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Aktie der Deutschen Bank fällt noch unter die pessimistischen Zielkurse der Analysten

Die Anteilscheine der Deutschen Bank kosten erstmals weniger als sechs Euro. Ohne konkrete Restrukturierungspläne bleibt die Aktie ein Hochrisikopapier.

Schlimmer geht immer. Auf diese Formel lässt sich die Kursentwicklung der Deutsche-Bank-Aktie in gebotener Kürze bringen. Am Montag lotete die Aktie neue Tiefstände aus und rutschte dabei unter die Marke von sechs Euro.

Damit unterbietet der aktuelle Kurs mittlerweile fast ausnahmslos alle Kursziele der Analysten. Nur Société Générale liegt mit einem Zielwert von 5,50 Euro noch unter dem aktuellen Preis der Aktie.

Zwar geht es der europäischen Bankenbranche insgesamt nicht gut, doch der Fall der Deutschen Bank ist speziell: Kein anderes Institut hat so viele Analystenstimmen gegen sich. 19 von 32 von Bloomberg aufgelisteten Analysten raten zum Verkauf der Aktie, nur ein Analyst hält seine Kaufempfehlung aufrecht. Eine so ungünstige Quote weist keine andere große Bank in Europa auf.

Auch ein Vergleich mit anderen Finanztiteln im Stoxx 600 zeigt, dass bei der Deutschen Bank vieles im Argen liegt: Dort zählte die Deutsche Bank in den vergangenen Monaten zu den Schlusslichtern.

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Mit einer Marktkapitalisierung von rund zwölf Milliarden Euro ist die Deutsche Bank im Vergleich zur mächtigen US-Großbank JP Morgan, deren Börsenwert bei 345 Milliarden US-Dollar (etwa 308 Milliarden Euro) liegt, nur noch ein Zwerg. Aber auch der Blick auf den Rivalen BNP Paribas mit etwa 51 Milliarden Euro fällt für das Geldhaus nicht schmeichelhaft aus.

Das größte Problem der Deutschen Bank ist die Unsicherheit über ihren künftigen Kurs. Vorstandschef Christian Sewing mag auf der Hauptversammlung angedeutet haben, dass die Transaktionsbank, in der Zahlungsverkehr und Handelsfinanzierung gebündelt sind, eine wichtigere Rolle spielen soll, und dass unprofitable Geschäftsfelder im Wertpapierhandel auf dem Prüfstand stehen. Die damit verbundenen Einschnitte dürften vor allem den Handel mit US-Staatsanleihen und Teile des globalen Aktienhandels treffen, wohl auch mit Schwerpunkt in den USA.

Solange die Deutsche Bank aber nicht verrät, wie es mit ihrer Kapitalmarktsparte weitergeht und wie stark sie ihre Konzernkosten noch senken kann, bleibt die Aktie ein Hochrisikopapier.

Neue Pläne gibt es wohl nicht vor Juli

Viele Fragen sind noch unbeantwortet: Etwa wie entschlossen und schnell die Bank ihren Umbau durchsetzen will und welche Kosten dafür zunächst anfallen könnten. Solange die Restrukturierungsaufwendungen unbekannt sind, lässt sich auch die Furcht vor einer Kapitalerhöhung nicht wirksam bannen. Auch das ist Kursgift für die Aktie. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass die Bank vor Juli ihre Pläne präsentiert.

Dann fordern Analysten allerdings auch Klarheit. Die Bank solle damit aufhören, an Restrukturierungsversuchen „herumzubasteln“, die auf der Hoffnung basieren, dass steigende Erträge die Probleme schon wieder richten mögen, schrieb der bekannte JP-Morgan-Analyst Kian Abouhossein der Bank in einer Analyse am Montag ins Stammbuch.

Er fordert das Institut dazu auf, als nächsten Schritt „objektiv zu entscheiden, welche Geschäfte aufgegeben werden können“, welche Vermögenswerte reduziert werden können und welche Sparmaßnahmen die Bank auf der Kostenseite wieder auf Augenhöhe mit ihren Wettbewerbern bringen kann. Derzeit hält die Bank an einem Renditeziel von vier Prozent auf das materielle Eigenkapital fest, räumt aber ein, dass sie das nur erreichen kann, wenn das Marktumfeld sie dabei unterstützt.

Mehr: Das Ansehen der Deutschen Bank bei Analysten befindet sich im Keller. Nur Neil Smith von der Lampe Bank rät zum Kauf – lesen Sie hier, wie er seine Empfehlung erklärt.