Boston Consulting Group Schweiz, jüngst ausführte, hat dies mehrere Gründe. So ist der europäische Markt im Gegensatz zu den USA nach wie vor stark nach Ländern fragmentiert. Darum ist es für die Fondsgesellschaften schwieriger, Skaleneffekte zu erzielen. Wird ein Anlagethema aktuell, fließt zudem immer öfter immer mehr Geld zum international größten Anbieter in diesem Segment. Das ist nicht selten eine angelsächsische Firma, unter anderem deshalb, weil diese meist von Bankhäusern unabhängig sind und darum weniger unter Interessenkonflikten leiden und tendenziell mehr strategische Freiheit genießen.

Immerhin sind es nicht bei jedem Anlagethema und in jedem Jahr die gleichen Anbieter, die den Großteil des frischen Kapitals einsammeln. Betrachtet man die Anlagegebiete, so wachsen außer den Indexanlagen wie ETF (deren Marktanteil global 14 Prozent beträgt) vor allem diejenigen Fonds, die hochspezialisiert und flexibel investieren.

Spezialitäten sind gefragt

Terrain verlieren insbesondere die alten, klassischen Investitionen: aktive Anlagen in Aktien einheimischer Großkonzerne, in Staatsanleihen und in Geldmarktprodukte. Sie machten 2014 noch 39 Prozent des Marktes aus, 2003 waren es 63 Prozent gewesen. 48 Prozent (2003: 28%) der globalen Investitionen bestehen derzeit aus Spezialitäten. Das ist ein Umstand, der auch dem Tiefzinsumfeld mit schwachen Anlageerträgen geschuldet ist. Zum Glück für die Fondsgesellschaften konnten die Margen in diesem Bereich sogar ausgeweitet werden.

Mehr Spezialitäten-Investments sind allerdings nicht mit Nischenanbietern gleichzusetzen. Zwar können kleinere Fondsgesellschaften heute vor allem noch dann überleben, wenn sie stark spezialisiert sind. Aber die großen Anbieter haben auch in diesen Bereichen Marktanteile von mehr als 70 Prozent in den USA und mehr als 50 Prozent in Europa.

(MvA)

Die komplette Studie als PDF-Dokument.