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Den 30 größten Unternehmen fehlen 1100 weibliche Führungskräfte

Während die gesetzliche Frauenquote von 30 Prozent in den Aufsichtsräten der 30 größten deutschen Unternehmen dieses Jahr erstmals erreicht ist, sieht es auf Vorstandsebene sowie auf den Führungsebenen 1 und 2 ganz anders aus. Dort sind die Dax-Unternehmen noch weit von den selbst gesteckten Zielen oder einer Quote von 30 Prozent entfernt.

Allein um auf 30 Prozent zu kommen, fehlen den Schwergewichten der deutschen Wirtschaft momentan auf den ersten drei Führungsebenen über 1100 weibliche Top-Führungskräfte. Auch bei der Internationalisierung der Aufsichtsgremien nehmen die größten deutschen Unternehmen keine Führungsrolle ein. Nach steigender Quote im Vorjahr sank der Anteil der Ausländer dieses Jahr wieder – auf nunmehr 28 Prozent.

Gegenwärtig kommen elf Aufsichtsräte aus den USA, 24 aus Österreich und der Schweiz, 30 aus anderen europäischen Ländern und sechs aus dem Rest der Welt. Die wichtigen Zukunftsmärkte Asien, Lateinamerika und Afrika sind personell in den Dax-30-Aufsichtsräten praktisch nicht vertreten.

Das sind die Ergebnisse einer jährlichen Erhebung der Personalberatung Russell Reynolds Associates, die heute veröffentlicht wurde. „Für qualifizierte Frauen, die ganz nach oben wollen, sind goldene Zeiten angebrochen. Es werden dringend weibliche Führungskräfte gesucht“, erläutert Jens-Thomas Pietralla, Leiter der Europäischen CEO & Board Praxisgruppe bei Russell Reynolds Associates.

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Nur drei Jahre nach Inkrafttreten wurde die gesetzlich geforderte Frauenquote von 30 Prozent für Aufsichtsräte im Mittel der 30 größten börsennotierten deutschen Unternehmen auf der Kapitalseite im Mai dieses Jahres erreicht und überschritten (sie liegt jetzt bei 31,6 Prozent). Nimmt man allerdings Aufsichtsrats-Vorsitz und Ausschusstätigkeit als Maßstab für die Machtverteilung in Aufsichtsräten, so ist der Dax-30 nach wie vor sehr männlich dominiert: Bislang gibt es mit Simone Bagel-Trah bei Henkel nur eine weibliche Aufsichtsratsvorsitzende im Club der 30, und zehn weibliche Ausschussvorsitzende von 129.

„Die Digitalisierung erscheint damit in besonderem Maße weiblich.“

In den Aufsichtsräten konnte die Frauenquote dieses Jahr vor allem mit Hilfe anglo-amerikanischer Managerinnen erreicht werden. „Deutschland hat Nachholbedarf, wenn es darum geht, genügend weibliche Führungskräfte in Top-Positionen zu bringen“, sagt Pietralla.

Die Studie zeigt auch, dass der Anteil an Digitalisierungsexperten unter den neu gewählten Aufsichtsräten auf 20 Prozent gestiegen ist. Die starke Zunahme an Experten für Digitalisierung in den Aufsichtsräten bedeutet, dass jetzt jedes zehnte Aufsichtsratsmitglied über Digitalkompetenz verfügt. Ein Anstieg um 67 Prozent in den letzten vier Jahren.

Hierbei haben Frauen kräftig mitgeholfen: Der Anteil der weiblichen Digitalisierungsexperten hat sich in den vergangenen vier Jahren vervierfacht – von 3 auf 12. Frauen stellen mit einem Anteil von 48 Prozent inzwischen fast die Hälfte aller Digitalisierungsexperten in den Dax-30-Unternehmen. „Überproportional viele weibliche Aufsichtsräte unterstützen durch ihre Expertise die Digitalisierung in Deutschland“, resümiert Thomas Tomkos, Leiter der deutschen CEO & Board Praxisgruppe bei Russell Reynolds Associates. „Die Digitalisierung erscheint damit in besonderem Maße weiblich.“

Die Studie zeigt auch: Die Entflechtung schreitet weiter voran. Die früher als Deutschland AG kritisierte Quervernetzung zwischen den Aufsichtsräten geht weiter zurück; die Häufung von Aufsichtsratsämtern im Dax-30 nimmt ab. Allerdings sind 2018 wieder mehr aktuelle Vorstände von Dax-30-Unternehmen in die Aufsichtsräte eingezogen und sorgen damit für eine zunehmende Verflechtung zwischen Management- und Kontrollorganen. „Nach den zuletzt stark gestiegenen Erwartungen an Aufsichtsräte ist dies eine durchaus überraschende Entwicklung“, kommentiert Tomkos.

Über die Studie

Die Studie bewertet jedes Jahr die Zusammensetzung der Dax-30-Aufsichtsräte nach den Kriterien Geschlechteranteil, Nationalitäten, Auslandserfahrung, Altersverteilung, Verweildauer, Erfahrungsbreite und Mandatslast und vergibt dafür eine Gesamtnote. Die durchschnittliche Bewertung verbessert sich 2018 weiter auf die Note 2,2 nach 2,3 im Vorjahr. Das Ranking führen dieses Jahr Lufthansa, Daimler, Bayer und MunichRe an. Dabei gelingt Lufthansa ein außergewöhnlicher Sprung von Rang 16 an die Spitze.

Als Digitalisierungsexperten gelten: Führungskräfte von Unternehmen aus der IT, Elektronik- und Internet-Branche, Chief Information Officers (CIO), Chief Digital Officers (CDO) und IT-Leiter von Unternehmen, Experten (Professor(in)/Forscher(in)/Institutsmitglied) auf den Gebieten IT, Industrie 4.0, digitale Medien, digitales Marketing, digitaler Content.