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Aktien Frankfurt: Zinssorgen setzen Dax unter Druck

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Furcht vor einem Leitzinsschub treibt die Anleger am Freitag in die Defensive. Nach zwei starken Handelstagen fiel der Dax <DE0008469008> gegen Mittag um 1,32 Prozent. Mit zuletzt 14 311,13 Punkten trübte sich die charttechnische Perspektive wieder merklich ein. Auch in der Breite ging es bergab: Während der MDax <DE0008467416> um 1,22 Prozent auf 31 059,28 Punkte sank, verlor der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx <EU0009658145> 1,4 Prozent.

"Die Turbulenzen an den Märkten setzen sich fort, ausgelöst durch weitere Kommentare des Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell", schrieben die Experten der ING-Bank. Die Börsen in New York waren am Vorabend bereits abgerutscht, nachdem Powell von einem großen Zinsschritt gesprochen hatte. Zur Bekämpfung der hohen Inflation erwägt die US-Notenbank im Mai eine Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte.

"Der Markt bereitet sich auf noch aggressivere Zinsschritte vor", hieß es dazu von der Commerzbank. Die Befürchtung konjunktureller Folgen wird damit größer. "Mit jedem Tag anhaltender Unsicherheiten nimmt die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des Risikoszenarios - einer Rezession in der Eurozone sowie gegebenenfalls in den USA - zu", kommentierte Chefvolkswirt Carsten Mumm von der Privatbank Donner & Reuschel. Neben der Zinsperspektive verwies er auf die Auswirkungen der Ukrainekrise und die sich verstärkenden Lieferkettenprobleme als weitere Belastungsfaktoren.

Als von steigenden Zinsen besonders belastet gelten schon länger die technologielastigen Wachstumswerte. Vor diesem Hintergrund waren Online-Unternehmen wie Delivery Hero <DE000A2E4K43>, Zalando <DE000ZAL1111> oder Hellofresh <DE000A161408> mit bis zu 3,4 Prozent Abschlag am Freitag unter den Verlierern im Dax.

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Covestro <DE0006062144> war im Leitindex nur optisch das Schlusslicht, die Titel des Kunststoffkonzerns wurden ex Dividende gehandelt. Gleiches galt für den Autozulieferer Schaeffler <DE000SHA0159> im SDax <DE0009653386>.

Die zuletzt stützende Berichtssaison brachte dieses Mal durchwachsene Nachrichten: Die ebenfalls dem Tech-Sektor zugerechneten SAP <DE0007164600>-Aktien gerieten wegen einer enttäuschenden operativen Gewinnmarge mit 3,4 Prozent unter Druck, auch wenn die Umsatzentwicklung des Softwarekonzerns am Markt als ermutigend bezeichnet wurde. Laut dem Baader-Bank-Experten Knut Woller ist die operative Enttäuschung den Auswirkungen des Kriegs geschuldet.

Doch es gab auch bessere Nachrichten: Metro <DE000BFB0019> blickt positiver auf das laufende Geschäftsjahr, wie am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt wurde. Dabei lieferte neben guten Geschäften mit Hotels und Restaurants auch die hohe Inflation dem Großhandelskonzern Rückenwind. Mit einem Anstieg um 4,9 Prozent wurden die mittlerweile im SDax gelisteten Aktien zur klar positiven Ausnahme in dem von Inflationssorgen geprägten Umfeld.

Noch stärker bewegt waren im Index der Kleinwerte die Titel der Adler Group <LU1250154413>. Nach einem frühen Kurssprung um ein Fünftel relativierte sich das Plus aber auf zuletzt noch 7,7 Prozent. Das Ergebnis einer Sonderuntersuchung durch die KPMG-Wirtschaftsprüfer sorgte bei den Anlegern für Erleichterung. Das Immobilienunternehmen sieht sich danach von Vorwürfen des systematischen Betrugs entlastet.

Die größte positive Dax-Ausnahme waren die Papiere von Heidelbergcement <DE0006047004>, die um ein Prozent zulegten. Die Titel des Baustoffkonzerns wurden angetrieben von einem optimistischen Ausblick des Konkurrenten Holcim <CH0012214059>, der mit weiter schwungvollen Geschäften rechnet. Eine von der Societe Generale gestrichene Kaufempfehlung wurde so nicht zur Belastung.