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Airbus schreibt operativ schwarze Zahlen – keine Dividende

Auf die Krise der Luftfahrt reagierte Airbus zuletzt mit massivem Stellenabbau. Das rettet zumindest das operative Ergebnis. Doch die Lage bleibt angespannt.

Der Flugzeugbauer leidet unter einem Auftragseinbruch. Foto: dpa
Der Flugzeugbauer leidet unter einem Auftragseinbruch. Foto: dpa

Europas Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus hat 2020 einen Verlust in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro erlitten. Die Krise der Luftfahrtbranche infolge der Corona-Pandemie ließ den Umsatz des weltgrößten Flugzeugbauers um 29 Prozent und das angepasste Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 75 Prozent abschmelzen. Airbus hat seine Produktionsraten bei Zivilflugzeugen um 40 Prozent gesenkt, um sich auf die extrem geschrumpfte Nachfrage einzustellen.

Operativ standen dank der stabilen Ergebnisse im Rüstungs- und Hubschrauber-Geschäft sogar schwarze Zahlen. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit), an dem der französisch-deutsche Konzern seinen Erfolg misst, brach allerdings auf 1,71 (2019: 6,95) Milliarden Euro ein, wie Airbus am Donnerstag in Toulouse mitteilte.

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Dies, aber vor allem milliardenschwere Rückstellungen für den geplanten Abbau von mindestens 15.000 Stellen rissen Airbus unter dem Strich erneut mit 1,13 (minus 1,36) Milliarden Euro in die Verlustzone. Eine Dividende für 2020 soll es deshalb nicht geben. Der Umsatz ging im Gesamtjahr um 29 Prozent auf 49,9 Milliarden Euro zurück. Corona-bedingte Sonderbelastungen von 1,1 Milliarden Euro seien darin bereits enthalten.

„Die 2020er-Zahlen zeigen die Widerstandsfähigkeit von Airbus in der herausforderndsten Krise, die die Luft- und Raumfahrt je getroffen hat“, gab sich Airbus-Vorstandschef Guillaume Faury optimistisch.

Während bei den Hubschraubern der Umsatz um vier Prozent zulegte und das Verteidigungsgeschäft lediglich um vier Prozent abnahm, sackte er bei den Zivilflugzeugen um 37 Prozent ab. Der Cashflow war in Höhe von sieben Milliarden Euro negativ, der Cashbestand des Unternehmens beläuft sich nur noch auf 4,3 Milliarden Euro, zwei Drittel weniger als ein Jahr zuvor. Dank eines neuen, 15 Milliarden Euro schweren Kredits sicherte der Konzern seine Zahlungsfähigkeit zum Jahresende 2020 und verfügte über einen Brutto-Geldbestand von 21,4 (2019: 22,7) Milliarden Euro.

Zwar kann sich der Konzern immer noch auf einen äußerst soliden Auftragsbestand von 7148 Flugzeugen stützen. Doch auch hier zeigen sich die harten Folgen der Krise: Den Wert seines Orderbuchs musste der Hersteller um 100 Milliarden Euro senken. Der Konzern begründet das mit der gewachsenen Ungewissheit, in welchem Umfang sich die Aufträge tatsächlich realisieren lassen. Im vergangenen Jahr hatte Airbus mit vielen Kunden eine Verschiebung von Auslieferungen verhandelt, um Abbestellungen zu vermeiden.

Airbus rechnet mit einer Erholung

Die Unsicherheit und die finanziellen Sorgen, die auf vielen Fluggesellschaften lasten, schlugen sich zuletzt auch im Auftragseingang nieder, der um 59 Prozent auf 33,3 Milliarden Euro einbrach. Nur noch 268 Verkehrsflugzeuge wurden bestellt, 500 weniger als ein Jahr zuvor.

„Viele Unsicherheiten bleiben für unsere Branche im Jahr 2021 bestehen, da die Pandemie weiterhin Auswirkungen auf Leben, Wirtschaft und Gesellschaft hat“, sagte Airbus-Chef Faury. Airbus habe eine Guidance herausgegeben, um in einem volatilen Umfeld eine gewisse Transparenz zu schaffen.

Die sieht vor, 2021 mindestens so viele Flugzeuge zu bauen und auszuliefern wie im vergangenen Jahr. 2020 wurden 566 Flugzeuge an die Kundschaft ausgeliefert – rund 300 weniger als im Vorjahr. Das Unternehmen will so ein angepasstes Ebit von zwei Milliarden Euro erreichen und den Cash-Abfluss stoppen. „Längerfristig ist es unser Ziel, die Entwicklung einer nachhaltigen globalen Luft- und Raumfahrtindustrie anzuführen“, fügte Faury hinzu.

Im vierten Quartal zeigte sich bereits eine leichte Verbesserung, doch die Lage bleibt angespannt. Der Umsatz lag 21 Prozent unter dem Vorjahr, und auch das angepasste Ebit sank um 35 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. In einem Call mit Analysten sagte Faury voraus, dass die Auslieferungen von Großraumflugzeugen (wide bodies) noch länger auf einem sehr niedrigen Niveau bleiben werden.

Die Priorität sei es nun, die Fixkosten zu senken, um trotz geringer Produktionszahlen keine Verluste zu erleiden. „Wir wollen darauf vorbereitet sein, wenn der Markt wieder anzieht.“ sagte der CEO.

Trotz der zurückhaltenden Produktionsplanung will Airbus die monatliche Produktionsrate bei den Schmalrumpfflugzeugen in der zweiten Jahreshälfte von 40 auf 45 steigern. Man hoffe auf eine Besserung in der zweiten Jahreshälfte: „Noch ist das Bild schwer zu erfassen“, erklärte Faury.

Wegen eines zurückhaltenden Ausblicks droht den Aktien von Airbus der größte Tagesverlust seit fünf Monaten. Die Titel des Flugzeugbauers fielen am Donnerstagmorgen in Paris um 4,6 Prozent.

Mit Material von Reuters