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AKTIE IM FOKUS 3: Nervöse Anleger schicken Wirecard auf Berg- und Talfahrt

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der erwartete Sonderprüfungsbericht der KPMG zu den Bilanzen von Wirecard <DE0007472060> hat am Montag für zunehmende Nervosität unter den Anleger gesorgt. Die Aktien des Zahlungsabwicklers sackten am Montagnachmittag kurzzeitig um rund 12 Prozent ab. Zuletzt fingen sie sich wieder fast vollständig und standen nur noch mit 0,30 Prozent im Minus bei 131,18 Euro.

An diesem Tag soll der lang erwartete Bericht der KPMG veröffentlicht werden. "Und er war eigentlich vor der Börseneröffnung erwartet worden", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Bereits zwei Mal war der Prüfbericht verschoben worden und sollte ursprünglich bis Ende März bekannt gegeben werden.

Erst am vergangenen Donnerstag hatte der Zahlungsabwickler informiert, dass die Wirtschaftsprüfer bis dato nichts Auffälliges in den Bilanzen 2016 bis 2018 gefunden hätten. Zugleich hatte es geheißen, dass der Bericht von KPMG nun an diesem Montag der Öffentlichkeit vorliegen werde. Die Aktie hatte auf die Neuigkeiten mit einem Kurssprung von mehr als 11 Prozent reagiert. Damit war es ihr sogar gelungen - nach einer vorangegangenen fünfwöchigen Erholung - ihre Verluste seit dem Corona-Crash komplett wettzumachen. Das hat bisher keine andere Aktie aus dem 30 Werte umfassenden Dax geschafft.

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Am Markt wurde für den kurzzeitigen Sturz der Aktie an diesem Nachmittag auf die hohe Unsicherheit verwiesen, dass der Bericht doch noch etwas Negatives zu Tage fördern könnte. "Und je weiter der Tag voranschreitet, desto nervöser würden die Anleger, sagte ein Händler. Im Zuge des Kursrutsches seien dann wohl auch viele Stopps gerissen worden, die Anleger zur Absicherung gesetzt hätten. Durch diese automatischen Verkäufe sei der Kursdruck dann wohl noch verstärkt worden.

Seit die "Financial Times" vor etwas mehr als einem Jahr in einer Serie von Berichten dem Konzern illegale Praktiken mit Scheinbuchungen und die Zurückhaltung wichtiger Informationen vorgeworfen hatte, ist das Papier immer wieder steil auf Talfahrt gegangen, obwohl das Unternehmen die Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen hatte. Allein am 15. Oktober 2019 war der Kurs der Wirecard-Aktie, die im Herbst 2018 in die erste Börsenliga, dem Dax <DE0008469008> aufgestiegen war, um bis zu 23 Prozent eingebrochen. Vier Milliarden Euro an Börsenwert waren damit weg.

Diese heftigen Kursverluste im Schlussviertel 2019 hatte die Aktie dann bereits Anfang 2020 wieder gut gemacht, als es an den Börsen wieder auf breiter Basis aufwärts gegangen war. Dann brach Mitte Februar die Corona-Panik aus, die auch die Wirecard-Aktie schwer traf. Von Kursen um 133 Euro ging es bis auf unter 80 Euro steil abwärts.