Petrus schlägt Gericht eigene Aareal-Bank-Aufsichtsräte vor
(Bloomberg) -- Petrus Advisers Ltd, Aktionär der Aareal Bank AG, hat dem für die Besetzung der vakanten Aufsichtsratsposten zuständigen Amtsgericht seine drei eigene Kandidaten vorgeschlagen. Das geht aus einem Brief des Investors an den Immobilienfinanzierer vom 28. Dezember hervor.
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Bei der außerordentlichen Hauptversammlung der Aareal Bank am 9. Dezember hatte sich Petrus zwar mit dem Vorschlag durchgesetzt, die drei Aufsichtsratsmitglieder Marija Korsch, Christof von Dryander und Dietrich Voigtländer abwählen zu lassen. Jedoch verfehlten die Ersatzkandidaten von Petrus - Theodor Heinz Laber, Marion Khüny und Joachim Sonne - die erforderliche Mehrheit. Die Bank erklärte daraufhin, sie werde eine gerichtliche Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern beantragen.
Da das Ansinnen, “die wertvernichtende und diskreditierte Zeit der Marija Korsch fortzusetzen, in der Idee Niederschlag findet, neue und hektisch ausgesuchte Kandidaten beim Amtsgericht durchzudrücken, haben wir beim Amtsgericht unsererseits Herrn Laber, Frau Khüny sowie Herrn Sonne vorgeschlagen”, schrieb Petrus nun an die Bank. Das Handelsblatt hatte als erstes entsprechend berichtet.
Petrus berief sich in dem Brief auch auf angebliche Fehler von Morgan Stanley, die bei der Abstimmung am 9. Dezember dazu geführt hätten, dass die Petrus-Kandidaten nicht gewählt worden seien. Informierten Kreisen zufolge hatte es Morgan Stanley versäumt, die Stimmrechte für Teleios Capital - einem weiteren aktivistischen Investor - rechtzeitig abzugeben. Sie seien daher nicht bei der außerordentlichen Hauptversammlung gezählt worden. Ein Sprecher der Aareal Bank erklärte, bei der Abstimmung sei alles korrekt verlaufen. Vertreter von Morgan Stanley und Teleios wollten die Angelegenheit nicht kommentieren.
Der Vorstand und der aktuelle Aufsichtsrat der Aareal Bank hatten am Montag erwartungsgemäß den Aktionären die Annahme des Übernahmeangebots einer Investorengruppe um Advent International und Centerbridge Partners empfohlen.
Petrus Advisers, hat nach eigenen Angaben ein Exposure zwischen 15% und 20% gegenüber dem Immobilienfinanzierer und hält das Übernahmeangebot von 29 Euro je Aktie für “extrem niedrig”.
In einem Brief vom 20. Dezember schrieben die Petrus-Manager Klaus Umek und Till Hufnagel an Aufsichtsrat und Vorstand, diese hätten die Bank in eine von den Aktionären nicht erwünschte Übernahmesituation manövriert, anstatt eine erfolgsversprechende Strategie zu erarbeiten. Die Bank werde jetzt “eilig an Private-Equity-Investoren verramscht”.
(Neu: Details zur Abstimmungspanne im 4. Absatz)
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